Der Magische Keks

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Der magische Keks 
 
Die Geschichte, die wir heute erzählen beginnt am 3. Lammstag vor Weihnachten im Ottelau Wald ganz 
in der Nähe eines kleinen Dorfes Namens Bärford.  
Alle Tiere in diesem Wald gingen stets freundlich miteinander um und halfen sich gegenseitig, wenn mal 
jemand Hilfe brauchte. Jeder brauchte irgendwann mal Hilfe und jeder konnte irgendwann mal helfen, 
denn jedes Tier hatte ein besonderes Talent, eine Fähigkeit, die es einzigartig machte und die es von 
allen am besten konnte.  
Da war zum Beispiel Alois der Adler. Er hatte von allen Tieren die allerbesten Augen und wurde immer 
gerufen, wenn zum Beispiel Ewelin, das Eichhörnchen mal wieder eine Nuss verlegt hatte und sie 
nirgendwo finden konnte. Dann half 
Alois  beim  Suchen  und  in 
Nullkommagarnix  war  alles  wieder 
da,  was  eben  noch  für  immer 
verloren schien.  
Alois  hingegen  ließ  sich  gerne  von 
Peer Woll, dem Waschbären helfen, 
wenn  er  mal  wieder  das 
Marmeladenglas  nicht  aufbekam. 
Denn Peer hatte die geschicktesten 
Finger  und  konnte  einfach  alles 
öffnen.  Dosen,  Gläser, 
Tupperbehälter,  Reißverschlüsse, 
klemmende Schubladen, einfach alles.    
Alois aß Marmelade für sein Leben gerne, weshalb er auch so froh war, dass es Peer gab.  
So ging das immer weiter, Stevie der Maulwurf half Desiree dem Stachelschwein jedes Jahr beim 
Umgraben  Ihres  Vorgartens,  Muriel  das  Mufflon  ließ  übergangsweise  4  obdachlose  Spitzmäuse  in 
seinem Fell leben und Herakles der Hirsch stellte sein Geweih für jeden zur Verfügung, der seine Wäsche 
zum Trocknen aufhängen wollte.  
So war es schon immer, seit Jahr und Tag, solange es den Wald gab. Aber wir wollten ja eine ganz 
besondere Geschichte erzählen, und die beginnt, das hatten wir ja schon am Anfang gehört, am 3. 
Lammstag vor Weihnachten im Ottelau Wald in der Nähe von Bärford.  
Denn solange sich alle Tiere erinnern konnten, fing dieser Tag jedes Jahr auf dieselbe Art und Weise an. 
Schon früh morgens, wenn alles noch in tiefer Ruh lag und alles im Wald stillzustehen schien, breitete 
sich ein wundervoller Duft aus. Ein süßer Duft aus Zimt und Weihnachtlichkeit, den so nur an diesem 
Tag gab, weil sich in aller Frühe schon Hefi, die Igel Dame ran machte, Zucker und Mehl und Hefe und 
Zimt und Eier und Butter zusammen zu rühren, um daraus den absolut leckersten besten Keksteig aller 
Zeiten zu machen. Doch das allein war noch nicht das Besondere daran. Hefi war inzwischen eine alte 
Igel Dame geworden, mit grauen Stacheln und etwas wackelig auf den Beinen, aber früher vor vielen

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vielen Jahren war sie jung, wild und abenteuerlustig. Ihre kleinen Igelbeine wurden nie müde, weswegen 
Sie ihr Leben langgelaufen ist und die unglaublichsten Geschichten und tollsten Länder gesehen hat.  
Als sie einmal genau auf der anderen Seite der Erde war, traf sie einen mächtigen Zauberer. Sein Name 
war Harry, er war ein Otter. Sie erzählte im all die Dinge, die sie auf Ihrer Reise erlebt und welche Tiere 
sie schon getroffen hat und dass sie es gar nicht erwarten kann, auch die andere Seite der Erde zu sehen. 
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einzelnen Igel. Es wäre ein Jammer, wenn du zu Hause deinen Freunden nicht erzählen könntest, was 
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Darüber  hatte  Hefi  bisher  nicht  nachgedacht,  aber es  stimmte.  Es  fiel  ihr  jetzt schon  schwer  alle 
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dir. Hast du ĞŝŶĞŶ'ĞŐĞŶƐƚĂŶĚ͕ĚĞŶĚƵŝŵŵĞƌďĞŝĚŝƌŚĂƐƚ͍͞ 
Hefi überlegte kurz, kramte in ihrem stachelsicheren Rucksack, den sie auf dem Rücken trug und holte 
eine Keks Ausstechform heraus. Immer wenn sie auf ihren Reisen bei jemanden übernachten durfte, 
backte sie aus Dankbarkeit Kekse, deshalb hatte sie die Form immer dabei.  
Harry nahm die Form in die eine Hand und legte seine andere darüber, so dass man die Form nicht mehr 
sehen konnte. Dann schloss er die Augen und fing leise an zu Summen. Die Form war immer noch nicht 
zu sehen, aber durch die Finger seiner Hände strahlte ein grelles Licht, wurde immer stärker du stärker, 
bis es plötzlich von einem Moment auf den anderen erlosch.  
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Wie deine Füße, deine Augen, deine Nase und deine Stacheln. Alles was du erlebt hast und alles was du 
noch erlebst, steckt da drin und wird ĚŝĐŚƐƚĞƚƐďĞŐůĞŝƚĞŶ͕ƐŽůĂŶŐĞĚƵƐŝĞďĞŝĚŝƌƚƌćŐƐƚ͘͞ 
So war es dann, Hefi trug sie bei sich all die Jahre, die sie wanderte und die Welt erkundete und backte 
Kekse, wo immer sie man ihr einen Tisch zum Essen und ein Bett zum Schlafen gab.  
Als sie viele Jahre später wieder nach Hause in den Ottelau Wald kam, fing sie an kurz vor Weihnachten, 
genau genommen immer am 3 Lammstag vor Weihnachten, für alle Tiere im Wald Kekse zu backen, weil 
es sie daran erinnerte, was sie in ihrem langen Leben alles erlebt hat.  
All die Kekse, die sie backte, stach sie immer mit derselben Form aus. Die Form, die sie schon ihr ganzes 
Leben bei sich trug und die, so hatte Harry es damals gesagt, ein Teil von Ihr war. Diese Form trug all 
ihre Erinnerungen in sich jedes Mal, wenn sie damit einen Keks ausstach, nahm der Teig mit der Form 
auch einen Hauch der Erinnerungen an. Deshalb konnte niemand, so sehr er sich auch bemühte, Kekse 
backen, wie Hefi. Denn sie schmeckten ganz besonders nach den Gerüchen und Geschmäckern der 
ganzen Welt, nach Abenteuer, Freiheit, Gastfreundschaft, Vanille Zimt und Zucker.  
 
In diesem Jahr aber war alles anders. Die Tiere wachten auf von einem Duft, so wie jedes Jahr. Aber es 
war nicht der Duft, auf den sie sich das ganze Jahr über freuten. Es duftete nicht schlecht, aber eben 
auch nicht so, wie es am 3. Lammstag vor Weihnachten im Ottelau Wald zu riechen hat. Alle Tiere 
wussten sofort, dass etwas nicht stimmt. Vielleicht stimmte mit Hefi etwas nicht? Die Tiere rannte zu 
Hefis Haus, um zu schauen, was mit ihr los war.  
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Kurz darauf standen die meisten Tiere 
bei Hefi in der Küche, ein paar Tiere, 
besonders  die  größeren  schauten 
zum  Fenster  rein,  um  in  dem 
Gedränge  nicht  aus  Versehen  mit 
dem Popo eine Vase umzuwerfen, 
oder  schlimmeres.  Mitten  in  der 
Küche saß Hefi auf einem Hocker 
und schaute traurig zu Boden. Um 
sie herum standen einige Bleche 
mit  Keksen,  die  zwar  lecker 
aussahen,  aber  irgendwie  auch 
nicht.  
Keiner wusste so recht, was er sagen sollte, also 
trat der neugierigste Waldbewohner hervor: Johann Wolfgang von Kröte, den alle nur 
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Die Tiere schwiegen und schauten sich an. Es stimmte schon, Hefi war ja schon ein sehr alter Igel 
inzwischen und die Zeit, in der sie umherreiste, war inzwischen schon lange vorbei.  
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Keins der Tiere wusste, was es sagen sollte. Außer Hannes, er hatte immer das Talent, das Gute in allem 
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irgendwann mal helfen und heute ŚĞůĨĞŝĐŚĚŝƌ͘ŝĞŶĞƵĞŶ'ĞƐĐŚŝĐŚƚĞŶ͕ŬƌŝĞŐƐƚĚƵǀŽŶŵŝƌ͊͞ 
Hannes schaute stolz in die Runde und wurde von den anderen Tieren angeschaut mit einer Mischung 
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dem Herz vorne drauf an und nahm seinen Regenschirm, den er immer dabeihatte, egal ob es regnete 
ŽĚĞƌŶŝĐŚƚ͘<ƵƌǌďĞǀŽƌĞƌĂƵƐĚĞƌdƺƌŐŝŶŐƌŝĞĨĞƌŶŽĐŚ͗ͣ,ĞĨŝ͕ƌƺŚƌƐĐŚŽŶŵĂůŶĞƵĞŶdĞŝŐĂŶ͕ŝĐŚďŝŶďĂůĚ
ǌƵƌƺĐŬ͞ 
Wer nun denkt, dass Hannes sich auch auf eine Reise rund um die Welt aufmachte, der irrt sich. Hannes 
Reise war sogar sehr kurz, zumindest verglichen mit einer Weltreise. Er spazierte über den Trampelpfad 
im Wald vorbei an der großen Eiche, in die vor Jahren mal ein Blitz eingeschlagen hatte, über die 
Hängebrücke, die bei jedem Schritt ein bisschen mehr knarzte, bis er schließlich auf der Lichtung war, 
von wo man schon den Rauch und die Lichter von Bärford sehen konnte.

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In Bärford war schon seit einigen Tagen Weihnachtsmarkt, weshalb dort trotz der kalten Temperaturen 
viele anderen Tiere unterwegs waren, um einen heißen Kakao zu trinken, Pommes zu essen oder kleine 
Figuren aus Holz zu kaufen, die sie dann zu Hause ins Fenster stellten, um zu zeigen, dass Weihnachten 
ist.  
Hannes ging auf den Markt und sah 
sich zufrieden um. Es war genauso, 
wie  er  es  sich  erhofft  hatte.  Denn 
genauso bunt, wie die Buden auf dem 
Markt  und  der  Schmuck  am 
Tannenbaum  waren  auch  die 
Bewohner von Bärford. Man sah dort 
Tiere, die genau wie Hefi viel gereist 
waren und von überall auf der Erde 
kamen. Da waren Nashörner, bunte 
Papageien,  eine  Familie  Pinguine,  die 
interessanterweise mit  einer  Eisbärfamilie 
befreundet waren und sogar Katomafron. Eine seltene Tierart, die normalerweise im Urwald von West-
Korkistan zu finden ist.  
Hannes verbrachte den ganzen Tag damit sich mit all den Tieren zu unterhalten und sie zu fragen, was 
sie auf ihrer langen Reise nach Bärford erlebt haben.  
Am Abend ging er zu Hefi zurück, die immer noch etwas zerknirscht in der Küche saß, fast genauso, wie 
er sie am Morgen verlassen hatte. Hannes nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu ihr. Er fing an zu 
erzählen, was er auf dem Marktplatz von Bärford gehört hatte. All die Geschichten, von all den Tieren, 
die genau wie Hefi um die halbe oder sogar um die ganze Welt gereist waren. Mit jedem Wort und jedem 
Abenteuer, das Hefi durch die Worte von Hannes miterlebte, begann die Keksform, die vorher noch grau 
und etwas matt war zu leuchten. Es war, als würde sie, wie eine Batterie neu aufgeladen werden.  
Hannes war noch nicht am Ende der Geschichten, die er zu erzählen hatte, da finge Hefi schon wieder 
an, Kekse zu backen, während sie ihm weiter zuhörte. Sie erzählten und backten die Ganzen Nacht und 
am nächsten Morgen wurden die Tiere im Wald wach zu dem Duft, auf den sie sich schon seit einem 
Jahr gefreut hatten. Sie eilten zu Hefis Haus, um sich zu überzeugen, dass sie nicht träumten und 
natürlich auch die Kekse zu probieren, die tatsächlich noch nie so sehr nach Weihnachten, nach Freiheit, 
Abenteuer, Gastfreundschaft, Vanille Zucker und Zimt geschmeckt haben, wie in diesem Jahr. Hefis 
Keksform und Hefi selbst waren wieder so voller Energie, dass sie noch für viele viele Jahre Kekse 
gebacken hat für alle Tiere im Wald, weil jeder ein Talent hat und anderen helfen kann. In Erinnerung 
jedoch an dieses besondere Jahr, gab es ab dann aber die Kekse nicht mehr am 3. Lammstag vor 
Weihnachten, sondern einen Tag später. Immer am 3. Herzlichwillkommtag vor Weihnachten.  
 
ĐŚũĂ͕ŐĂŶǌǀĞƌŐĞƐƐĞŶ͙,ĂŶŶĞƐŚĂƚƐŽǀŝĞůĞ'ĞƐĐŚŝĐŚƚen gesammelt, dass sie nicht alle in eine Keksform 
gepasst haben. Deshalb hat er ein paar für dich in diese Form hier hinein erzählt. Probiere sie doch gleich 
mal aus, das werden die besten Kekse aller Zeiten! 
 
 
 
Geschrieben von: Daniel Sielemann 11-2021 ʹ Förderverein Kita Ottelau, Herford

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