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Der Apostel Paulus – ein römischer Bürger?

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Berlin, 15.08.2017

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1. Einleitung War Paulus von Tarsus wirklich römischer Bürger? Zumindest behauptet der...
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1. Einleitung War Paulus von Tarsus wirklich römischer Bürger? Zumindest behauptet der Apostel an einigen Stellen in der Apostelgeschichte1 im Besitz des Bürgerrechts zu sein. Gleichzeitig wissen wir jedoch, dass Paulus strenggläubiger Jude war und der ,,pharisäischen Richtung'' angehörte2. Wie war dies mit seinem römischen Bürgerrecht vereinbar? Oder besaß der Apostel überhaupt kein Bürgerrecht und wurden die Stellen in denen er sich auf ein solches beruft durch den Verfasser der Apostelgeschichte, Lukas, erfunden? Ziel dieser Hausarbeit wird es im Hinblick auf die genannten Fragestellungen sein, Forschungsergebnisse von Theologen und Historikern zu präsentieren, auszuwerten und gegeneinander zu gewichten, die sich bereits mit dem Problem des paulinischen Bürgerrechts beschäftigten. Dabei werden sowohl die Stimmen gehört werden, die dem Apostel das römische Bürgerrecht zusprechen, darunter der Althistoriker Wilfried Nippel3, die evangelische Theologin Heike Omerzu4 und der evangelische Theologe, sowie Paulus- Biograph Udo Schnelle5, als auch jene, die die Existenz Paulus‘ Bürgerrecht bezweifeln, vertreten durch die evangelischen Theologen Wolfgang Stegemann6 und Peter Pilhofer7. Argumente für beide Seiten liefert der Althistoriker Karl-Leo Noethlichs8. Am Ende der vorliegenden Arbeit sollen die gestellten Fragen in Anlehnung an die moderne Forschungsliteratur9 beantwortet werden. Vorerst soll jedoch im ersten Kapitel der Quellenwert der Apostelgeschichte geklärt werden, die dieser Arbeit neben der genannten Forschungsliteratur zusätzlich als Hauptquelle dienen wird..........................

Philipp Berger
Richard-Sorge-Straße 73
10249 Berlin

philippbergerscholz [at] gmail.com

Der Apostel Paulus - ein römischer Bürger?
            von
                     Philipp Berger 
Seminar: Prozesse gegen Jesus und Paulus
Semester: WS 2014
Dozent: Prof.Dr. Wilfried Nippel
Lehrstuhl für Alte Geschichte
Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de. Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher.
Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de.

Inhaltsverzeichnis
1.Einleitung1
2.Hauptteil2
2.1 Quellenwert der Apostelgeschichte2
2.2 Die paulinischen Briefe5
2.3 Berufungen auf das Bürgerrecht6
2.3.1Philippi6
2.3.2Jerusalem9
2.3.3Appellation an den Kaiser12
2.4 Römer von Geburt?13
3.Schluss15
4.Literaturverzeichnis17

1.Einleitung
War Paulus von Tarsus wirklich römischer Bürger? Zumindest behauptet  der Apostel an
einigen Stellen in der Apostelgeschichte1 im Besitz des Bürgerrechts zu sein.  Gleichzeitig
wissen wir jedoch, dass Paulus strenggläubiger Jude war und der ,,pharisäischen Richtung''
angehörte2. Wie war dies mit seinem römischen Bürgerrecht vereinbar? Oder besaß der
Apostel überhaupt kein Bürgerrecht und wurden die Stellen in denen er sich auf ein solches
beruft durch den Verfasser der Apostelgeschichte, Lukas, erfunden?
Ziel dieser Hausarbeit wird es im Hinblick auf die genannten Fragestellungen sein,
Forschungsergebnisse von Theologen und Historikern zu präsentieren, auszuwerten und
gegeneinander   zu   gewichten,   die   sich   bereits   mit   dem   Problem   des   paulinischen
Bürgerrechts beschäftigten. Dabei werden sowohl die Stimmen gehört werden, die dem
Apostel das römische Bürgerrecht zusprechen, darunter der Althistoriker Wilfried Nippel3,
die evangelische Theologin Heike Omerzu4 und der evangelische Theologe, sowie Paulus-
Biograph Udo Schnelle5, als auch jene, die die Existenz Paulus' Bürgerrecht bezweifeln,
vertreten durch die evangelischen Theologen Wolfgang Stegemann6  und Peter Pilhofer7.
Argumente für beide Seiten liefert der Althistoriker Karl-Leo Noethlichs8. 
Am Ende der vorliegenden Arbeit sollen die gestellten Fragen in Anlehnung an die moderne
Forschungsliteratur9 beantwortet werden. 
Vorerst soll jedoch im ersten Kapitel der Quellenwert  der Apostelgeschichte geklärt werden,
die dieser Arbeit neben der genannten  Forschungsliteratur zusätzlich als Hauptquelle dienen
wird.  
1 Apg 16,37; 22,25; 22,272 Berger, Klaus: Paulus. München 2002, S.12.; vgl. zudem Schnelle, Udo: Paulus. Leben und Denken. Berlin u.a.
2014, S.48f. 3 https://www.geschichte.hu-berlin.de/de/bereiche-und-lehrstuehle/alte-geschichte/personen/Nippel 4 http://teol.ku.dk/english/dept/abe/staff/?pure=en%2Fpersons%2Fheike-omerzu%28d2166cfc-daaf-41e4-b093-
51644a77c0fd%29%2Fcv.html 5 http://www.theologie.uni-halle.de/nt/schnelle/ 6 http://augustana.de/forschung-lehre/neues-testament/emeritus.html 7 http://www.philippoi.de/cetera/Biographie.html 8 http://www.ag.histinst.rwth-aachen.de/cms/HISTINST-AG/Der-Lehrstuhl/Mitarbeiterinnen-und-
Mitarbeiter/Emeriti/~jdgb/Noethlichs/ 9 Zur modernen Forschungsliteratur zähle ich die von mir im Literaturverzeichnis aufgezählten Titel, von den  in 
der Einleitung aufgezählten Wissenschaftlern.
                                                                                  1

2.1 Zum  Quellenwert der Apostelgeschichte
Die Apostelgeschichte ist die einzige historische Quelle, die das römische Bürgerrecht des
Paulus erwähnt.10 Es ist darum äußerst wichtig ihren Wahrheitsgehalt, besonders im Hinblick
auf die Stellen, in denen vom römischen Bürgerrecht des Apostels die Rede ist, zu klären.  
Zuerst sollte dazu ein Blick in die Einleitung des Lukasevangeliums geworfen werden, um
sich ein Bild von der historischen Vorgehensweise Lukas', der ebenfalls Verfasser der
Apostelgeschichte   war11,   zu   machen.   Lukas   erwähnt   in   der   Einleitung   des
Lukasevangeliums, dass er denen in der Art-und Weise seiner Berichterstattung nacheifern
wolle,   deren   Berichte   auf  Augenzeugenbefragungen   beruhen.   In   der   Einleitung   der
Apostelgeschichte finden sich zwar keine Worte, die auf das historische Vorgehen des
Verfassers schließen lassen, was wahrscheinlich daran liegt, dass Lukas darauf bereits im
Lukasevangelium   eingeht   und   eine  Wiederholung,   zumal   der  Text   an   den   gleichen
Empfänger ging, nicht für nötig hielt. Es kann aber angenommen werden, dass gleiche
Intention auch für den Text der Apostelgeschichte galt. Lukas Anliegen, seinen Bericht
möglichst auf authentischen, wahrheitsgetreuen Quellen aufzubauen, ähnelt also dem eines
modernen Historikers12. Warum sollte man also annehmen, dass Lukas in Bezug auf das
römische Bürgerrecht des Paulus die Unwahrheit schreibt? 
Z.B. weil der Apostel sein römisches Bürgerrecht in den von ihm verfassten paulinischen
Briefen nicht erwähnt, bzw. sich der Inhalt der Briefe mit den Inhalten der Apostelgeschichte
nicht deckt und verschiedene Widersprüche und ,,Ungereimtheiten'' beim Vergleich mit den
Briefen aufgedeckt werden können.13 Die Nichterwähnung des römischen Bürgerrechts in
der  Apostelgeschichte   könnte   man,   wie  Wilfried   Nippel   erwähnt,   mit   der  Tatsache
begründen, dass Paulus gegenüber den Gemeinden als Jude auftreten wollte, bzw. sich
hauptsächlich über seine jüdische Identität definierte. Zudem bestünde auch die Möglichkeit,
so Nippel weiter, dass Lukas ,, die Briefe nicht kannte oder nicht nutzte''. Nippel weist
zudem die Zweifel der Theologenschaft an der einzigen Quelle im Bezug auf das römische
10 Stegemann(1987), S.200; Nippel(2003); Noethlichs(2000), S.53.11 Das Lukas Verfasser beider Texte war, verdeutlichen die Worte in der Einleitung beider Bücher. In beiden wird
ein Theophilus genannt, an den Lukas schreibt. 12 Die Althistorikerin Helga Botermann erwähnt, dass Lukas in seinem Vorgehen mit anderen antiken Historikern
wie Thukydides, Polybios und Herodot verglichen werden kann (Botermann(1995),S.67); Noethlichs fügt hinzu, 
dass der jüdische Historiker Josephus ebenfalls mit Lukas zu vergleichen ist (Noethlichs(2000), Anm.25). 13 Pilhofer(2011), S.73; Noethlichs(2000), S.60; Als Beispiele für inhaltliche Differenzen: Gal.1,17-20 u. 
Apg.9,26-29; Gal.2,2-10 u. Apg. 15,6-29.; 2Kor 1,19 u. Apg.16,11.
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Bürgerrecht   Paulus'   als   ,,Hyperkritik   als   Folge   einer   einseitig   redaktions-und
traditionsgeschichtlichen bzw. tendenzkritischen Betrachtungsweise'' zurück und betont,
dass   die   althistorische   Forschung   keine   Zweifel   an   der   Glaubwürdigkeit   der
Apostelgeschichte   hege.14  Peter   Pilhofer   lehnt   die   Ausführungen   Nippels   zur
Apostelgeschichte   als   nicht   ,,ernstzunehmende   Argumentation''   ab   und   betont
nachdrücklich, dass die von Nippel kritisierte Form der  Quellenkritik in Bezug auf die
Apostelgeschichte nötig sei.15 Die Althistorikern Helga Botermann lehnt die Quellenkritik
der Theologie an der Apostelgeschichte ebenfalls ab. Sie betont, dass die Apostelgeschichte
als ,,Traditionsquelle''16 gesehen werden müsse, die man zur Betrachtung der paulinischen
Briefe, die sie als Überreste bezeichnet, verwenden müsse. In umgekehrter Reihenfolge, so
wie es die Theologie ausführen würde, sei dies nicht möglich. So könne man laut Botermann
also nicht die Fakten   der Apostelgeschichte in Frage stellen, indem man sie mit den
paulinischen Briefen vergleiche.17 Quellenkritische Herangehensweisen, wie sie Stegemann
und Pilhofer betreiben, also anhand fehlender Informationen über Paulus' Bürgerrecht in den
paulinischen Briefen auf Falschaussagen Lukas zu schließen, schließt Botermann mit der
Unterteilung der vorliegenden Quellen in Traditionsquellen und Überreste also aus. 
Eine tendenziöse Art der Geschichtsschreibung in der Apostelgeschichte wird sowohl von
Theologen als auch Althistorikern angenommen. Wilfried Nippel verweist darauf, dass man
evtl. eine ,,prorömische Tendenz'' darin erkennen könne, dass die Apostelgeschichte ,,die
Repräsentanten der römischen Macht grundsätzlich als ,,neutrale''Magistrate darstellt, die
sich in Religiöse Streitigkeiten nicht einmischen''.18 Helga Botermann, sieht die Tendenz in
der christlichen  Intention der Apostelgeschichte19, Karl-Leo Noethlichs  vermutet  eine
tendenziöse Art der Geschichtsschreibung aufgrund des fehlenden Schlusses, wodurch, so
betont er nachdrücklich, die Apostelgeschichte jedoch nicht weniger historisch wertvoll
sei.20  Zudem   erwähnt   er,   dass   Paulus   in   der  Apg.   weniger   als   Mensch   denn   als
,,Übermensch'' erscheine, der sowohl in der griechischen, römischen und jüdischen Kultur
beheimatet gewesen sei und dem kränklichen und rhetorisch eher unbegabten Paulus in den
14 Nippel(2003), S.357f.; Nippel verweist dabei  u.a. auf Theodor Mommsen15 Pilhofer(2011), S.64f.16 Karl-Leo Noethlichs spricht von der Apostelgeschichte als Hauptquelle (Noethlichs(2000), S.59), stimmt 
Botermann und Nippel in Bezug auf die ,,Hyperkritik'' jedoch  nicht eindeutig zu17 Botermann(1993), S.66f.18 Nippel(2003), S.358; bestätigend dazu Stegemann(1987), S.204.19 Botermann(1993), S.68.20 Noethlichs(2000),Anm.25; sowohl Noethlichs als auch  Botermann halten eine Tendenz bei antiken 
Historikern(vgl.Anm.6) für nicht ungewöhnlich 
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Briefen wenig ähnele.21 Zu der von Noethlichs angenommenen lukanischen Tendenz einen
römisch-griechischen ,,Übermenschen'' zu erschaffen, könnte die Vermutung   Wolfgang
Stegemanns passen, dass Lukas aufgrund von Paulus Überstellung an den kaiserlichen
Gerichtshof in Rom auf dessen Bürgerrecht schloss, dieses nachträglich einfügte und so
den ,,Apostel Paulus als Vertreter einer Christenheit darstellen konnte, die zwischen
Judentum und Römertum ihren Platz finden mußte''.22
Die hier nur in Grundzügen skizzierte Diskussion zwischen Theologen und Historikern zeigt
die grundsätzliche Schwierigkeit den Quellenwert der Apostelgeschichte eindeutig zu
bestimmen. Fakt ist, wie es alle Althistoriker und indirekt auch die hier aufgeführten
Theologen betonen, dass sich die paulinischen Briefe nicht ohne die Apostelgeschichte
verstehen und einordnen lassen.  Das nachträgliche Einfügen des Bürgerrechts durch Lukas
ist zwar eine Möglichkeit, schließt aber nicht vollends aus, dass Paulus tatsächlich römischer
Bürger war. 
Schlussendlich   bleibt   mir   nur   die   Möglichkeit   aufgrund   der   vorgestellten
Forschungsmeinungen anzunehmen, dass die Apostelgeschichte wahrscheinlich durch den
christlichen Hintergrund des Lukas tendenziös beeinflusst ist, was ihren historischen Wert
jedoch nicht mindert, da wie von Noethlichs und Botermann erwähnt wurde,  dies unter
antiken Historikern keine Seltenheit war. Möglich ist selbstverständlich, dass Paulus'
Bürgerrecht gerade aufgrund dieser Tendenz von Lukas erfunden wurde, dies kann jedoch
nicht  mit   Sicherheit   bewiesen  werden. Gegen  eine  monolithische   christlich-römische
Tendenz würde schließlich  sprechen, dass Lukas in seinen Berichten offenlegt, wie der
römische Statthalter Felix Paulus im Gefängnis verharren ließ, nur um unter den Juden
keinen Aufruhr zu riskieren und so schlussendlich seine Machtbefugnis nicht zum Wohle
Paulus, sondern zum eigenen Vorteil zu nutzte.23 Wie stark bestimmte Tendenzen des Lukas
den Bericht wirklich von der Wahrheit entfernten, kann nicht eindeutig festgestellt werden
und somit ist eine komplette oder teilweise Verwerfung der Apostelgeschichte, insbesondere
der Stellen in denen das römische Bürgerrecht Paulus' angenommen wird, wenig sinnvoll.
Es wird also später noch einmal sinnvoll sein, sich einzelne Stellen in der Apostelgeschichte
anzuschauen und die Authenzität dieser zu bewerten. Vorerst soll jedoch geklärt werden, ob
die bereits in diesem Kapitel angesprochenen paulinischen Briefe Aufschluss in Bezug auf
die Frage nach dem paulinischen Bürgerrecht geben können. 
21 Noethlichs(2000), S.62. 22 Stegemann(1987), S.229.23 Apg. 24,27; siehe dazu auch Nippel(2003), S.358., Omerzu(2002), S.458.
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2.2 Die paulinischen Briefe
Wie schon zu Beginn angesprochen, wird Paulus Bürgerrecht nur in der Apostelgeschichte
erwähnt, er selbst geht in seinen Briefen, die er z.T. auch an Nichtjuden und Römer sendet,
kein einziges Mal darauf ein24. Gerade in Briefen, die an Römer gerichtet sind, kann man
sich fragen, warum er seine römische Identität nicht preisgibt? Wilfried Nippel hält die
Erwähnung   des   römischen   Bürgerrechts   in   den   Briefen   schlicht   und   ergreifend   für
,,irrelevant''.25 Schließlich kann man sich auch fragen, warum Paulus in seinen Briefen von
erlittenen Geißelstrafen spricht26, wenn er sich diesen als römischer Bürger hätte entziehen
können?27  Möglicherweise erlitt der Apostel diese Strafen freiwillig, um sich später als
Gezeichneter in der Nachfolge Christi darstellen zu können. Ähnliches,   wie bereits
festgestellt wurde, könnte sich eben auch in Philippi zugetragen haben. Zudem wäre ein
möglicher Amtsmissbrauch der zuständigen Magistraten möglich, die z.T. einfach  nicht
nach dem Bürgerrecht des Apostels fragten oder es sich für Paulus anders als vor dem
Oberst Lysias keine Gelegenheit ergab auf sein Bürgerrecht hinzuweisen.28 Das römische
Bürgerrecht schützte Paulus weiterhin nicht zwangsläufig davor durch Magistrate gegeißelt
zu werden, selbst wenn er sich auf sein Bürgerrecht berufen hatte.29 Dies war z.B. dann der
Fall, wenn die Magistrate einen Nachweis für das Bürgerrecht forderten, welcher z.T. nicht
schnell zu beschaffen war30, weswegen eine Abbüßung der Strafe möglicherweise weniger
Zeit in Anspruch nahm.
Auch wenn die Briefe sich z.T. nicht mit der Apostelgeschichte des Lukas decken, der die
Briefe wahrscheinlich nicht kannte, so lassen sie zugleich einen römischen Hintergrund des
Apostels erkennen. Schnelle und Omerzu verweisen in diesem Zusammenhang auf die
Sprache des Apostels innerhalb der Briefe, bzw. die Verwendung bestimmter Begriffe, die
für einen Römer geläufiger gewesen sein dürften.31
Peter Pilhofer wendet ein, dass Paulus im Philipperbrief32, die in Philippi, aus Philhofers
Sicht im Gefängnis eine Strafe abbüßenden Christen, auf den Empfang des ,,himmlischen
Bürgerrechts'', also das Leben nach dem Tod, vertröstet. So könne es, so Pilhofer weiter,
24 Stegemann(1987), S.200.; Noethlichs(2000), S.58.; Schnelle(2014), S.42.25 Nippel(2003), S.359f. 26 2 Kor 11,24f. 27 Stegemann(1987), S.223f. 28 Omerzu(2002), S.43. 29 Noethlichs(2000), S.73, Schnelle(2011), S.43.30 Nippel(2003), S.368. 31 Schnelle(2014), S.46; Omerzu(2002), S.50f. 32 Phil 3,20
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doch nicht sein, dass der Apostel selbst das römische Bürgerrecht besessen hätte, da die
Vertröstung auf das ,,himmlische Bürgerrecht'', noch dazu da Paulus sich vor Magistraten
selbst auf sein Bürgerrecht berief, im höchsten Maße unsolidarisch gewesen wäre.33
Pilhofers Argumentation ist jedoch äußerst spekulativ, da sich aus dem Philipperbrief nicht
eindeutig schlussfolgern lässt, dass die Christen, die Paulus anschreibt, so wie der Apostel
selbst, im Gefängnis saßen. Zudem   taucht nicht in allen Übersetzungen der Begriff
,,himmlisches Bürgerrecht'' auf.34 Vielmehr macht es den Eindruck, als würde der Apostel
die in der Gefolgschaft Christi stehenden ganz allgemein auf das Himmelreich vertrösten,
um die durch die christliche Identität verursachten Leiden besser zu ertragen. Schließlich
berief sich der Apostel  möglicherweise  vor Magistraten  auch nicht immer  auf sein
Bürgerrecht, um Gefängnisstrafen, bzw. Folter zu entgehen. In diesem Licht muss Paulus
Rat an seine christlichen Brüder also nicht zwangsläufig unsolidarisch oder scheinheilig
erscheinen, da er ebenfalls unter Fokussierung des Jenseits erhebliche Peinigungen aushielt.
Aus Pilhofers Spekulationen lässt sich also nicht eindeutig schlussfolgern, dass der Apostel
kein Bürgerrecht besaß.
Die paulinischen Briefe können den Wahrheitsgehalt der Apostelgeschichte also nicht
negieren. 
2.3 Berufungen auf das Bürgerrecht
Nachfolgend möchte ich nun die Szenen in der Apostelgeschichte genauer beleuchten, in
denen sich Paulus auf sein Bürgerrecht beruft. Hierbei soll  geklärt werden, warum er dies
tut, welche Folgen dies hat und insbesondere ob sich anhand dieser Szenen ableiten lässt, ob
er das Bürgerrecht tatsächlich besaß oder Lukas das Bürgerrecht erfand. 
   2.3.1 Philippi35
In der Apostelgeschichte beruft sich Paulus in Philippi, einer Stadt innerhalb der römischen
Kolonie Mazedonien36, auf sein Bürgerrecht. Laut Apostelgeschichte, dessen Verfasser die
33 Pilhofer(2011), S.73ff.34 In der Einheitsübersetzung wird der Begriff Heimat verwendet.35 Apg.16,11-40.36 Apg.16,10.; Wilfried Nippel erwähnt, dass die Bürger einer Kolonie überwiegend römisch waren oder 
römischen Bürgern im Hinblick auf ihr Bürgerrecht gleichgestellt (Nippel(2003), S.360). siehe zu den römischen
Kolonien auch Omerzu(2002), S.120f.  und zum Status von Philippi Pilhofer(2011), S.74.  
                                                                                  6

Ereignisse hier aus der Wir-Perspektive schildert37,  seien Paulus und sein Begleiter Silas in
Philippi einer Sklavin begegnet, die im Auftrag ihrer Besitzer Geld mit Wahrsagerei
eingetrieben hätte. Paulus hätte der Sklavin, nachdem er sie einige Tage später  bei derselben
Tätigkeit wieder angetroffen hätte, zum christlichen Glauben bekehrt, woraufhin diese mit
der Wahrsagerei aufgehört hätte. Die Besitzer der Sklavin hätten sich daraufhin bei den
,,obersten Beamten'' der Stadt beschwert, woraufhin diese Paulus und Silas entkleiden, mit
Ruten   auspeitschen   und   ins   Gefängnis   werfen   hätten   lassen38.   Nachdem   es   in   der
darauffolgenden Nacht zu einem Erdbeben gekommen wäre, wodurch die Beiden befreit
worden wären und den Gefängniswärter zum christlichen Glauben bekehrt hätten, hätten die
Magistrate am darauffolgenden Morgen demselben Gefängniswärter den Befehl überbringen
lassen, die beiden Gefangenen frei zu lassen. Daraufhin hätte Paulus gefordert, dass die
Beamten sie selbst aus dem Gefängnis führen sollten, da sie jene ohne Gerichtsprozess
hätten auspeitschen lassen, obwohl beide(Paulus, Silas) römische Bürger seien. Diese wären
diesem Wunsch tatsächlich nachgekommen und hätten Paulus und Silas aus der Stadt
geführt.
Die geschilderte Szene wirft die Frage auf, warum Paulus sich nicht bereits auf sein
Bürgerrecht und das seines Reisebegleiters berief, als die Magistrate die Auspeitschung
Beider anordneten?39 
Nun eine Variante würde wie bereits im Kapitel 2.1 angesprochen in der Unterstellung einer
christlichen Ausgestaltung der Szene bestehen. So könnte von Lukas beabsichtigt gewesen
sein, Paulus als leidenden Nachfolger Christi darzustellen, wodurch dann zu verstehen wäre,
warum der Apostel die Auspeitschung sowie die Verschleppung in das Gefängnis billigend
in Kauf nahm. Es stellt sich jedoch hier die Frage, warum Lukas die Darstellung des Paulus
als christlichen Märtyrer in der Nachfolge der Leiden Jesu dann nicht ebenfalls auf
Jerusalem anwandte, wo sich der Apostel laut Apostelgeschichte doch sofort nachdem er
vom Centurio in Schutzhaft genommen worden war, auf sein Bürgerrecht berief. 
Eine zweite Variante, die Wilfried Nippel liefert, besteht darin anzunehmen, dass Lukas die
Kerkerszene und die Befreiung durch das Erdbeben einfügte, um möglicherweise, wie Heike
Omerzu erwähnt, den Apostel in der Nachfolge der Leiden Jesu erscheinen zu lassen.40 Dann
37 Wahrscheinlich, um den Anschein größerer historischer Authentizität des Berichteten zu erwecken, eher 
weniger, weil er tatsächlich dabei gewesen ist, was den paulinischen Briefen widersprechen würde.38 aufgrund der Störung der öffentlichen Ordnung (Nippel(2003), S.360; Omerzu(2002), S.125)39 Paulus war es nach römischen Recht schließlich möglich sich bereits vor der Geißelung auf sein Bürgerrecht 
zu berufen(Omerzu(2002), S.159)40 Nippel(2003), S.361;  Heike Omerzu verweist darauf, dass sich die Szene der Auspeitschung Paulus in Philippi
in sprachlicher Hinsicht mit der Auspeitschung Jesu in Jerusalem ähnelt, sodass von ihr angenommen wird, dass 
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hätte der Verfasser das Bürgerrecht in der Szene jedoch ganz weglassen können, dann wären
jedoch, wie Stegemann formuliert, die ,,Vorgänge'' in Jerusalem nicht mehr verständlich
gewesen.41 
Eine dritte Möglichkeit, auf die Heike Omerzu verweist, wäre anzunehmen, dass dem
Apostel bewusst war, welche Folgen eine Berufung auf das Bürgerrecht gehabt hätte,
nämlich   das   lange   Warten   auf   einen   Gerichtsprozess   oder   möglicherweise   auf   die
Bestätigung seines Bürgerrechts gegenüber den Magistraten durch Zeugen, was zu einer
längeren Unterbrechung der Missionsreise geführt hätte42. Dass sich der Apostel den Folgen
der Berufung bewusst war, beweist  die Szene in Jerusalem, wo er sich auf sein Bürgerrecht
beruft, um den jüdischen Behörden und somit der möglichen Hinrichtung zu entgehen. Er
verwies eben nur dann auf sein Bürgerrecht, wenn er sich davon einen Nutzen versprach. 
Neben der Frage warum er sich in Philippi nicht bereits vor den Beamten auf dem
Marktplatz auf sein Bürgerrecht berief, könnte auch jene stehen, warum er sich nach seiner
Befreiung aus dem Gefängnis überhaupt noch über den Umstand beschwerte, dass er als
römischer Bürger ausgepeitscht worden war? 
Auf eine mögliche Erklärung für diesen Umstand verweist  Wilfried Nippel, die er jedoch
sogleich wieder verwirft: Paulus wollte den Magistraten ein schlechtes Gewissen machen
und somit verhindern, dass er und Silas nicht ,,zwangsweise'' aus der Stadt ausgewiesen
wurden.43 
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Lukas die
Verhaftungsszene, sowie das römische Bürgerrecht, in die so vorher in dieser Art nicht
existierende Philippi-Szene einfügte oder die ganze Szene erfand, weil er, wie Heike
Omerzu erläutert, eben keine ausreichend aussagekräftigen Quellen zum Aufenthalt des
Apostels in Philippi besaß44. Dadurch würde sich erklären lassen, warum sich Paulus in der
Philippi-Szene erst auspeitschen und in die Haft werfen lässt. Zu dem, der die Leiden Christ
nachempfinden möchte, passt aber nicht, dass er die Magistrate nach seiner Entlassung noch
auf sein Bürgerrecht aufmerksam macht. Ein auf die Qualen Jesu ausgerichteter Mensch
Lukas  die Szene in Philippi, zumindest im Hinblick auf die Geißelung und Gefangennahme, zudem auf die 
Befreiung durch das Erdbeben, konstruierte, um Parallelen zwischen beiden Personen herzustellen oder den 
Amtsmissbrauch römischer Magistrate herauszustellen (Omerzu(2002), S.161ff.); Wolfgang Stegemann 
argumentiert, dass Lukas das Bürgerrecht in die Szene nachträglich eingeschoben habe, um die Berufung auf 
sein Bürgerrecht in Jerusalem plausibler erscheinen zu lassen, bzw. um dem Leser das Gefühl zu geben, dass 
Paulus und Silas am Ende doch noch zu ihrem Recht gekommen seien (Stegemann(1987), S.202f.)41 Stegemann(1987), S.203.42 Omerzu(2002), S.4443 Nippel(2003), S.361.; Heike Omerzu verweist auch auf die Tatsache, dass Paulus bei einer  Ausweisung nicht 
mehr nach Philippi hätte zurückkehren können. 44 Omerzu(2002), S.165f.
                                                                                  8

hätte hier doch eher stillt weiter gelitten. Zu der Vermutung Nippels, der Apostel hätte es auf
die Verhöhnung der Magistrate anlegen wollen, indem er nach der Haftentlassung auf sein
Bürgerrecht verwies45, passen die Ausführungen Heike Omerzus, dass Paulus die Folgen
einer Berufung auf sein Bürgerrecht vor der Auspeitschung genau abwog und zu dem
Schluss kam, dass eine Berufung für die Missionsreise mehr Folgen hätte, als eine eintägige
Haftverbüßung. Um nochmal nach Philippi wiederzukehren oder mit einem guten Ruf
behaftet in die nächste Stadt der Missionsrute zu reisen, versuchte er den Magistraten
möglicherweise ein schlechtes Gewissen zu machen, doch warum hätten sie ein schlechtes
Gewissen haben sollen, schließlich war es doch Paulus eigene Schuld, dass er sich nicht
bereits auf dem Marktplatz auf sein Bürgerrecht berufen hatte46. Die Vermutung, dass Lukas
die Philippi-Szene zu großen Teilen konstruierte scheint also auch in diesem Lichte sehr
wahrscheinlich zu sein. Doch dies erklärt eben nicht, wie bereits der Paulus-Biograph Udo
Schnelle erläuterte47, dass der Apostel das Bürgerrecht nicht besaß. Die Philippi-Szene bleibt
also  widersprüchlich  und  liefert   keine  eindeutige  Antwort   auf  die  Frage   nach  dem
apostolischen Bürgerrecht.  So wird es unumgänglich sein, auch den Aufenthalt Paulus' in
Jerusalem, wo er sich das zweite Mal innerhalb der Apostelgeschichte auf sein Bürgerrecht
beruft, zu betrachten. 
2.3.2 In Jerusalem
2.3.2.1 Szene vor dem Oberst Lysias48 
Bevor ich mich nun genauer den Szenen zuwenden möchte, in denen sich Paulus in
Jerusalem     vor   dem   Oberst   Lysias   auf   sein   Bürgerrecht   beruft,   will   ich   zunächst
wiedergeben, welche Umstände laut Apostelgeschichte zu seiner Verhaftung und der damit
verbundenen Berufung führten. Nach Aussagen der Apostelgeschichte reiste Paulus auf
seiner Missionsreise  von ,,Milet über Cäsarea nach Jersualem''. Nachdem Juden aus Asien
in ihm Jerusalemer Tempel gesehen und eine größere Menge von jüdischen Bürgern gegen
ihn aufgebracht hätten, indem sie diesen erzählt hätten, dass Paulus mit seinen Lehren gegen
das Judentum agiere und sie ihn mit Griechen im Tempel gesehen hätten, sei er von dieser
Volksmenge in den Tempelvorhof gezerrt worden. Um die  Tötung des Paulus zu verhindern,
45 Nippel(2003), S.361, vgl. zusätzlich auf ders. Seite die Anmerkungen 26,2746 vgl. zu dieser Aussage Stegemann(1987), S.202f.: ,,Ohne Anhalt an den Ereignissen ist schließlich auch die 
>>Furcht<< des Magistrats, als er erfahren muss, dass er römische Bürger hat auspeitschen lassen.''47 Schnelle(2014), S.42. 48 Apg.22,27-29.
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sei ein Oberst49 mit seiner Kohorte informiert worden, der Paulus in Schutzhaft genommen
hätte. Als der Oberst den Befehl gegeben hätte, Paulus in die Kaserne zu bringen, hätte der
Apostel darum gebeten, mit ihm zu sprechen, worauf der Oberst bemerkt hätte, dass Paulus
griechisch spreche und aus diesem Grund nicht ein gesuchter ägyptischer Rädelsführer50, der
einen Aufstand angezettelt habe, sein könne. Daraufhin hätte der Oberst Paulus erlaubt, im
Tempelvorhof zu der immer noch aufgebrachten Menge zu sprechen, worauf diese jedoch
noch mehr in Wut geraten wäre,  woraufhin ihn der Oberst in die Kaserne bringen lassen und
zur Geißelung vorbereiten lassen hätte51, hätte Paulus den zur Ausführung der Strafe
beauftragten Hauptmann darauf hingewiesen, dass er römischer Bürger sei, woraufhin der
Hauptmann dies dem Oberst mitgeteilt   und dieser Paulus von den zur Auspeitschung
angelegten Fesseln befreien lassen hätte. Am nächsten Tag hätte der Oberst Paulus vor das
Synhedrion treten lassen, um zu erfahren, warum Paulus' Lehre die jüdische Bevölkerung so
in Aufruhr versetzt gehabt hätte. Hier habe der Oberst jedoch auch nicht genau erfahren
können, warum Paulus von den Juden angeklagt worden sei, da sich Sadduzäer und
Pharisäer, zwei Richtungen des jüdischen Glaubens, nicht darin einig gewesen seien, dass
Paulus' verbreitete Lehren im Wiederspruch zum jüdischen Glauben gestanden hätten. 
Die geschilderte Szene zeigt, dass Paulus hier von seinem Provokationsrecht, das im als
römischer   Bürger   zustand,   Gebrauch   machte.   Das   Provokationsgesetzgebung   in   der
Republik-und Kaiserzeit beinhaltete das in der römischen Republik entstandene ,,lex iulia'',
ein Gesetz, das einem römischen Bürger die Möglichkeit zugestand, gegen von Magistraten
verhängte Auspeitschungen, Geißelungen und sonstige Strafen ein Veto einzulegen.52
Ohne Zweifel dürfte festzustellen sein, dass die Vorgänge in Jerusalem, so wie von Lukas
beschrieben, nicht stattgefunden haben. Darauf verweist sowohl   Stegemann53, sowie
Omerzu, die in Paulus' letzter Jerusalemreise Parallelen zu Passionsgeschichte Christi
entdeckt, die sie auf den Eingriff Lukas' zurückführt54. So ist es nicht unwahrscheinlich,
dass das Gespräch zwischen  Lysias und Paulus in der Kaserne, in dem der Apostel auf sein
Bürgerrecht von Geburt verweist und der Oberst bekundet, dass er sein eigenes durch ,,ein
49 Militärtribun, ranghöchster militärischer Vertreter vor Ort (Nippel(2003), S.362);                                 
,,Chilliarch'' (Noethlichs(2000), S.76).50 von Wilfried Nippel als Pseudoprophet bezeichnet (Nippel,(2003), S.362).51 Die Anordnung der Geißelung lässt sich nur so verstehen wenn man bedenkt, dass der Oberst in der Rede des 
Paulus im Tempelvorhof einen Grund für das erneute Ausbrechen des Tumults, also eine Störung der 
öffentlichen Ordnung, sah (Nippel(2003), S.362).52 Nippel(2003), S.363.; Omerzu(2002), 53 Stegemann(1987), S.205. 54 Omerzu(2002), S.282f. 
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Vermögen'' erworben habe55, inszeniert ist. So könnte, wie Stegemann vermutet, Lukas
versucht haben darzustellen, dass es möglich war, das Bürgerrecht unter dem Kaiser
Claudius durch Kauf oder Bestechung zu erwerben.56 Ebenfalls kann angenommen werden,
dass Lukas Paulus' hier wieder, ähnlich wie in den Ereignissen in Philippi, in der Nachfolge
Christi erscheinen lassen wollte.57  Doch auch wenn Lukas die Ereignisse in Jerusalem
dramaturgisch inszenierte, worauf insbesondere Stegemann beharrt58, lässt dies noch nicht
darauf schließen, dass Paulus das Bürgerrecht nicht besaß. 
Nun könnte man sich die Frage stellen, warum der Oberst, obwohl er über das Bürgerrecht
des Apostels Kenntnis besaß, ihn nochmals vor das Synhedrion, dem Hohen Rat, stellen
ließ? Auch diese Tatsache muss nicht zwangsläufig darauf hinweisen, dass Lukas das
Bürgerrecht einfügte und Paulus sich vor dem Synhedrion verteidigen musste, weil er eben
keinen   Anspruch   auf   einen   Prozess   vor   einem   römischen   Gerichtshof   hatte.
Wahrscheinlicher ist, dass der Oberst, anders als der Statthalter, keine Befugnis dazu besaß,
Paulus an einen römischen Gerichtshof zu verweisen. Um Paulus an den Statthalter zu
empfehlen, benötigte der Oberst jedoch Informationen darüber, warum der Apostel von der
jüdischen Bevölkerung angeklagt wurde, um schlussendlich den   Statthalter darüber in
Kenntnis zu setzen59. Und wo konnte er dies besser erhalten, als vor dem obersten jüdischen
Gremium? Möglicherweise erhoffte sich Lysias auch einfach eine schnelle Klärung des Fall
Paulus, ohne damit den Statthalter oder ein römisches Gericht, was wahrscheinlich in Judäa
nicht vorhanden war, unnötig zu belasten.  Vielleicht wollte Lysias den jüdischen Anklägern
auch den weiten Weg zu einem römischen Gericht oder zum Statthalter ersparen. Darüber
nachzusinnen, was der Statthalter dachte, als er Paulus vor das Synhedrion bringen ließ,
beantwortet die gestellte Frage nach dem Bürgerrecht des Apostels jedoch genauso wenig,
wie die Annahme, dass Lukas die Jerusalemer Ereignisse dramaturgisch überhöht oder mit
christologischer Tendenz darstellte. 
55 Apg.22,28.56 Stegemann nimmt an, dass Lukas Lysias den Gentiliznamen Claudius gab, um auf den Kaiser mit selbigem 
Namen anzuspielen (Stegemann(1987), S.206).; Nippel hält den Namen für ein Anzeichen, dass der Oberst sein 
Bürgerrecht in der Herrschaftszeit des Claudius erwarb (Nippel(2003), S.363, Anm.34). 57 Stegemann erklärt so, dass Paulus bis zum folgenden Tag gefesselt im Gefängnis blieb, da sich die in Apg 
20,23 gemachte Prophezeihung des Heiligen Geistes erfüllen sollte (Stegemann(1987), S.205).; Heike Omerzu 
sieht von Lukas eingebaute Parallelen zwischen der Prozessgeschichte des Paulus in Jerusalem und der 
Passionsgeschichte Christi (Omerzu(2002), S.282f.). 58 Stegemann(1987),S.204f.59 Wilfried Nippel verweist darauf, dass der Oberst ,,Voruntersuchungen'' durchführen konnte, wozu er das 
Synhedrion hinzuziehen konnte. Einen Prozess so Nippel weiter, habe er jedoch nicht durchführen können. 
(Nippel(2003), S.363). 
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Es wird also nötig sein, die Appellationsszene vor dem Statthalter Felix noch einmal genauer
zu betrachten
2.3.3 Appellation an den Kaiser 
Aus der Apostelgeschichte erfahren wir, dass Paulus unter Felix zwei Jahre in römischer
Gefangenschaft gewesen war, Felix jedoch durch den römischen Statthalter Festus abgelöst
worden war, der den Fall Paulus auf Wunsch der jüdischen Bevölkerung in Jerusalem erneut
aufrollen ließ. Nachdem Festus Paulus erneut vorgeschlagen hätte sich in Jerusalem zu
verteidigen, hätte Paulus an den Kaiser appelliert und nachdem Festus die Sache mit seinem
engsten Beraterkreis besprochen hätte, hätte dieser der Berufung des  Paulus zugestimmt. 
Es stellt sich nun die Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass sich Paulus vor Festus
tatsächlich auf den Kaiser berief, inwieweit es also eine verbreitete Praxis zur Zeit Paulus
darstellte, sich  auf den Kaiser zu berufen? Zudem sollte gefragt werden, ob zur kaiserlichen
Appellation das römische Bürgerrecht nötig war, oder ob auch Nichtrömer vom Recht der
Appellation Gebrauch machen konnten, Lukas also möglicherweise aus Unkenntnis auf das
Bürgerrecht des Apostels schloss und es deshalb in den vorherigen Szenen einbaute? 
Beide Fragen scheinen schwierig zu beantworten sein, denn es kann nicht eindeutig gesagt
werden, wie das Appellationsrecht im 1.Jh.n.Chr. konkret aussah.60  Nach Mommsen, so
Nippel und Stegemann,  sei die Appellation des Paulus der erste  geschilderte Fall einer
kaiserlichen Appellation.61 Es muss gemutmaßt werden, dass die Appellation an den Kaiser
bzw. die Stattgabe dieser einer eher weniger verbreitete Praxis darstellte, da, wie Nippel
meint, dies sonst zu einer Überlastung des kaiserlichen Gerichtshofes geführt hätte.62 In
Paulus Sache dürfte jedoch die politische Brisanz des Falles selbst den Statthalter dazu
bewogen haben, dem Wunsch nach Überstellung an den Kaiser zuzustimmen.63 Schließlich
drohte durch Paulus die Störung des Friedens innerhalb der Provinz Judäa. Dass das
römische Bürgerrecht des Paulus den Statthalter allein zur Entscheidung bewog, Paulus nach
Rom zu schicken, muss jedoch bezweifelt werden, da er sich sonst nicht mehr zu Beratungen
60 Stegemann(1987),  S.207; Nippel(2003), S.370.61 s.o. 62 Nippel(2003), S.370. 63 Stegemann(1987), S.213; Noethlichs(2000), S.78f.; Udo Schnelle hält den Fall Paulus für weniger politisch 
brisant, woraus er schießt, dass der Apostel das Bürgerrecht in jedem Fall besessen haben muss, um überhaupt 
Zugang zum kaiserlichen Gerichtshof zu bekommen (Schnelle(2014), S.43). 
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mit seinem Beraterstab zurückgezogen hätte. Angenommen werden kann, dass die Anrufung
des Kaisers sich analog zur Anrufung des Volkstribunen in republikanischer Zeit verhält,
schließlich ging die tribuzianische Gewalt auf den ,,uno inter pares'' über. So könnte man
also von einer frühkaiserlichen Form der Appelatio ausgehen. 
Letztendlich ist es gleichgültig, ob die Appelationsszene tatsächlich so stattfand, wie in der
Apostelgeschichte geschildert. Daraus wird sich nicht ableiten lassen, ob Paulus das
Bürgerrecht besaß oder nicht, denn die Anrufung des Kaisers war sowohl mit als auch ohne
Bürgerrecht möglich. Ob Lukas das Bürgerrecht des Apostels aus dieser einen Szene
ableitete64,   kann   ebenfalls   nicht   mit   Sicherheit   gesagt   werden.  Auch   zur   Zeit   des
Geschichtsschreibers dürfte es möglich gewesen sein den Kaiser als Nichtrömer anzurufen,
es besteht also kein Grund warum Lukas einfach aufgrund der Appelationsszene auf das
paulinische Bürgerrecht geschlossen haben sollte. 
Nachfolgend wird nun abzuwägen sein, wie wahrscheinlich es war, dass Paulus das
Bürgerrecht   besaß.   Grundlage   dazu   sollen   Überlegungen   zu   den   verschiedensten
Möglichkeiten des Erwerbs des Bürgerrechts sein, sowie zusätzlich eine Verdeutlichung der
geringen Zahl von römischen Bürgern in der Heimatprovinz des Paulus. 
2.4 Römer von Geburt?
In der Apostelgeschichte wird erwähnt, dass er sein Bürgerrecht von Geburt an hatte, also
zumindest sein Vater römischer Bürger gewesen sein muss.65 Es bleibt nun zu klären, wie
sein Vater, als strenggläubiger Jude66 und in Tarsos (Kilikien) lebend, zu diesem Bürgerrecht
gelangte. 
Sowohl Noethlichs, als auch Omerzu erwähnen, dass es für Juden im römischen Reich
grundsätzlich kein Problem darstellte,  das römische Bürgerrecht zu besitzen, da die
römischen Machthaber   Rücksicht auf ihre Religion nahmen. So mussten Juden mit
römischen  Bürgerrecht z.B. keinen Militärdienst leisten, was zu den üblichen Pflichten
eines römischen Bürgers gehörte, mit jüdischen Glaubensansätzen aber unvereinbar war.67  
64 Behauptung von Stegemann, welche davon ausgeht, dass Lukas aufgrund dieser Tatsache das Bürgerrecht in 
der Philippi-Szene sowie in der Jerusalem-Szene erfand(Stegemann(1987), S.213). 65 Omerzu, S.21.; Noethlichs (2000), S.64. 66 Apg. 22,3; 23,6; 26,4. 67 Omerzu, S.29.; Noethlichs (2000), S.63f. 
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Für den Erwerb des Bürgerrechts durch Juden gibt es mehrere Möglichkeiten68, die
insbesondere Heike Omerzu dezidiert benennt und die sie auf Paulus' Eltern anwendet. Als
erste Möglichkeit nennt Omerzu den Erwerb des Bürgerrechts durch Verleihung eben dieses
an alle Einwohner der Heimatprovinz von Paulus, Kilikien. Diese Möglichkeit schließt die
Theologin jedoch aus, da solche kollektiven Verleihungen an Kilikien als auch Judäa in den
Quellen nicht bekannt seien.69 Auch die zweite Möglichkeit, nämlich die der Erwerbung
durch ,,Kauf bzw. Bestechung oder Gunsterweise an den Kaiser''70  hält Omerzu für
unwahrscheinlich, da dies mit dem Leben eines strenggläubigen Juden aus ihrer Sicht nicht
vereinbar gewesen wäre71. Zudem, darauf verweist Noethlichs, hätten sich für einen
Bewohner Kilikiens, also einer vorwiegend nichtrömischen Provinz, aus dem römischen
Bürgerrecht keine besonderen Vorteile, z.T. sogar eher Nachteile, wie zusätzliche Steuern
und die Militärpflicht ergeben.72 In diesem Licht erscheint es noch unwahrscheinlicher, dass
strenggläubige Juden, die aufgrund ihrer persönlichen Ansichten das römische Bürgerrecht
sowieso wahrscheinlich schwer mit ihrem Leben vereinbaren konnten,  aktiv erworben. 
Schlussendlich bleibt für Omerzu nur noch die Möglichkeit, dass der Vater des Paulus, der
nach ihrer Aussage bei ,,Unruhen in Judäa'' in die Sklaverei geraten sei,  das Bürgerrecht
durch die Freilassung aus eben dieser erhielt.73 Um welche Unruhen es sich genau handelte,
darüber lässt Omerzu den Leser jedoch im Unklaren. 
Karl Noethlichs hält selbst die letzte von Frau Omerzu hervorgebrachte Möglichkeit des
Erwerbes des römischen Bürgerrechts durch Paulus' Vater für unwahrscheinlich, da aus
seiner Sicht die kleinasiatischen Juden eher eine Gefahr oder ,,einen permanenten politisch-
militärischen Unruhefaktor''74 darstellten. 
 Udo Schnelle und Wilfried Nippel bestätigen die aufgezählten Möglichkeiten von Frau
Omerzu. Wilfried Nippel merkt an, dass es viele römische Kriegsherren im 1.Jh.v.Chr.
gegeben hätte, auch in den Zeiträumen in denen Paulus' Großvater oder Vater sein
Bürgerrecht erhalten haben muss, die Juden versklavt und wieder freigelassen hätten, es
somit also nicht ausgeschlossen sei, dass die Vorfahren von Paulus' Freigelassene gewesen
seien.75
68 zu den Möglichkeiten des Erwerbs 69 Omerzu, S.36. 70 s.o.71 s.o.72 Noethlichs(2000), S.69. 73 Omerzu, S.37. 74 Noethlichs(2000), S.83f.75 Nippel(2000), S.360. 
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Wolfgang Stegemann verweist in seiner Argumentation, die gegen den Besitz des römischen
Bürgerrechts durch Paulus' Vater gerichtet ist, auf die Zahl römischer Bürger in den
kleinasiatischen Provinzen, die nach seiner Kenntnis sehr gering gewesen sei, und es aus
diesem Grund sehr unwahrscheinlich sei, dass ausgerechnet strenggläubige Juden dieses
besessen hätten.76
Es ist schwierig zu sagen, ob Paulus Vater das römische Bürgerrecht besaß oder nicht.
Selbstverständlich erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass unter der geringen Anzahl von
römischen Bürgern in Kilikien und Judäa, wie sie Pilhofer und Stegemann angeben,
ausgerechnet pharisäisch-jüdische Römer gelebt haben sollen. Es ist allerdings  nicht
vollständig auszuschließen und wie alle Autoren beider Seiten zeigen, gab es grundsätzlich
Möglichkeiten für Juden das römische Bürgerrecht zu erlangen, wenn nicht aktiv durch Kauf
oder durch Dienste für den Kaiser, dann passiv durch Freilassung aus der Sklaverei. 
3.Schluss
Die vorherigen Betrachtungen der Apostelgeschichte, die Analyse einzelner Szenen, in denen
sich Paulus auf sein Bürgerrecht beruft, hat gezeigt, dass sich allein daran nicht eindeutig
sagen lässt ob der ,,Heidenapostel'' römischer Bürger war oder nicht. Vielmehr ergeht sich
auch die Forschung in Mutmaßungen darüber, ob Lukas selbst das Bürgerrecht einfügte oder
ob er bestimmte Szenen, wie z.B. die Appellationsszene, erfand. Lukas eine christliche
Tendenz vorzuwerfen lässt die Frage nach dem paulinischen Bürgerrecht, wie oben gezeigt
wurde, ebenfalls nicht beantworten. 
Ebenfalls werden Mutmaßungen über Paulus Namen77 und die Tatsache, dass der Apostel
nicht an anderen Äußerlichkeiten, wie einer römischen Toga, zu erkennen war, keine
stichhaltigen Antworten auf die Fragestellung liefern. Welche Vorteile sollte der Apostel
schließlich   daraus   ziehen,   in   einem   mehrheitlich   nichtrömischen   Umfeld   als   Römer
aufzutreten?78 Vielmehr kann man, wie Nippel meint, davon ausgehen, dass Paulus nicht mit
76 Stegemann(1987), S.219f.; siehe zur selben Argumentation auch Pilhofer(2011), S.73.77 Stegemann wendet hier ein, dass ,,Paulus'' kein geläufiger römischer Name gewesen sei und er keinen zweiten 
Namen besessen habe(Stegemann(1987), S.221).; Nippel verweist darauf, dass die Nennung des kompletten 
Namens im östlichen Teil des römischen Reiches nicht üblich war und nennt hier Josephus als 
Beispiel(Nippel(2003), S.360).; Udo Schnelle hält ,,Paulus'' für den römischen Namen des Apostels 
(Schnelle(2014), S.44).; Heike Omerzu verweist darauf, dass im Neuen Testament auch Römer nie mit vollem 
dreiteiligen Namen genannt werden, zudem der Name ,,Paulus'' Cognomen sein könnte und die Nennung des 
Cognomens zu neutestamentarischer Zeit durchaus üblich war. Weiterhin argumentiert sie, dass Paulus seinen 
römischen Namen wahrscheinlich, aufgrund seiner vorrangig jüdischen Identität, nur äußerst selten benutzt habe 
(Omerzu(2002), S.39-42). 78 Noethlichs(2000), S.69; Stegemann hält dies für ein eindeutiges Anzeichen, dass Paulus kein Römer 
war(Stegemann(1987), S.221).
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seinem vornehmlich jüdischen Umfeld und seiner Religion nicht in Konflikt geraten wollte79
und somit nur wenn nötig als Römer auftrat. Dies würde schlussendlich erklären, warum
Paulus sich zwar in seinen Briefen an verschiedenste Gemeinden in Bezug auf seinen
römischen Status zurückhält und kein einziges Wort über sein Bürgerrecht verliert, vor
römischen Magistraten, wo es ihn vor Bestrafungen durch jene bzw. vor der Auslieferung an
seine jüdischen Verfolger bewahrt, kein Hehl aus seinem Römerstatus machte. 
Zu dem Bild eines Römers mit hauptsächlich jüdischer Identität würde letztendlich auch
passen, dass Paulus Vater durch Entlassung aus der Sklaverei sein Bürgerrecht erhielt und
nicht aufgrund hervorstechender Verdienste für das römische Imperium. So könnte bereits der
Vater ein Römer mit jüdischer Identität gewesen sein, schließlich erhielt er sein Bürgerrecht
nicht auf eigenen Wunsch und aufgrund eigener Anstrengungen. Die Wahrscheinlichkeit ist
zwar gering, dass ausgerechnet Paulus' Vater zu den durch das Bürgerrecht begünstigten
Freigelassenen gehörte, noch dazu überhaupt einer von den wenigen Römern Kilikiens war,
dennoch ist es nicht vollständig auszuschließen. 
Ich komme also zu dem Schluss, dass es zwar unwahrscheinlich, aber möglich ist, dass der
Apostel Paulus römischer Bürger war. Mit hundertprozentiger Sicherheit wird sich diese
Frage jedoch aus meiner Sicht nicht beantworten lassen, da jene Quellen, die mögliche
Antworten   auf   die   Frage   nach   dem   paulinischen   Bürgerrecht   geben   können,   nur
Spekulationen, jedoch keine eindeutigen Antworten zulassen. 
79 Nippel(2003), S.359.
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Literaturverzeichnis
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Hölkeskamp u.a. (Hgg.): Sinn (in) der Antike, Mainz 2003, S.357-374. 
Noethlichs, Karl-Leo: Der Jude Paulus - ein Tarser und Römer? in: Raban von Haehling:
Rom und das  himmlische  Jerusalem.  Die frühen Christen zwischen Anpassung und
Ablehnung, Darmstadt 2000, S.52-84.  
Omerzu,   Heike:   Der   Prozeß   des   Paulus.   Eine   exegetische   und   rechtshistorische
Untersuchung der Apostelgeschichte, Berlin 2002.   
Pilhofer, Peter: Einer der 5984072? Zum römischen Bürgerrecht des Paulus. in: Neues aus
der Welt der frühen Christen. Bd. 195, Stuttgart 2011, S.63-75
Schnelle, Udo: Paulus. Leben und Denken, Berlin u.a. 2014.
Stegemann, Wolfgang: War der Apostel Paulus ein römischer Bürger? in:  Zeitschrift für die
Neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der Älteren Kirche. Volume 78, November
2009, S.200-229. 
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