Ehrenbürger Allgemein 203 Aufrufe Speichern Drucken Weiterleiten PDF an Freunde weiterleiten: Ihre IP-Adresse wird aus Sicherheitsgründen gespeichert um kriminelle Aktivitäten und unerlaubten Spam zu unterbinden. Leiten Sie nur E-Mails weiter, wo der Empfänger mit dem Versand auch einverstanden ist. Ihre E-Mail Adresse Ihr Name Empfänger E-Mail Adresse Empfänger Name Ihre zusätzliche Nachricht [recaptcha] Eigene PDF Hochladen PDF & Publisher Info (QR-Code downloaden) KrefeldKrefeld, 05.07.2020 https://pdf-ins-internet.de/?p=83500 Teilen: KREFELDER EHRENBÜRGER Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. Heinz Webers DIE 22 KREFELDER EHRENBÜRGER SeidenweberBücherei Krefeld Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. IMPRESSUM Webers, Heinz DIE 22 KREFELDER EHRENBÜRGER Auflage 2020 © Seidenweber Bücherei Krefeld Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. VORWORT Hallo, liebe Leserin, lieber Leser, der verdienstvolle und langjährige Vorsitzende des Krefelder Vereins für Heimatkunde e.V., Dr. Reinhard Feinendegen (1932-2012) unter- stützte mich im Jahr 1998 bei der Gründung des Arbeitskreises Mundart und regte an, auch das Brauchtum in den Blick zu nehmen. Meine Mundartfreundinnen und ²freunde haben das gern aufgegriffen. Wir haben oft, zumeist in der Krefelder Volkshochschule, den Blick in die Vergangenheit getan. Im Mai diesen Jahres verstarb mit dem langjäh- rigen Oberbürgermeister Hansheinz Hauser der letzte noch lebende Ehrenbürger der Stadt Kre- feld. Ich hatte die 22 Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger im Januar 2019 in der Volkshoch- schule vorgestellt. Der Tod Hausers war für mich Anlass, nun diese kleine Broschüre zu- sammenzustellen. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. In der 2007 herausgegebenen Mundart- Anthologie MUNDART IN KREFELD habe ich mein Nachwort begonnen mit den Worten Å:LUVWHKHQDOOHDXIGHQ6FKXOWHUQXQVHUHU9Rr- IDKUHQ´ 'HVKDOE P|FKWH LFK DQ GLH 'DPHQ und Herren erinnern, welche in Krefeld Å]XU ( K U H G H U $ O W l U H H U K R E H Q wurden.. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. GELEITWORT Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 7 22 mal die höchste Ehre: Die Krefelder Ehrenbürger Mitte Mai 2020 verstarb mit Hansheinz Hauser der letzte noch lebende Ehrenbürger Krefelds. Ein Anlass, zurückzublicken. Von 1863 bis 2020 hat Krefeld 22 Personen die höchste Eh- rung, die eine Stadt vergeben kann, die Ehren- bürgerschaft, verliehen. Es sind in diesen 157 Jahren drei Frauen und neunzehn Männer, die geehrt wurden, weil sie sich in hervorragender Weise um das Wohl der Bürger und das Anse- hen Krefelds verdient gemacht haben. Nicht mitgezählt werden in dieser Übersicht die Eh- rungen der Machthaber aus politischen Grün- den. Diese werden am Schluss genannt. Sie finden hier; in der Reihenfolge der Ehrung, die Porträts folgender Persönlichkeiten: Reinarz (1863), Märklin (1875), Roos (1881), Mauritz (1893), Emil de Greiff (1907), Fritz de Greiff (1915), von Rheinbaben (1918), ter Meer (1922), Theißen (1927), Johansen (1930), Alde- Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 8 hoff (1938), Schwamborn (1950), Angerhausen (1963), Brües (1967), Hellenbrock (1970), Eng- länder (1973), Wember (1986), Cattepoel (1988), Billstein (1990), Luther (1990), Hauser (2002) und Lauffs (2005). Auf Seite 93 finden Sie die Seitenzahlen nach dem Alphabet. Ein paar Bemerkungen zuvor Die Ernennung (und auch Aberkennung) der Ehrenbürgerschaft ist in Deutschland gesetz- lich geregelt. Die Gemeindeordnung für Nord- rhein-Westfalen gibt in § 34 den Gemeinden das Recht, Ehrenbürgerschaften zu verleihen, schreibt jedoch die Zwei-Drittel-Mehrheit der Ratsmandate vor. Krefeld hat in der Hauptsat- zung eine HQWVSUHFKHQGH9RUVFKULIWÅ(h- rungen verdienter Bürger/innen. Der Rat kann folgende Ehrungen verleihen: a) Das Ehren- bürgerrecht an Persönlichkeiten, die sich um Krefeld in herausragender Weise verdient ge- PDFKW KDEHQ E " 0LW GHU 9HUOHLKXQJ GHV EhrenbüUJHUUHFKWV"LVWGLH$XVKlQGLJXQJGHV 6 W D G W U L Q J H V Y H U E X Q G H Q ' L H ( K U H Q E U J H U V F K D I W Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 9 wird üblicherweise auf Lebenszeit verliehen. Es können auch besondere Privilegien damit ver- bunden sein. Krefeld bietet ein Ehrengrab und dessen Pflege. Andenorts gibt es Freifahrten bei den Öffentlichen Verkehrsmitteln. .Die ers- ten vierzehn Krefelder Ehrenbürger wurden erfuhren eine Straßenbenennung. Später ge- schah dies nur noch zweimal. Das Ehrenbürgerrecht geht ursprünglich auf die Französische Revolution und ihren Titel ÅERXUJHRLVKRQRUDLUH´]XUFN'LHHUVWHQGHXt- schen Städte, die einen ähnlichen Ehrentitel verliehen, waren 1790 Saarbrücken und Han- nover, sowie 1795 Frankfurt am Main und Bremen. In Preußen wurde dies den Städten und Gemeinden erst 1860 zugestanden. Seit 1970 kennt man auch die Ehrenbürgerschaft posthum. Zwei Beispiele: Berlin ehrte 2002 die 1992 verstorbene Marlene Dietrich. Sechzig Jahre nach seinem Tod, verlieh Saarbrücken Willi Graf, dem 1943 hingerichteten Wider- standskämpfer gegen den Nationalsozialismus, die Würde. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 10 Die Zahlen stimmen Wenn man Berichte vor 1930 liest, trifft man auf andere Zahlen. Das ist verständlich, denn es wurden die Ehrenbürgerschaften für Krefeld und Uerdingen getrennt genannt. Ab Beginn der Dachgemeinschaft sind es eben insgesamt die hier beschriebenen 22 Persönlichkeiten. Die anderen mit Krefeld verbundenen Gemeinden haben übrigens selbst keine Ehrenbürger er- nannt. Es wird darauf hin gewiesen, dass die frühen Krefelder und Uerdinger Ehrenbürger im Jahrbuch DIE HEIMAT, Jahrgang 31 aus 19601, ausgiebig gewürdigt wurden. In fast allen Ausgaben des Jahrbuchs wird immer wieder über die infrage kommenden Persönlichkeiten berichtet. Aber auch viele andere Quellen wur- den herangezogen. 1 DIE HEIMAT, Jahrgang 31/1960: Seiten 3-16 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 11 Foto 1863 ² Johann Heinrich Gottfried Reinarz - Der streitbare Gottesmann (1796-1875) Die Stadt Krefeld benannte 39 Jahre nach sei- nem Weggang aus Krefeld im Jahre 1902 eine Straße in Nähe der Johanneskirche nach dem ersten Krefelder Ehrenbürger. Der in Heins- berg geborene katholische Priester war von 1819-1824 Kaplan an St. Dionysius, danach Pastor in Giesenkirchen.1825 ernannte ihn der Kölner Bischof zum Oberpfarrer an St. Diony- sius, er wurde 1827 der erste Dechant. Zu sei- nen Verdiensten gehören die Erweiterung der Dionysiuskirche und die Anstrengungen zum Bau der Stephans- und Liebfrauenkirche. Auf seine Veranlassung gab es ab 1849 wieder eine Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 12 Fronleichnamsprozession in Krefeld. Wurde Köln mit dem Karneval berühmt, war es Kre- feld über viele Jahrzehnte durch die Fronleich- namsprozession. Reinarz war ein Kämpfer. Als sein Vorschlag, an der Scheutenschen Anstalt, dem heutigen Gymnasium am Moltkeplatz, einen katholischen Religionslehrer einzustellen, scheiterte, gründete er kurzentschlossen 1851 eine katholische Rektoratsschule, aus der das Arndt-Gymnasium hervorging. Vierzehn ka- tholische Volkschulen und das Waisenhaus entstanden während seines Wirkens in Krefeld. 1863 erfolgte seine Berufung zum Domkapitu- lar in Köln. In seinen Krefelder Miniaturen2, widmet Ernst Köppen dem Priester ein eigenes Kapitel. Er zitiert den Historiker Gottfried Buschbell:Å5HLQarz, ein Pfarrer, der, tief von der Verantwortung seines Amtes durchdrun- gen, die Belange seiner Gemeinde im Sinne der nachrevolutionären Zeit mit Tatkraft wahrzu- 2 KÖPPEN, Ernst: Krefelder Miniaturen 1967, Seiten 119- 121 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 13 nehmen verstand und der Stadtbehörde mehr DOVHLQPDOXQEHTXHPZXUGH´%DQGGHU.Ue- felder Stadtgeschichte3, der sich mit der Kir- chen-, Kultur und Baugeschichte befasst, nennt 5HLQDU]HLQHÅ=HQWUDOILJXUGHV.DWKROL]LVPXVLQ . U H I H O G , P % X F K . D W K R O L V F K H V . U H I H O G4 bringt Rudolf Besouw ein umfangreiches Port- UlW EHU 5HLQDU] GHQ HU ÅGLH LPSRQLHUHQGVWH Gestalt des katholischen Klerus Krefelds im 19. -DKUKXQGHUW´ QHQQW Weitere Veröffentlichun- gen: Köppen, Ernst: Krefelder Miniaturen: Gottfried Reinarz, Der streitbare Gottesmann, Seiten 119-121, Krefeld 1967 und . KRE- FELDER STUDIEN 1, Rudolf Besouw, Jo- hann Heinrich Gottfried Reinarz, Oberpfarrer und Landdechant in Krefeld (1796-1875), Sei- ten 127-205, Krefeld 1973 3 FEINENDEGEN, Reinhard und VOGT, Hans: Krefeld, Die Geschichte der Stadt, Band 4: Kirchen-, Kultur-, Bauge- schichte (1600-1900) 4 BUNGARTZ, Edmund: Katholisches Krefeld: Rudolf Be- souw, Johann Heinrich Gottfried Reinarz, Oberpfarrer von St. Dionysius von 1825 ʹ 1863, Seiten 347-377 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 14 Foto 1875 ² Dr. Friedrich August Märklin ² Der Geheime Sanitätsrat (1819-1901) Zugegeben, den Bekanntheitsgrad des Na- mensvetters, der 1891 die Märklin-Eisenbahn erfand, hat Friedrich Märklin nicht erreicht. Doch noch immer hat sein Name in Krefeld einen guten Klang. Auf der Märklinstraße, einer kleinen Abzweigung von der Gladbacher Straße in Höhe der Krankenanstalten, erinnert im Haus Nummer 10 die städtische Kindertages- einrichtung Märklinstraße an den Geehrten. Der spätere Geheime Sanitätsrat ist am 12. Ok- tober 1819 in Krefeld geboren, hat am Düssel- dorfer Gymnasium Abitur gemacht und in Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 15 Bonn Medizin studiert. 1842 hat er in Krefeld eine Praxis eröffnet. Hier ein Auszug aus dem .UHIHOGHU,QWHOOLJHQ]EODWW1RÅ0LWWZRFK den 7. September 1842. Der als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer approbirte und vereidigte Dr. Friedrich Märklin hat sich zu Crefeld nie- GHUJHODVVHQ´%LVKDWHULQVHLQHU9DWHr- stadt Krefeld gewirkt. Er übernahm neben sei- ner Praxis 25 Jahre lang ein Mandat als Stadt- verordneter, war in den letzten beiden Jahren sogar ehrenamtlicher Beigeordneter, gehörte der Vertretung der Evangelischen Gemeinde an XQGSIOHJWHVHLQÅ.UlQ]FKHQ´6HLQH/LHEOLQJs- schöpfung war der Verein der Ärzte des Regie- rungsbezirks Düsseldorf . Märklin nahm regen Anteil an der Entwicklung höherer Schulen in Krefeld, kümmerte sich zusammen mit Ober- bürgermeister Roos um die Wasserleitung und war Neuem sehr zugetan. 1875 verlegte er sei- nen Wohnsitz nach Wiesbaden. Der Stadtrat beschloss am 11. Februar 1875, dem Sanitätsrat ob seiner zahlreichen Verdienste um Krefeld das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Märklin Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 16 lebte über ein Jahrzehnt in Wiesbaden, über- nahm auch dort manches Ehrenamt und zog sich um 1890 auf seinen Ruhesitz in Kronsberg im Taunus zurück. Dort ist er am 18. Septem- ber 1901 verstorben. Seine Volksverbundenheit ist durch einen Spruch der Bauernkinder vom 1LHGHUUKHLQEHOHJWÅ7ULQNHQKlVWH%XFNSLQg- NHQGDQQMDQNQR'RNWRU0lUNOLQJNHQ´ Neben dem Porträt im Jahrbuch DIE HEI- MAT5, Jahrgang 31: Die Ehrenbürger der Stadt Krefeld, erschien schon im Jahrgang 66, ein umfangreicher Bericht über Märklin. Die Märklinstraße (1902) ist ein Abzweig an der Gladbacher Straße. 5 Jahrbuch DIE HEIMAT, Jahrgang 31/1960, Seiten 4-7 6 Jahrbuch DIE HEIMAT, Jahrgang 6/1927, Seiten 313-316 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 17 Foto 1881 ² Friedrich Christian Roos ² Der Ge- heime Regierungsrat wird Oberbürger- meister (1827-1882) Das ist schon bemerkenswert, in ganz Krefeld sucht man ein Bild des ehemaligen Oberbür- germeisters vergeblich. Im Flur des Krefelder Rathauses, wo alle Oberbürgermeister abgebil- det sind, findet man nur ein Foto des Ehren- mals auf dem Krefelder Friedhof. Auch der nach ihm benannten Christian-Roos-Straße und dem gleichnamigen Platz erging es nicht besser. Sie sind untergegangen, als in der Nähe der Krankenanstalten gebaut wurde. Neun Jahre Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 18 lang, von 1872 bis 1881, war der Nachfolger von Oberbürgermeister Ondereyck Rathaus- chef in Krefeld. Gewählt wurde der in Düssel- dorf wirkende Regierungsrat am 23. November 1871, am 2. März 1872 wurde er in Krefeld eingeführt und am 11. Januar 1873 erhielt er den Titel Oberbürgermeister. Während seiner Krefelder Amtszeit war Christian Roos von 1872 bis 1882 Mitglied in der Ersten Kammer des Preußischen Landtags7.Als Roos nach fast zehnjähriger Tätigkeit krankheitshalber 1881 sein Amt niederlegte, wurde ihm laut Stadtrats- beschluss vom 5. November 1881 einstimmig ÅGDV (KUHQEUJHUUHFKW HUWHLOW LQ DXIULFKWLJHU Würdigung seiner Bürgertugenden und in dankbarer Anerkennung seiner vielen Verdiens- WHXPGLH6WDGW&UHIHOG´'HU(KUHQEUJHUEULHI nennt ausdrücklich folgende Verdienste: Anlage des Canals zum Rheine, Errichtung des Was- serwerks, Hebung des Schulwesens, Errichtung LILLA, Joachim:7 Krefelder Abgeordnete, Krefelder Studen Band 12, Seiten 26, 27 und 31 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 19 des späteren Arndt-Gymnasiums. Weitere Fel- der: Umgestaltung des Alten Friedhofs in den Stadtgarten, Teilung des Kreises Krefeld in ei- nen Stadt- und einen Landkreis, Vorbereitung der Gründung einer Straßenbahn. Lebensdaten: Geboren am 25. Januar 1927 in Winterburg, Kreis Kreuznach. Gymnasium, Studium der Rechtswissenschaften in Bonn, Tätigkeit im Landgericht Koblenz, in verschie- denen Regierungsbezirken und Landratsämtern, zuletzt beim Regierungspräsidenten in Düssel- dorf. Am 3. Juli 1882 ist Roos in Krefeld ver- storben, der Ehrenbürgerbrief wurde im De- zember 1882 seiner Witwe überreicht. Eine weitere Veröffentlichung: STEFFENS, Dr. Hermann: Die Krefelder Verwaltungschefs, Jahrbuch DIE HEIMAT; Jahrgang 65/1994, Seiten96-97. Von 1902 bis nach 1950 verlief die Christian- Roos-Straße zwischen der Seyffardtstraße und der Lerchenfeldstraße, der Christian-Roos-Platz existierte von 1932 bis 1978 nördlich der Ober- gath am Mühlenfeld. Ein Reststück der Christi- Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 20 an-Roos-Straße zwischen Lutherplatz und Seyffardtstraße ist ohne Straßenschild. Foto 1893 ² Heinrich Mauritz ² Der Kommerzi- enrat (1832-1894) Um zu ermessen, in welche privilegierte Familie Heinrich Mauritz hineingeboren wurde, muss man sich die Verschiedenheit von Alt-Krefeld und Uerdingen vor Augen führen. Krefelds Landesherren, relativ tolerant zu den verschie- denen Konfessionen, Uerdingen unter strenger katholischer kurkölnischer Landesherrschaft. Die Familie Mauritz gehörte zu den ersten evangelischen, die das Recht erhielten, sich in Uerdingen zeitweise aufzuhalten. 1789 durfte Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 21 sie ihren dauernden Wohnsitz in Uerdingen nehmen und auch Grundeigentümer werden. Besonders sein Vater Friedrich gewann schnell an Bedeutung. Er war 1808 Maire (Bürgermeis- ter) und von 1815 bis 1817 Bürgermeister von Uerdingen. Der 1832 in Uerdingen geborene Heinrich spielte in Uerdingen als Unternehmer (Kognakbrennerei, Likörfabrik), Stadtverordne- ter und Beigeordneter eine große Rolle. Dr. Emil Feinendegen, langjähriger Schulleiter in Uerdingen und Historiker, schreibt im Stadt- brief für die Jugend8 Å+HLQULFK 0DXULW] ZDU Unternehmer, Kommerzienrat, Stadtverordne- ter, Beigeordneter, Kreistagsmitglied, Kreisde- putierter. Wahrscheinlich erhielt er das Ehren- bürgerrecht bei seinem Ausscheiden aus dem %HLJHRUGQHWHQDPW´'LH)DPLOLH0DXULW]ZDUDQ den Uerdinger Büttnerwerken beteiligt. Hein- rich Mauritz saß auch im Vorstand der Zeche 8FEINENDEGEN, l: Uerdinger Ehrenbürger, Brief 72/1964, Stadtbürgerliche Briefe für die Jugend, Stadt Krefeld Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 22 Heinrich in Ueberruhr und im Aufsichtsrat der Duisburg-Ruhrorter Bank. Das Ehrenbürger- recht der Stadt Uerdingen erhielt er am 14. Sep- tember 1893. Er verstarb plötzlich durch Herz- schlag am 4. April 1894 in Düsseldorf. Im fol- genden Jahr stiftete seine Familie eine größere Summe für die Uerdinger Armen. Die Mauritzstraße (1970) ist ein Abzweig der Hochstadenstraße Foto 1907 ² Emil de Greiff ² Ungekrönter König der Seidenstadt (1837-1917) Der Name de Greiff hatte schon längst in und um Krefeld einen guten Klang (Cornelius de Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 23 Greiff, Wohltäter der Stadt, zu dessen Ehre auf dem Ostwall in der Nähe der Hauptpost eine große Säule stand), als Emil und auch Fritz de Greiff öffentlich wirkten. Die zwei Linien der de Greiff waren im 18. Jahrhundert aus Rhein- hessen zugewandert. Heinrich Emil wurde am 31. Oktober 1837 als erster Sohn der Eheleute Peter de Greiff und Maria Eugenie Scheibler in Krefeld geboren. 1861 vermählte er sich mit Laura vom Bruck. Emil war Samtfabrikant, Geheimer Kommerzienrat, 35 Jahre lang Stadt- verordneter und 28 Jahre ehrenamtlicher Bei- geordneter. Nebenbei gehörte er dem Rheini- schen Provinziallandtag von 1888-19119 an. Er war die treibende Kraft für die Entfaltung der Krefelder Industrie. In der Bürgerschaft wurde HUGHUÅXQJHNU|QWH.|QLJGHU6HLGHQVWDGW´Je- nannt. Er kümmerte sich um große und kleine Probleme. So wird berichtet10, dass er einige 9 LILLA, Joachim, Krefelder Abgeordnete, 2000, Seite 30 10 KREMERS, Elisabeth: ..von dem greuwlichen Laster der Trunckenhayt, DIE HEIMAT,Band 69/1998, Seite 102 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 24 hundert Mark spendete zur Einrichtung soge- nannter Milchbüdchen als Alternative zu :LUWVKlXVHUQÅXPGLH0HQVFKHQYRP/DVWHU G H U 7 U X Q N H Q K H L W ] X E H I U H L H Q $ X F K V W L I W H W H H U zu seinem 70. Geburtstag im Oktober 1907 die stolze Summe von 50.000 Mark für den Kin- derhort auf der Märklinstraße. Zu dem Ge- burtstag hat Oberbürgermeister11 Dr. Wilhelm +DPPHUVFKPLGWJHUHLPWÅ:DVVLHGHP%UJHU zu danken hat, Vergalt mit Ehren die blühende Stadt. Du pflügtest den Acker, streutest die 6DDW$XV/LHEH]XU9DWHUVWDGWZXFKVGLH7DW´ Emil de Greiff verstarb in Krefeld am 27. April 1917. Die De-Greiff-Straße (1947) verläuft von der Westparkstraße zur Kempener Allee. 11 REMBERT, Karl: Zum 50jährigen Jubiläum des Krefelder Museumsvereins (1883-1933), Band 12/1933, Seite 52 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 25 Foto 1915 ² Fritz de Greiff ² Vorsitzender der Armendeputation (1839-1915) Acht Jahre nach seinem (Namens-)Vetter Emil de Greiff erhielt Friedrich de Greiff, genannt Fritz, im März 1915 die Ehrenbürgerwürde. Der in Krefeld am 12. August 1839 als 6. Kind der Eheleute Isaac de Greiff und Friederike Auguste de Greiff Geborene stammte also auch aus der umfangreichen de Greiff-Familie. 1863 vermählte er sich mit Clara Scheibler. Zur bes- seren Orientierung kann man im Jahrbuch DIE Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 26 HEIMAT12 eine Ahnentafel finden. Auch Fritz stellte sich schon früh in den Dienst der Ge- meinschaft. Neben seinem Beruf als Seidenfab- rikant und Bankier war er seit 1884 Stadtver- ordneter, ehrenamtlicher Beigeordneter von 1912 bis 1915. 35 Jahre lang leitete er die Ar- men-Deputation und war damit Verwalter und Erneuerer des Armen- und Sozialwesens in Krefeld mit großen Verdiensten um die Alten und Kranken der Stadt. Anlässlich der Verlei- hung des Ehrenbürgerrechts hat Oberbürger- meister Dr. Johannes Johansen de Greiff ein sehr persönliches Schreiben13 gewidmet, aus GHPKLHU]LWLHUWZHUGHQVROOÅ1HEHQGHPOHb- haften Bedauern, das uns erfüllt, sind es zwei (PSILQGXQJHQGLHXQV"YRUDOOHPEHZHJHQ Bewunderung und Dank für das, was Sie geleis- 12 REMBERT, Karl: Ergänzende Bemerkungen zur Geschich- te der Familie De-Greiff, DIE HEIMAT, Jahrgang 1/1921- 1922, Heft 3, Seite 72 13 REMBERT, Karl: DIE HEIMAT; Die Ehrenbürger der Stadt Krefeld ʹ Oberbürgermeister Johansen , ,DIE HEIMAT, Jahrgang 31/1960, Heft 1-4, Seite 10 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 27 tet haben. Es wird in der Geschichte der Städte nicht viele Fälle geben, die diesem glei- FKHQ"9RP 0RUJHQ ELV ]XP $EHQG JDOW LKU Denken und Arbeiten nur dem freiwillig über- QRPPHQHQ (KUHQDPW",Q HLQHP $OWHU LQ dem Andere längst der wohlverdienten Ruhe pflegen, haben Sie gearbeitet wie ein Jüngling. Und wie haben Sie die Ihnen anvertrauten Auf- gaben gelöst! Warm und mitleidig schlug Ihr +HU] IU DOOH 1RW´ ,P -DKUbuch DIE HEI- MAT finden sich zahlreiche Beispiele, in denen Fritz de Greiff sehr persönlich gespendet hat. Die Ehrung hat er nur ein knappes halbes Jahr überlebt, am 12. September 1915 ist er in Kre- feld verstorben. Straßenschild Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 28 Foto 1918 ² Georg Kreuzwendedich Freiherr von Rheinbaben ² Förderer des Rheinhafens (1855-1921) Im Mai 1908 wurde die zum Hafen führende Hauptstraße in Linn umbenannt in Rheinba- benstraße. Namensgeber war Georg Freiherr von Rheinbaben, seines Zeichens Staatsminis- ter und Oberpräsident der Rheinprovinz. Er setzte sich für die Erweiterung des Krefelder Stadtgebiets ein und förderte die Pläne zum Bau des Rheinhafens. Zehn Jahre später, am 27. März 1918, hatte Oberbürgermeister Dr. Johannes Johansen die Stadtverordneten bewo- gen, dem Freiherrn anlässlich seines Ausschei- Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 29 dens aus dem Dienst das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Seine Begründung14 Å8QVHUH 6WDGW verbinden mit dem Scheidenden noch besonde- re Bande. Sie rühren her aus der Zeit, in wel- cher der für die Entwicklung Crefelds bedeu- WHQGVWH %HVFKOXVV" JHIDVVW ZXUGH GHU %e- schluss über die Erbauung des Hafens. Akten und mündliche Überlieferung haben mir ge- zeigt, welch große Verdienste sich Herr Frei- herr von Rheinbaben als Regierungspräsident in Düsseldorf und sodann als Minister um das Zustandekommen dieses Werkes erworben hat. Darum ist es, davon bin ich überzeugt, Ihrer aller Wunsch , ebenso so sehr wie der meine, den Mann, der nun von uns scheidet, als Ver- treter unserer staatlichen Aufsichtsbehörde, dauernd an uns zu fesseln, indem wir ihm das (KUHQEUJHUUHFKW XQVHUHU 6WDGW YHUOHLKHQ´ Umgehend traf der telegraphische Dank ein: 14 REMBERT, Karl: Die Ehrenbürger der Stadt Krefeld ʹ Oberbürgermeister JohansenJahrbuch DIE HEIMAT, Jahr- gang 31/1960 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 30 Å+RFKEHJOFNWQHKPHLFKGLH:DKOIUHXGLJDQ 0 L W J U R H U % H I U L H G L J X Q J W U H W H Q Y R U P H L Q H Erinnerung die Verhandlungen zur Schaffung des Crefelder Hafens und freue ich mich herz- lich der Tatsache, dass er neuerdings für sein Gedeihen wichtige Fortschritte gemacht hat. Allzeit werde ich dies Kind mit besonderem Interesse umgeben und seine weitere Entwick- lung liebend verfolgen. Freiherr von Rheinba- ben, Staatsminister, Oberpräsident der Rhein- SURYLQ]´=HLWZHLOLJIXQJLHUWHGHU)UHLKHUUDXFK als preußischer Innen- und Finanzminister. Von Rheinbaben ist am 21. August 1855 in Frankfurt/Oder geboren. Er verstarb am 25. März 1921 in Düsseldorf. Bei der Beerdigung des Freiherrn am 26. März ließ der Oberbür- germeister einen Kranz der Stadt niederlegen. Im Jahr drauf wurde ein Ehrenbürgerbrief für das Familienarchiv hergestellt. Die Rheinbabenstraße (1908) führt von der Hessenstraße zum Danziger Platz. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 31 Foto 1922 ² Dr. Edmund ter Meer ² Geheimrat und Firmengründer (1852-1931) Das muss man sich einmal auf der Zunge zer- gehen lassen: die Ehrenbürger-Urkunde für Edmund ter Meer kostete rund 98.000 Mark, davon 70.000 Mark für den Grafiker und 28.000 Mark für die Mappe. Schnell die Aufklä- rung: Man schrieb das Jahr 1922 und alles stöhnte unter der grandiosen Geldentwertung. Ein paar Monate später hätte sie Millionen ge- kostet. Der Doktor der Philosophie, geboren am 31. Juli 1852 in Krefeld und verstorben am 5. November 1931 in Uerdingen, bekam das Ehrenbürgerrecht der Rheinstadt im Jahr 1922 zu seinem 70. Geburtstag. Edmund ter Meer Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 32 studierte in Berlin und Straßburg auch Chemie, ging für kurze Zeit nach Zürich und Ludwigs- hafen und HUNOlUWVHLQHP9DWHUÅ,FKIan- JH VHOEVW DQ´ 'HU 9DWHU XQWHUVWW]W LKQ ]ö- gernd finanziell und 1877 gründete ter Meer am Rheinufer zwischen Uerdingen und Hohen- budberg das Farbwerk E. ter Meer. Das verei- nigte sich später mit den in Köln entstandenen chemischen Fabriken Weiler. Ernst Köppen beschreibt in den Krefelder Miniaturen15 die 6WXGLHQIUHXQGHVRÅ-XOLXV:HLOHUJLEWVLFKEe- dächtig, zu kaufmännischer Vorsicht neigend, Edmund ter Meer drängt vorwärts, wagt, eilt GHU*HJHQZDUWPHLVWYRUDXV´'LHHUIROJUHLFKH Firma ging auf in die I.G. Farbenindustrie und bildete einen bedeutenden Bestandteil der Far- benfabriken Bayer. Ter Meer wirkte nicht nur als Chemiker, Kaufmann, Unternehmer, son- dern auch als Stadtverordneter und Beigeord- neter. Er wird Geheimer Kommerzienrat , setzt 15KÖPPEN, Ernst: Edmund ter Meer ʹ von den vier Wällen an den Strom, Krefelder Miniaturen, 1967, Seite 183-185 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 33 sich für das Uerdinger Schulwesen ein und baut 1922 eine mustergültige Wohnsiedlung, die ter Meer-Siedlung im Uerdinger Norden. In der (KUHQEUJHUXUNXQGHKHLWHVÅ+HUU*HKHLm- UDW'UWHU0HHU"KDWVLFKLQDOOHQ(KUHQVWHl- len wie auch als Schöpfer jenes bedeutsamen Unternehmens und als weitschauender Förde- rer von Handel und Gewerbefleiß große Ver- GLHQVWH XP GLH 6WDGW 8HUGLQJHQ HUZRUEHQ´ Sein plötzlicher Tod erschütterte die Rhein- stadt, die halbmast flaggen lies. Ter Meer Straße und Ter Meer Platz (1930) von der Edmundstraße bis zur Kastanienstraße. Schmuck Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 34 Foto 1927 ² Heinrich Theißen ² Kaufmann und Förderer der Kirche (1857-1928) Als 1923 Uerdingens Bürgermeister Aldehoff von der Besatzung ausgewiesen wurde (Ruhr- kampf/Separatisten/belgische Besatzung), lei- tete der Kaufmann Heinrich Theißen die Ver- waltung Uerdingens während der Besatzungs- zeit zu aller Zufriedenheit. Der in Uerdingen am 1. Juli 1857 geborene Sohn einer bekannten niederrheinischen Familie war einer der ersten Schüler der 1867 neu gegründeten höheren Stadtschule. Er trat 1875 ins elterliche Geschäft (Destillerie, Kaffeerösterei, Kolonialwaren) ein und war schon früh im kirchlichen und lokal- Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 35 politischen Leben Uerdingens aktiv.1887wurde er Mitglied im Kirchenvorstand von St. Peter und 1892 zum Stadtverordneten gewählt. 1899 übernahm er den stellvertretenden Vorsitz im Kirchenvorstand (erster Vorsitzender war nach dem Kirchenrecht der jeweilige Pfarrer) und 1907 den Vorsitz in der Uerdinger Zentrums- partei. Von1892 bis zu seinem Tod im Jahre 1928 war er Stadtverordneter, dazu ehrenamtli- cher Beigeordneter von 1920 bis 1928. Hein- rich Theißen hat sein Geschäft 1902 verkauft und sich von da ab fast nur noch seinen vielen Ehrenämtern und seinen privaten Studien ge- widmet. In Erinnerung ist er vor allem durch seine Verdienste um den Ausbau des St,-Josefs- Hospitals, die Errichtung der St.-Heinrichs- Kirche und die Heimatpflege. Dies führt der Ehrenbürgerbrief der Stadt Uerdingen auf, der 1000 Reichsmark kostete und ihm im Dezem- ber 1927 in seiner Wohnung überreicht wurde. Eine kirchliche Ehrung darf noch erwähnt werden: der Papst ernannte ihn zum Ritter des Sylvester-Ordens. Theißen starb einige Monate Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 36 nach der Verleihung des Ehrenbürgerrechts am 26. Mai 1928 plötzlich und unerwartet. Theißen hat 1926 im noch jungen Krefelder Jahrbuch DIE HEIMAT16 einen reich bebilderten Bei- trag über Uerdingen veröffentlicht. Die Theißenstraße (1930) verläuft von der Parkstraße zur Körnerstraße. Straßenschild 16 THEISSEN, Heinrich: Rundgang um und durch Uerdingen um daƐ:ĂŚƌϭϴϳϬ͕͞/,/Dd͕:ĂŚƌŐĂŶŐϱͬϭϵϮϲ͕,ĞĨƚϮ͕ Seiten 138-144 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 37 Eine Ehrenbürger- Urkunde Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 38 Foto 1930 ² Dr. Johannes Detlev Ernst Johansen ² Oberbürgermeister, Schöpfer des Grün- gürtels (1870-1945) Eine der stadtprägendsten Persönlichkeiten unter den Krefelder Oberbürgermeistern des frühen 20. Jahrhunderts war unbestritten Jo- hannes Johansen. Zwei geschichtsträchtige Jahrzehnte lang lenkte er mit viel Umsicht und Erfolg von 1911 bis 1930 die Geschicke der Seidenstadt. Ernst Köppen beginnt das Johan- senporträt im Buch Krefelder Miniaturen17 mit 17 KÖPPEN, Ernst: Johannes Johansen ʹ Profil eines rhei- nischen Oberbürgermeisters, Krefelder Miniaturen, Kre- feld 1967, Seiten 240-243, Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 39 IROJHQGHQ 6lW]HQ Å6R HUVFKUHFNHQGH )ROJHn das Zeitgeschehen von 1910 bis 1930 für das deutsche Volk hatte, so glückhaft nimmt sich die in diese Zeit fallende Aera Johansen in der .UHIHOGHU6WDGWJHVFKLFKWHDXV´ Die Lebensdaten: Geboren am 25. September 1870 in Hanerau bei Rendburg/Holstein, stu- dierte er Jura, trat 1889 in den Kommunal- dienst und wirkte, zuletzt als 1. Bürgermeister, in der Stadt Minden. Er wurde Ende 1910 zum Krefelder Oberbürgermeister gewählt. Karl Rembert im Jahrbuch DIE HEIMAT18 Å8n- VHUH*HJHQZDUW"KDWEHLQDKHYHUJHVVHQZDV trotz des ersten Weltkrieges in den fast zwanzig Jahren der Verwaltungsarbeit Johansens bei sparsamer Finanzgebarung für unser Stadtbild, für den Verkehr und neue Kulturmaßnahmen JHOHLVWHWZXUGH´-RKDQVHQVFKXIGHQ*UQJr- tel, nahm das Theater in städtische Verwaltung 18 REMBERT, Karl: Die Ehrenbürger der Stadt Krefeld ʹ Oberbürgermeister Johansen, DIE HEIMAT, Jahrgang 31/1960, Seite 11 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 40 und führte die Vereinigung von Krefeld und Uerdingen herbei. Von 1911-1918 gehörte Jo- hannsen dem Preußischen Herrenhaus an, von 1912-1921 vertrat er Krefeld im Rheinischen Provinziallandtag19. Johansen führte die Ver- waltung mit strenger Hand und achtete auf Sparsamkeit. Er fuhr mit der Straßenbahn und schnell war er, von schmächtiger Gestalt und mit rötlichem Spitzbart, bekannt. Wegen der Ähnlichkeit von Familien- und Vornamen QDQQWHPDQLKQÅGlGXEEHOGH6FKlQJ´'RFK so richtig populär war er nicht, ihm fehlte wohl die rheinische Gelassenheit. Man fragt sich, warum der 60-Jährige im Jahr 1930 nicht weiter amtieren konnte. Der Grund: auch in Krefeld, als letzter rheinischer Großstadt, endete um diese Zeit die Ära der überparteilichen Ober- bürgermeister. Der nationalliberal gesinnte Jo- hansen war noch 1922 mehrheitlich wiederge- 19 LILLA, Joachim: Krefelder Abgeordnete, Krefelder Studien, Band 12, Johannes Johansen, 2000, Seiten 28 und 30 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 41 wählt worden. Ein ungenannter Zeitgenosse EHJUQGHWHHVVRÅ'HUEHJDEWH-RKDQVHQZXr- de nicht mehr wiedergewählt, weil er nicht ka- WKROLVFKZDU´GDEHLZXUGHHURIWLPJOHLFKen Atemzug genannt wie Konrad Adenauer für Köln. Am 30. Mai 1930, zum Abschied aus dem Amt, erhielt er die Ehrenbürgerwürde. Anschließend zog er nach Hamburg, nahm zwischenzeitlich Wohnung in Kaiserswerth und kehrte 1940 nach Krefeld zurück. 1945 war Johansen kurze Zeit ehrenamtlicher Dezernent und Leiter der Familienhilfe. Er starb am 5. Oktober 1945. Seine Asche ruht unter einem GedenksWHLQ LQ ÅVHLQHP´ *UQJUWHO DP Schönwasserpark. Eine weitere Veröffentlichung: Oberstadtdirek- tor Dr. Hermann Steffens: Die Krefelder Ver- waltungschefs20 und Ernst Köppen: Johannes 20 STEFFENS, Dr. Hermann: Die Krefelder Verwaltungs- chefs, Jahrbuch DIE HEIMAT; Jahrgang 65/1994, Seiten96- 97 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 42 Johansen ² Profil eines rheinischen Oberbür- germeisters21. Die Johansenaue (1930) führt von der Kuhles- hütte zum Rehgraben. Im Hülser Bruch gibt es den Johansenweg (Inrather Straße bis Plan- kerdyk), Auf dem Kohlplatzweg in Linn erin- nert die Johansenschule an den verdienstvollen Mann. Grabstein Johansen 21 KÖPPEN, Ernst: Johannes Johansen ʹ Profil eines rheini- schen Oberbürgermeisters, Krefelder Konturen, 1967, Seite 240-243 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 43 Foto 1938 ² Friedrich Aldehoff ²Bürgermeister in schweren Zeiten (1866-1951) Das war recht unüblich: Im Jahr 1925 nannte die Stadt Uerdingen den Jungfernweg in der Nähe des Uerdinger Stadtparks um in Alde- hoffstraße. Unüblich, weil die Umbenennung zu Lebzeiten des Bürgermeisters erfolgte. Es war wohl gleichzeitig als Ehrung wie auch Pro- test gegen die belgische Besatzungsmacht ge dacht, die den unbotmäßigen langjährigen Bür- germeister am 30. Januar 1923 verhaftet und nach einer Militärgerichtsverhandlung in Aachen aus dem Rheinland ausgewiesen hatte. Aldehoff hatte im April 1925 auf eine neue Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 44 Kandidatur für das Bürgermeisteramt verzich- tet. Wie er seinen Lebensunterhalt bestritt, ist unklar. 1933 wurde er dann wieder, erst kom- missarisch, ins Bürgermeisteramt berufen. Nach Eintritt in den Ruhestand verlieh ihm Krefeld am 21. Mai 1938 das Ehrenbürgerrecht des Stadtteils Uerdingen am Rhein. Er wohnte bis zu seinem Tode in Uerdingen, geschätzt und geachtet. Die Lebensdaten: Geboren am 22. Januar 1866 in Rietberg/Wiedenbrück, Abitur in Paderborn, Jurastudium in Marburg und Bonn. Nach zwei- jähriger Tätigkeit im Justizdienst wurde er 1893 erster Beigeordneter zuerst in Mülheim und anschließend in Oberhausen. 1901 wurde er Bürgermeister in Uerdingen. Aldehoff verstarb in Uerdingen am 7. November 195122. Weil Aldehoff Mitglied der NSDAP und der SA war, ist die Aldehoffstraße 1945 in Nikolaus-Groß- Straße umbenannt worden. 22 Todesanzeige Altbürgermeister Friedrich Aldehoff: Uer- dinger Rundschau 15/1951, Seite 6 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 45 Foto 1950 ² Monsignore Dr. Gregor Schwamborn - Stadtdechant (1876-1958) Was Johann Heinrich Gottfried Reinarz für das 19. Jahrhundert, war Gregor Maximilian Alb- recht Schwamborn für das 20. Jahrhundert, eine herausragende katholische Persönlichkeit. Der in Jüterbog/Brandenburg Geborene pro- movierte 1904 in Münster zum Doktor der Theologie, wurde 1912 als Gymnasialpfarrer Professor und 1914 Pfarrer in Unkel am Rhein und dort ebenfalls Ehrenbürger. Von 1921 bis 1958 war er Oberpfarrer in Krefeld, ab 1922 Dechant des Dekanates Krefeld, seit 1931 Stadtdechant. Dieser ebenso streitbare wie gü- Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 46 tige Priester erfuhr eine Fülle von Ehrungen: 1931 wurde der Monsignore Päpstlicher Ge- heimkämmerer, 1934 Nicht-Residierender Domkapitular und 1946 Päpstlicher Hausprälat. Schwamborn hat sich anfangs mit Krefeld schwer getan. In seiner Antrittsrede hatte er JHVDJWÅ9HUWULHEHQDXVGHP/DQGGHU5HEHQ L Q G D V / D Q G G H V . D S S H V , Q V H L Q H Q ( U L Q Qe- rungen in den Krefelder Konturen23 spricht er von dem Einführungs-Festakt nach der kirchli- chen Feier, den 17 Reden und schreibt dann Z|UWOLFKÅ0HLQHQ'DQNEHJDQQLFK PLWGHP Satz, der noch heute lebendig ist 'Vertrie- EHQ" ,FK VHKH QRFK LPPHU GLH YHUEOIIWHQ Gesichter meiner Zuhörer, die erstaunt waren, welch´ undiplomatischen Oberpfarrer sie zum 0LWEUJHUEHNRPPHQKDWWHQ´(VGDXHUWHZRKO eine geraume Zeit, bis er den Groll über eine Versetzung an den Niederrhein überwunden hatte. Als die Nationalsozialisten aufkamen, 23 KÖPPEN, Ernst und PETERS, Claus, Krefelder Konturen, 1954, S. 16-18 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 47 schien er ihnen anfangs zuzustimmen. Doch bald distanzierte er sich von ihnen. Er, der in seiner Unkeler Zeit Kreistagsabgeordneter war und dem Zentrum angehörte, versuchte lange in seinen Predigten unpolitisch zu bleiben. In seinem privaten Umfeld nahm er kein Blatt vor den Mund. Die Gestapo hat ihn mehrfach ein- bestellt, in der Adventzeit 1937 war er drei Wo- chen in Haft. Es war allen klar, das Regime be- hagte ihm nicht, er nahm dagegen Stellung. Ein besonderer Schwerpunkt seines Wirkens in Krefeld war die Fürsorge für die Armen. Er selbst lebte bescheiden und er soll einmal ge- VDJWKDEHQÅHLQ3IDUUHUGHUVLFKQLFKWXPVHi- QH$UPHQNPPHUWKDWVHLQHQ%HUXIYHUIHKOW´ Im Kontakt zu seinen Amtsbrüdern war er nicht immer fehlerfrei. Interessant ist, dass er der Gymnasiallehrer des Kölner Kardinals Josef Frings war. Dessen Besuche in Krefeld, zum Beispiel zu seinem 80. Geburtstag, waren dann auch Ereignisse in St. Dionysius. In den letzten Jahren las der stolze Priester wegen körperli- chen Gebrechen sitzend die Heilige Messe. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 48 Oberküster Kox und Obermessdiener Manfred S. betreuten ihn. Manchmal konnte man diesen IOVWHUQK|UHQÅ-HW]WGLH:DQGOXQJ+HUU3Uä- ODW´ 6FKZDPERUQ VWDUE KRFKEHWDJW DP Oktober 1958 in Krefeld. Obwohl die Pfarre ihn mehrfach gebeten hatte, sich in Krefeld beerdigen zu lassen, ist er auf frühen eigenen Wunsch in Unkel zu Grabe getragen worden. Der ehemalige Sozialdezernent Walter Nettel- EHFN KDW HLQ %XFK Å0RQVLJQRUH *UHJRU 6 F K Z D P E R U Q ( K U H Q E U J H U G H U 6 W D G W . U H I H O G 24 YRUJHOHJW ,P %DQG Å.DWKROLVFKHV .UHfeld25 listet Nikolaus Hens die Lebensdaten Schwam- borns auf, Ernst Köppen widmet ihm ein Kapi- WHOLQGHQÅ.UHIHOGHU0LQLDWXUHQ´26. Es existierte ein Schwambornplatz von 1959 bis 2013, ab 2014 gibt es die Schwambornstra- ße von der Dionysius- bis zur St. Anton-Straße. 24 NETTELBECK, Walter: Monsignore Gregor Schwamborn, 1972 25 BUNGARTZ, Edmund: Katholisches Krefeld 1974, Seite 415-417 26 KÖPPEN, Ernst: Krefelder Miniaturen 1967, S. 262-264 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 49 Foto 1963 ² Dr. Eugen Angerhausen ² Der Bän- ker (1878-1965) 1963 ehrte die Stadt einen Bürger, der vor und nach dem Zweiten Weltkrieg politische Ver- antwortung trug. Es war der Träger eines stadt- bekannten Namens, Eugen Angerhausen. Ge- boren am 28. Juli 1878 in Krefeld, studierte er nach dem Abitur am Realgymnasium (heute Moltkegymnasium) in Berlin und Tübingen Kameralistik. Seine Doktorarbeit27 erschien 1904 bei Greven in Krefeld unter dem Titel A27 ANGERHAUSEN, Eugen: Die Zentralnotenbankfrage in der Schweiz (Beitrag zu ihrer Lösung), Krefeld 1904, ͙ Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 50 Å'LH =HQWUDOQRWHQEDQNIUDJH LQ GHU 6FKZHL]´ 1905 war er bereits Vorstand der Krefelder Bank AG und bis 1933 Bankdirektor der Dres- dner Bank in Krefeld. Politisch trat Eugen An- gerhausen in die Fußstapfen seines Vaters Jean, der sich in der Deutschen Zentrumspartei und dem politischen Katholizismus engagiert hatte. Eugen Angerhausen nahm maßgeblichen Ein- fluss auf die Entwicklung der Industriestadt Krefeld. Stadtverordneter war er von 1913- 1933 und 1946-1950.Er war Vorsitzender der Finanzkommission und sorgte sich um die fi- nanzielle Gesundung der Stadt und die Meh- rung städtischen Grundbesitzes. Er behielt stets den Blick für die Bedürftigen. 1924 erhielt er auf Antrag des Stadtdechanten Gregor Schwamborn den päpstlichen Sylvesterorden. Der tatkräftigen Unterstützung Angerhausens war es der katholischen Armenverwaltung möglich, ihre Anstalten aufrecht zu erhalten; ihm verdankt in erster Linie die Marienschule ihre Fortexistenz. Als Vorsitzender der Zent- rumsfraktion hat er katholischen Interessen Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 51 vertreten. Das Zentrum wurde 1933 aufgelöst und Angerhausen auch als Bankdirektor durch einen NSDAP-Mann ersetzt. Der Verhaftung durch die Nationalsozialisten konnte er sich entziehen. Unter Vorsitz von Angerhausen er- folgte im Winter 1945/1946 die Neugründung der Deutschen Zentrumspartei in Krefeld. Die Zusammenarbeit mit der CDU lehnte er zu- nächst ab, trat dann 1955 noch zur CDU über. Ehrenbürger wurde der Stadtälteste Eugen An- gerhausen am 11. Juli 1963, am 4. Mai 1965 ist er in Krefeld verstorben. Die Angerhausenstra- ße ist übrigens benannt nach seinem Vater Jean (1837-1888), dem Zigarrenhändler und Stadt- verordneten. (Angerhausenstraße (1947). Straßenschild Brües Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 52 Foto 1967 ² Otto Brües ² Der Schriftsteller und Dichter, nicht unumstritten (1897-1967) Das war mutig und ehrlich, im Jahr 2017 wurde das Straßenschild für die 1977 benannte kleine Otto-Brües-Straße in der Nähe des Kaiserparks ergänzt um die Bemerkung, dass Brües als Journalist nationalsozialistische Texte verfasst hat. Dies sah man 1967, als Krefeld dem be- rühmten Schriftsteller und Dichter die Ehren- bürgerwürde verlieh, noch nicht so streng. Stolz war man auf Brües, weil der in Krefeld Geborene in seinem dichterischen Werk, be- VRQGHUV GHP ]ZHLElQGLJHQ 5RPDQ Å'HU 6Ll- EHUNHOFK´VHLQH+HLPDWVWDGW.UHIHOGDOV Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 53 Beispiel für das Leben in einer niederrheini- schen Stadt beschrieb. Brües wurde am 1. Mai 1897 in Krefeld geboren. Sein Geburtshaus lag in der Steckendorfer Straße. Nach einigen Jah- ren mietete die Familie eine Wohnung an der Blumenthalstraße. Otto besuchte das Gymnasi- um am Westwall und legte 1915 das Kriegsabi- tur ab. Es folgte der Kriegsdienst. Sein Vater (UQVWZDU6FKULIWOHLWHUGHUÅ&UHIHOGHU=HLWXQJ´ und zog mit der Familie 1918 nach Köln. Dort erlebte der Student, Journalist und Schriftsteller fünfundzwanzig Jahre lang eine erfolgreiche und glückliche Zeit. Es entstanden eine Fülle von Dramen, Romanen und Erzählungen, er übernahm das Feuilleton der Kölnischen Zei- tung. 1953 kehrte er wieder nach Krefeld zu- rück, nahm am geistigen Leben Anteil und schuf wichtige Werke. Otto Brües starb kurz vor der Vollendung seines 70. Lebensjahres am 18. April 1967 in einem Krefelder Kranken- haus, wo Oberbürgermeister Herbert van Hül- Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 54 len ihm zuvor die Ehrenbürgerurkunde über- geben hatte. Im Jahrbuch DIE HEIMAT28; Jahrgang 48/1977 veröffentlicht der fleißige Krefeld-/LHEKDEHU(UQVW.|SSHQVHLQHÅ(ULn- QHUXQJHQDQ2WWR%UHV´'LHVHU%HLWUDJIROJW einem Vortrag Köppens zu einer Brües- Gedächtnisausstellung am 8. Juni 1977, zehn Jahre nach dem schnellen Tod des Dichters. Seine Tochter Eva, Kunsthistorikerin, schenkte sein Wohnhaus auf der Gutenbergstraße, in dem Brües die letzten fünfzehn Jahre seines Lebens verbrachte, der Stadt. Diese richtete in dem in der Nähe des Amts- und Landgerichts gelegenen Haus 2012 das Niederrheinische Li- teraturhaus ein. Am Beispiel Brües soll kurz das Prozedere er- klärt werden, wie es zu einer Ehrung kommen kann: Die Idee und Anregung kommt aus pri- vaten Kreisen oder der Politik und wird an den 28 KÖPPEN, Ernst: Erinnerungen an Otto Brües, DIE HEI- MAT, Jahrgang 47/1977, Seite 179-182 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 55 Oberbürgermeister herangetragen. Dieser wird, wie es seinerzeit Oberbürgermeister Herbert van Hüllen tat, sich kundig machen und sich erst einmal vorsichtig im Kreis der Fraktions- vorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien umhören. Wie eingangs erwähnt, ist mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Ratsmitglieder eine relativ hohe Hürde zu nehmen. Dies ha- ben manche Beratungen ergeben, nicht immer kommt es zu einer Ratsvorlage. Im Falle Brües jedoch gab es schnell Einigkeit und eine mehr- seitige Beschlussvorlage lag den Ratsmitglie- dern zur 24. nichtöffentlichen Sitzung am 23. )HEUXDUÅEhrung eines verdienten Bür- JHUV´ YRU 'HU %HVFKOXVV Z|UWOLFK NXU] XQG N Q D S S ' H U 5 D W E H V F K O L H W H L Q V W L P P L J P L W Stimmen), Herrn Otto Brües anlässlich der Vollendung seines 70. Lebensjahres am 1.5.1967, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Kre- feld zu verleiKHQ´1DFKGHU6LW]XQJZXUGHGHU Termin für die Verleihung auf den 7. Mai fest- gelegt, doch dazu ist es ja nicht mehr gekom- men. Hier einige Veröffentlichungen über Brü- Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 56 es: KÖPPEN, Ernst und PETERS, Claus: Kre- felder Konturen: Otto Brües, Wagnis der Heimkehr - zehn Elegien und Idyllen, Krefeld 1954, Seiten 19,20,51,60 und 61; VIELHA- BER, Gerd: Otto Brües zum Gedächtnis, Jahr- buch DIE HEIMAT, Jahrgang 38/1967, Seite 116; BRÜES, Eva: Handschrift, Abschrift, Druck ² Vergleich verschiedener Zustände in Gedichten von Otto Brües, Jahrbuch DIE HEIMAT, Jahrgang 56/1985, Seiten 37-44. Ebenfalls in Jahrbuch DIE HEIMAT, Jahrgang 88/2017, schreibt Michaela Plattenteich zum 7RGHVWDJ%UHVC´9RQ6FKORVV0R\ODQG]X G H Q 0 R \ O l Q G H U ( S L V R G H Q X Q G H U Z l K Q W G H Q Otto-Brües-Freundeskreis, Seite 149-153.. Die Otto-Brües-Straße (1977) führt von der Hirschfelderstraße zur Schönwasserstraße. Schmuck Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 57 Foto 1970 ² Josef Hellenbrock ² Der aufrechte Sozialdemokrat (1900-1977) Josef Hellenbrock, geboren am 26. Januar 1900 in Bad Reichenhall, war nach dem Krieg der erste SPD-Oberbürgermeister Krefelds. 1956 löste der Angestellte den Bäckermeister Johan- nes Hauser, CDU, ab und blieb Repräsentant der Seidenstadt bis 1961, als der CDU- Oberbürgermeister Herbert van Hüllen das Amt übernahm. Als Zehnjähriger war Hellenbock mit seinen Eltern über Aschaffenburg in die Heimatstadt Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 58 seines Vaters gekommen und besuchte die Volksschule in der Mariannenstraße. Während des Ersten Weltkriegs verrichtete er Gelegen- heitsarbeiten, bis er nach Kriegsende beim Me- tallwerk Patzwald eine Lehrstelle bekam und bis 1927 als Dreher arbeitete. In diesen Jahren begann er sich für die Arbeiterbewegung einzu- setzen und trat der Gewerkschaft und der Sozi- aldemokratischen Partei (SPD) bei. Er über- nahm den Vorsitz der sozialistischen Arbeiter- jugend und wurde schnell SPD-Parteisekretär. Bei der Kommunalwahl 1933 erkämpfte er sich ein Stadtverordnetenmandat, das jedoch mit der Ächtung der Sozialdemokratie gegenstands- los wurde. Er verlor über Nacht seinen Arbeit- geber und ging über Amsterdam in den Unter- JUXQG,P%DQGÅVLHNDPHQDXV.UHIHOG29 Ee- ULFKWHW (UQVW .|SSHQ Å$P 0lU] schlug der NS-Staat zu. Hellenbrock wurde zu 29 HÖLLER, Walter und KÖPPEN, Ernst: sie kamen aus Kre- feld ʹ Lebensbilder: Josef Hellenbrock, ein Leben für die Sozialdemokratie, Krefeld 1982, Seie 57-59 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 59 zwei Jahren und acht Monaten Zuchthaus ver- XUWHLOW´1DFKGHU(QWODVVXQJDXVGHP=XFKt- haus Vechta hatte Hellenbrock den Widerstand nicht aufgegeben. Kurz nach Kriegsende nahm Hellenbrock seine Tätigkeit als Parteisekretär in Krefeld wieder auf und übernahm wieder einen Platz im Stadtrat30, und zwar von 1945 bis (UJHK|UWHDXFKGHPÅHUQDQQWHQ / D Qd- tag NRW an, ebenso dem ersten gewählten. Von 1953 bis 1969 war er, stets über die Lan- desliste NRW, Mitglied des Deutschen Bundes- tages. 1965 erhielt er das Große Bundesver- dienstkreuz. Nach seiner Zeit als Oberbürger- meister war er bis 1970 dessen Erster Stellver- treter. Hellenbrock war sehr volksnah. Die Karnevalisten erinnern sich noch heute, dass er zusammen mit dem Fabrikanten Josef Koerver dem Rosenmontagszug wieder auf die Beine KDOI 'HQ 6SLW]QDPHQ Å-SSNHQ´ WUXJ GHU . O H L Q Z F K V L J H - R V H I D X I V W H K H Q Å,FKVWHK 30 LILLA, Joachim: Krefelder Abgeordnete; Krefelder Stu- dien Band 12, Krefeld 2000, Seite 27 und 29 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 60 MDVFKRQ´PLW)DVVXQJ,P-DKUHUKLHOWHU die höchste Auszeichnung, die eine Stadtge- meinde verleihen kann, die Ehrenbürgerwürde. Josef Hellenbock, der Aufrechte, starb am 7. April 1977. Auf dem Südwall gibt es das Josef- Hellenbrock-Haus der SPD. Foto 1973 ² Margarethe Engländer ² Die Sozial- politikerin (1895-1984) Über alle Parteigrenzen hinweg hatten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Namen Lore Cattepoel, Marianne Gatzke, Margrarethe Engländer, Margarete Porten, Elfriede Schornsheim und Magdalene Schwietzke einen Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 61 guten Klang. Und das, ohne jemals das Wort Frauenbewegung zu strapazieren. Kein Wun- der, dass die Riege der Ehrenbürger 1973 eine weibliche Ergänzung erfuhr. Margarethe Eng- länder war die erste Frau, die in Krefeld die Ehrenbürgerwürde erhielt. Als Margarethe Pas- tor wurde sie am 22. Februar 1895 in Krefeld geboren. Nach dem Besuch der höheren Mäd- chenschule und dem Abitur studierte sie in der Schweiz Sprachen und absolvierte eine kauf- männische Ausbildung. 1917 heiratete sie den Seidenfabrikanten Ernst Engländer, der bereits 1947 verstarb. Im Ersten Weltkrieg unterbrach Margarethe Engländer ihr Studium und war als Pflegekraft für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Krefeld tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Engländer 1947 Vorstands- mitglied der Krefelder DRK-Schwesternschaft und 1949 Vorsitzende des Krefelder Frauen- vereins für Wöchnerinnen und Säuglingsfür- sorge. Auch beim deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband wirkte sie mit. Mit ihrem Namen sind untrennbar der 1961 gegründete Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 62 Altenklub Feierabend auf der Sternstraße und das Kinderheim Kastanienhof auf der Kaiser- straße verbunden. Bereits 1945 schloss sich Margarete Engländer der CDU an. Von 1949 an war sie bis 1958 Stadtverordnete in Krefeld. Dem Deutschen Bundestag31 gehörte sie von 1957 bis 1961 und von August 1962, als sie für die verstorbene Helene Weber nachrückte, bis 1965 an. Im Jahr 1954 zählte Engländer zum ersten Dutzend Frauen, welche das Bundesver- dienstkreuz erhielt. 1973 wurde ihr das Krefel- der Ehrenbürgerrecht verliehen. Sie hat einmal JHVDJWÅHVLVWHLJHQWOLFKJDU-nicht richtig, dass man für etwas geehrt wird, was man gern getan hat32´6LHVWDUEDP0DLLQ.UHIHOGLP August des gleichen Jahres schon gab ihre Va- terstadt einer im Ortsteil Baackeshof gelegenen Straße den Namen Engländerstraße (1984), ein Abzweig am Nauenweg. 31 LILLA, Joachim: Krefelder Abgeordnete, Krefelder Stu- dien Band 12, Krefeld 2000, Seite 27 32 Jahrbuch DIE HEIMAT, Personalien: Margarethe Englän- der, Band 46/1975, Seite 147 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 63 Foto und Grabplatte 1986 ² Prof. Dr. Paul Wember ² Der Muse- umsdirektor, der die Avantgarde nach Kre- feld holte (1913-1987) Der Krefelder Kulturpolitiker, SPD-Ratsherr und Landtagsabgeordnete Dr. Eugen Gerritz VROOHLQPDOJHVDJWKDEHQÅ:LHNHLQHUYRULKP und nach ihm hat Paul Wember das Vermögen GLHVHU 6WDGW .UHIHOG YHUPHKUW´ 'LHVHU 3DXO Wember kam 1947 aus Lübeck nach Krefeld und übernahm für 28 Jahre die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Museums. Im Jahrbuch DIE Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 64 HEIMAT33 hat Giesela Fiedler-Bender die ge- samte Krefelder Schaffenszeit Wembers ausge- breitet. Wembers Kunstpolitik war in etwa bis 1970 umstritten. Sowohl in Ausschüssen der Stadt als auch in der Bevölkerung war er An- feindungen ausgesetzt, konnte sich aber auf die Loyalität des damaligen Kulturdezernenten Kurt Honnen stützen. Die Atmosphäre änderte sich erst mit einer verstärkt einsetzenden über- regionalen und internationalen Anerkennung: ,QGHUÅ=(,7´QDQQWHPDQ:HPEHUÅGHQ I K U H Q G H Q 0 X V H X P V P D Q Q I U G L H $ Y D Q W J D U G H Mit Beginn der 1970er-Jahre ²die Stadt war zu einer Metropole zeitgenössischer Kunst gewor- den² wurde die Leistung von Paul Wember auch in Krefeld immer mehr anerkannt. Manchmal wurde das Museum auch schon mal als Kaiser-Wember-Museum bezeichnet. Ein Glücksfall für Krefeld und Wember war, 33 FIEDLER-BENDER, Giesela: 28 Jahre aktuelle Kunstge- schichte, DIE HEIMAT, Jahrgang 47/1976, Seiten 130-136 Jahrbuch DI(E HEIMAT: Band 47/1976: 28 Jahre aktuelle Kunstgeschichte Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 65 dass 1955 der Unternehmer Ulrich Lange sein 1928 bis 1930 von Ludwig Mies van der Rohe erbautes Elternhaus der Stadt Krefeld als Aus- stellungsort für zeitgenössische Kunst zur Ver- fügung stellte. Unter der Leitung Wembers wurde das Haus, gemeinsam mit Haus Esters, zu einem der führenden Ausstellungsorte avantgardistischer Kunst in Deutschland. 1968 schenkte Ulrich Lange das Haus der Stadt Kre- feld unter der Auflage, darin 100 Jahre zeitge- nössische Kunst auszustellen. Ein weiterer Glücksfall: 1968 wurde Wember Berater des Sammler-Ehepaars Helga und Walter Lauffs und baute mit ihnen eine umfangreiche Samm- lung zeitgenössischer Kunst auf. Mit ihren ins- gesamt 500 teils im Museumsdepot verwahrten Werken von etwa 100 wichtigen Künstlern des 20. Jahrhunderts und einem Schätzwert von 400 Millionen Euro gehörte die Kollektion zu den größten deutschen Privatsammlungen an Gegenwartskunst. Sie enthielt unter anderem Werke der frühen Pop-Art, der Konzept- und Minimalkunst. Die erworbenen Kunstwerke Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 66 verblieben für vier Jahrzehnte in der Sammlung des Museums, wurden allerdings 20 Jahre nach Wembers Tod aufgrund von Differenzen zwi- schen Sammler und Museum abgezogen. Wei- tere Informationen im Porträt Lauffs. Die Lebensdaten: Geboren am 25. Juli 1913 in Recklinghausen, Studium der katholischen Theologie, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte in Bonn, Paderborn, Freiburg XQG%HUOLQ3URPRWLRQEHUÅGLHZHVWIlOi- sche Stein- und Holzplastik des 13. Jahrhun- GHUWV´KHLUDWHWHHU7RPPD0DULH0DUWD Hinrichs, die selbst Künstlerin war. Das Ehe- paar hatte sieben Kinder. Berufliche Stationen: 1943-1944 Assistent an einer Berliner Uni, 1944-1947 Direktor des St. Annen-Museums in Lübeck. Im Krieg wurde Wember in Russland schwer verwundet und litt an den Folgen.. Im Oktober 1975 ging er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand, 1978 Ehrenprofes- sur, 1986 Ehrenbürgerwürde. Der weitbekannte Kunsthistoriker, Museumsdirektor, Kurator und Buchautor starb am 9. Januar 1987. Sein Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 67 Grab liegt auf dem Friedhof in Traar. Einige Veröffentlichungen: WEMBER, Paul: Das Kai- ser Wilhelm Museum Krefeld, Krefelder Stu- dien 1, Krefeld 1973, Seiten 267-325; MAR- TIN, Sylvia und RÖDER, Sabine: Paul Wem- ber und das Hyperaktive Museum, in der Reihe Die Kunstmuseen Krefeld 1947-1975, 2013, Foto 1988 ² Lore Cattepoel ² Eine weitere Sozi- alpolitikerin (1910-2003) Eleonore Sogemeier ist am 14. April 1910 im Dortmunder Stadtteil Wellinghofen geboren, ihr Vater war Pastor in einer Bergarbeitersied- lung im Ruhrgebiet. Nach dem Abitur studierte Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 68 sie evangelische Theologie in Marburg, Berlin und Wien. Durch ihre Heirat mit Dirk Cattepo- el, Pastor der Krefelder Mennonitengemeinde, kam sie 1937 nach Krefeld. In ihrer Dankrede34 zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde sagte sie: Å.UHIHOGHLQH6WDGWPLWHLQHUVHKUXPJlQJOi- chen und liebenswerten Bevölkerung, ist mir zur Heimat JHZRUGHQ´ Lore Cattepoel hatte schon früh durch ihren Vater menschliche Nö- te und soziale Spannungen kennengelernt. Über fünf Jahrzehnte war sie beispielhaft und maß- gebend auf sozialem Gebiet in Krefeld tätig. Im %HLWUDJ Å(KUHQJUDEVWlWWHQ LQ .UHIHOG35 N D Q Q PDQOHVHQÅ'LHYLHOHQ:HUNHGLHVLHJUQGHWH oder mitbetreute, können an dieser Stelle nicht alle genannt werden; zu den wichtigsten gehö- ren jedoch die von der mennonitischen Ge- meinde ausgehende Kinder- und Altenspei- sung, der Krefelder Frauenverein, die Kreis- 34 Rede von Frau Lore Cattepoel, Jahrbuch DIE HEIMAT, Band 60/1989, seite 28-30 35BERROTH, Veit und andere: Ehrengrabstätten in Krefeld, Jahrbuch DIE HEIMAT, Band 85/214, Seite 104-118 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 69 gruppe Krefeld des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ²die sie fast 20 Jahre lang leitete-, die Aktion Essen auf Rädern, das Heil- pädagogische Zentrum sowie das Seniorenzent- UXP :LOPHQG\N´ Lore Cattepoel war CDU- Ratsmitglied in Krefeld von 1961-1975 und saß von Oktober 1965 bis Juli 1966 kurze Zeit als Nachrückerin im Landtag Nordrhein- Westfalen. Im August 1976 erhielt sie das Bun- desverdienstkreuz und im Jahre 1988 verlieh ihr die Stadt Krefeld das Ehrenbürgerrecht. Sie beendete ihre oben genannte Dankrede mit GLHVHQ:RUWHQÅ)UDOOH.UHIHOGHUDEHUXQGIU die wunderschöne Stadt, der mein Herz gehört und in der es sich so gut lebt, in der man sehr umsorgt alt werden kann, für diese unsere lie- benswerten Krefelder und ihre schöne Stadt möchte ich schließen mit den Worten eines alten fröhlichen Lob- und Dankliedes. Die warmherzige Frau verstarb in Krefeld am 13. März 2003. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 70 Foto 1990 ² Aurel Billstein ² Der Widerstands- kämpfer (1901-1996) Aurel Billstein, Sohn der Eheleute Paula und Wilhelm Billstein, ist am 29. August 1901 in Krefeld geboren. Seine Eltern waren aktiv in der sozialistischen Arbeiterbewegung, Aurel kam bereits mit 11 Jahren zur Sozialistischen Arbeiterjugend. Er lernte Schlosser und betei- ligte sich aktiv an Streikbewegungen und setzte sich für den Acht-Stunden-Tag ein. Mutter Paula war von 1924 bis 1933 Stadtverordnete für die Kommunisten (KPD), auch Aurel enga- gierte sich in der Kommunalpolitik und gehörte dem Krefelder Stadtrat von 1931-1933 für die Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 71 KPD an. Dies fand mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ein abruptes En- de. Ende März 1933 wurde er in das Konzent- rationslager (KZ) Sonnenburg verbracht. Ent- lassung im September 1933, 1934 erneute Ver- haftung und im Februar 1935 wegen Vorberei- tung zum Hochverrat zu sieben Jahren Zucht- haus verurteilt. Er verbüßte die Strafe in den Anstalten Lüttringhausen und Celle bis 1941. Danach stand er unter Polizeiaufsicht. Kurz vor Ende des Krieges wurde Billstein noch zur berühmt-berüchtigten Strafdivision 999 einge- zogen. Er geriet in sowjetische Kriegsgefangen- schaft. Erst 1947 nach Krefeld zurückgekehrt, engagierte er sich sofort wieder für die KPD und war für diese Partei von 1948 bis 1952 im Rat der Stadt Krefeld. Nach dem Verbot der Partei im Jahr 1956 konzentrierte er seine poli- tische Arbeit auf die Gewerkschaft. Besondere Anliegen waren ihm die Einheit der Arbeiter- bewegung und die Zusammenarbeit mit allen, die bereit waren, sich gegen den Rechtsextre- mismus zu stellen. Er wollte speziell die Jugend Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 72 vor dem Faschismus warnen. 1966 ist Billstein aus dem Berufsleben ausgeschieden. Als Rent- ner fand er eine neue Aufgabe in der Aufarbei- tung der Geschichte des Nationalsozialismus in Krefeld. Als Erster wertete er die Akten der Krefelder Gestapo aus. Es erschien eine Reihe von Aufklärungsschriften. Über Jahre setzte er sich für das Mahnmal mit den Namen der Op- fer der politischen Verfolgung auf dem Haupt- friedhof an der Heideckstraße ein. 1973 er- schien sein Buch36 Å'HUHLQHIlOOWGLHDQGHUQ U F N H Q Q D F K V W H O O W H H U H L Q ' R N X P Hn- tenheft37 PLWGHP7LWHOÅ'HUJURH3URJURP G L H . U L V W D O O Q D F K W L Q . U H I H O G ] X V D P P H Q Für seine Verdienste um die Aufarbeitung der NS- Zeit erhielt Aurel Billstein 1986 das Stadtsiegel der Stadt Krefeld, 1990 wurde er Ehrenbürger seiner Heimatstadt, 1991 mit dem Bundesver- 36 BILLSTEIN, Aurel: Der eine fällt, die andern rücken ...ǥDz Dokumente des Widerstandes und der Verfol- gung in Krefeld 1933.1945, Frankfurt 1973 37 BILLSTEIN, Aurel: Der große Prorgrom, die Kristallnach in Krefeld, Krefeld 1978 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 73 dienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet. Aurel Bill- stein verstarb am 12. Februar 1996. Im Jahr ZXUGH HLQ Å$XUHO-Billstein-:HJ´ DEJe- lehnt, die Erinnerung hält jedoch sein Name auf dem Straßenschild seiner Mutter Paula fest. Die Billsteinsraße (1947), führt von der Ritter- straße zur Virchowstraße. Veröffentlichung: Schupetta, Ingrid: Die Bill- stein-Briefe 1933-1945, Schriftenreihe des NS- Dokumentations- und Begegnungszentrums der Stadt Krefeld, 1992. Straßenschild Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 74 Foto 1990 ² Prof. Dr. Adolf Luther ² Der Jurist, der das Licht entdeckte (1912-1990) Am Uerdinger Markt 34 steht das Geburtshaus von Adolf Luther, hier verrät seit seinem 65. *HEXUWVWDJHLQHNOHLQH0DUPRUWDIHOÅ,QGLHVHP Hause erblickte Adolf Luther am 25.4.1912 das /LFKW´9LHONDQQHVMD anfangs nicht gewesen sein, denn bekanntlich entwickeln Babys ihre Sehschärfe erst in einigen Wochen. Der Ge- burtstagsscherz seiner Freunde traf jedoch ins Schwarze, das Thema seines /HEHQVKLHÅ'LH Entdeckung des Lichts als energetische Reali- WlW´'DYRQZDULQGHQHUVWHQ-DKU]HKQWHQVHi- nes Lebens noch nicht viel zu spüren. Das Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 75 *\PQDVLXPYHUOLHHUDOVÅ(LQMlKULJHU´HUZDU einige Monate in einem Architekturbüro tätig, in Essen brachte er es zum Stadtinspektor. Da- nach fachliche Weiterbildung, Hochschulreife, Jura-Studium, 1943 Promotion. Von 1948 bis 1955 war Doktor Luther beim Krefelder Rechtsamt tätig. Aber seit 1942 schon malte und modellierte er und beschloss, dem Licht auf die Spur zu kommen. Ab 1957, er war zwei Jahre lang Verwaltungsrichter in Minden und Düsseldorf gewesen, widmet er sich ganz der .XQVW(UQVW.|SSHQLP%XFKÅVLHNDPHQDXV Krefeld38Å6HLQ6LQQHQXQG7UDFKWHQLVWHQd- lich nur noch von dem Aufspüren neuer Aus- drucksmittel, von der Suche nach dem Licht EHVWLPPW´Präsent in der Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine Hohlspiegelobjekte, die DOV Å,QWHJUDWLRQHQ´ PLW GHQ XPOLHJHQGHQ ]u- meist öffentlichen Räumen eng verknüpft sind. 38 HöLLER, Walter und KÖPPEN, Ernst: sie kamen aus Kre- feld ʹ Adolf Luther, dem Licht auf der Spur, Krefeld 1982, Seite 84-87. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 76 Arbeiten Luthers findet man schon früh im alten Bundeskanzleramt in Bonn, in der Ton- halle Düsseldorf und im Olympiagelände Mün- chen. Die Krefelder können seine Spiegelobjek- te auf dem Mittelstreifen des Ostwalls bewun- dern. Luther selbst hat 1982 im Jahrbuch DIE HEIMAT39, Jahrgang 53, Anmerkungen zu seinem Leben und Schaffen verfasst. Ehrungen: 1979 bekam Luther durch das Land Nordrhein-Westfalen den Professorentitel, 1982 verlieh ihm seine Heimatstadt anlässlich seines 70. Geburtstages die Thron-Prikker- Plakette, 1989 wurde ihm der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen und 1990 erhielt der Künstler die Ehrenbürger- schaft der Stadt Krefeld. Kurz darauf ist er am 20. September 1990 in Krefeld verstorben. Seit 1989 gibt es die Adolf-Luther-Stiftung, die als Nachlassverwalterin des künstlerischen Werkes 39 LUTHER, Adolf: Befreites und gefangenes Licht, Anmer- kungen zu meinem Leben und Schaffen, Jahrbuch DIE HEIMAT, Jahrgang 53/182, Seite 117-123. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 77 bestimmt wurde. Die Stiftung wird von der Kunsthistorikerin Dr. Magdalena Broska gelei- tet. Einige Veröffentlichungen: HONISCH, Dieter (Herausgeber): Adolf Luther, Licht und Materie. Eine Übersicht über das Lebenswerk mit Selbstzeugnissen des Künstlers, Recklin- ghausen 1978; MERTEN, Ralf: Am Anfang war das Licht. Eine Werkanalyse, Stuttgart 1987; BROSKA, Magdalena: Geburtsstadt Uerdingen ² Adolf Luther, Uerdinger Rund- schau, Nr. 5/2013, Seite 7-15. Schmuck Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 78 Foto 2002 ² Hans Heinz Hauser ² Der volksver- bundene Bäckermeister und Politiker (1922-2020) Am 12. Mai 2020 titelten die in Krefeld er- scheinenden Tageszeitungen Rheinische Post XQG :HVWGHXWVFKH =HLWXQJ HLQPWLJ Å7UDXHU X P + D Q V K H L Q ] + D X V H U ' H U O H W ] W H Q R F K O H E Hn- de Krefelder Ehrenbürger und langjährige Oberbürgermeister war am 11. Mai im Alter von 97 Jahren verstorben. Hauser wurde am 23. Juni 1922 als Sohn des Bäckermeisters Jo- hannes Hauser (CDU-Oberbürgermeister in Krefeld von 1951-1956) geboren. Er absolvier- te je eine Lehre als Bäcker und Konditor. Von Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 79 1942-1945 war er Soldat, 1947 legte er die Meisterprüfungen ab und führte das Familien- unternehmen seit 1956. Hansheinz trat 1947 in die Junge Union ein, wurde später CDU- Kreisvorsitzender und war Ratsmitglied von 1964-1999. Von 1968-1982 war er ehrenamtli- cher Oberbürgermeister. Hauser war Mitglied des NRW-Landtags40 von 1985-1972, anschlie- ßend von 1972-1990 Abgeordneter des Bun- destages. Von 1985-2002 war Hauser Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf. Der hoch- geachtete Politiker erhielt im Jahr 2000 eine der höchsten Auszeichnungen der Bundesrepublik, das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schul- terband. Bemerkenswert ist, dass Hauser von 1982 bis 1990 Stellvertretender Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion war. Ebenso ge- hörte er dem Deutschen Städtetag, dem Rheini- schen Bäcker-Innungsverband, der CDU- Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung und 40 LILLA, Joachim: Krefelder Abgeordnete, Krefelder Stu- dien Band 12, Krefeld 2000, Seite 27 und 29 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 80 zahlreichen Aufsichtsräten an. Sein kluger Rat war hochgeschätzt, was auch die drei vollen Todes-Anzeigenseiten in den Zeitungen am 16. Mai 2020 bewiesen. Die große Wertschätzung war aus allen Zeilen zu spüren. Im Laufe seines Lebens hat der sympathische und volksverbun- dene Politiker zahlreiche Ehrungen erhalten. Neben dem Bundesverdienstkreuz in allen Klassen war das 1997 der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, 2000 der Bril- lant-Stern mit Schulterband der Republik China (Taiwan) und eben im Jahr 2002 die Ehrenbür- gerschaft seiner Heimatstadt. Die Krefelder Bürger, seine Parteifreunde und Verwaltungs- mitarbeiter in Krefeld schätzten seine Gradli- nigkeit. Hauser war sich stets seiner Wurzeln bewusst, ihn kennzeichnete eine uneingebildete Volksverbundenheit. So sahen es auch seine Handwerkskollegen, die es so ausdrückten: Å+DXVHUGDV*HVLFKWGHV+DQGZHUNV´%HLUe- präsentativen Stadt-Veranstaltungen hielt OB Hauser es freitags immer lange aus, der Grund: Hansheinz ging am Schluss direkt weiter in die Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 81 Backstube, um seinen Mitarbeitern beizustehen. Eine Veröffentlichung: Hansheinz Hauser, Herzlichen Glückwunsch!, Handwerkskammer Düsseldorf, 2002 Foto 2005 ² Helga Lauffs - Die Mäzenin (1925- 2015) Als im Jahr 2005 die Stadt Krefeld Helga Lauffs aus Bad Honnef die Ehrenbürgerwürde verlieh, wird sie nicht vielen Krefeldern be- kannt gewesen sein. Die Kunstsammlerin hatte natürlich in der Kunstszene einen Namen, denn gemeinsam mit ihrem Mann Walther hat- Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 82 te sie sich 1968 den Krefelder Museumsdirek- tor Paul Wember als Berater ausgesucht, weil ihnen seine Sammlungspolitik imponierte. Auf *UXQG HLQHV $UWLNHOV LP Å+DQGHOVEOD W W G H U fünf Museumsdirektoren vorstellte, kamen sie auf Wember. Mit ihm hat das Ehepaar, Inhaber des Traubensaftherstellers Haus Rabenhorst aus Unkel, eine umfangreiche Sammlung zeit- genössischer Kunst aufgebaut. Die Intention von Walther Lauffs war, eine private Sammlung aufzubauen, gleichzeitig die Werke jedoch öf- fentlich auszustellen. Der Stadt kam das gele- gen, denn damit verfügte Wember über einen zusätzlichen Etat, der den städtischen An- kaufsetat bei weitem übertraf. Mit ihren insge- samt 500 teils im Museumsdepot des Kaiser- Wilhelm-Museums verwahrten Werken von etwa 100 wichtigen Künstlern des 20. Jahrhun- derts und einem Schätzwert von 400 Millionen Euro gehörte die Kollektion zu den größten deutschen Privatsammlungen an Gegenwarts- kunst. (Siehe Porträt Wember). Die erworbe- nen Kunstwerke sollten für vier Jahrzehnte in Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 83 der Sammlung des Museums verbleiben, bis 2008 also. Als Walther Lauffs 1981starb, führte Helga Lauffs das Modell fort. Museumsdirektor Wember war schon 1975 aus dem Dienst aus- geschieden und es muss anschließend zu Zer- würfnissen gekommen sein. Offensichtlich ha- ben die Stadtverantwortlichen dann versucht, durch die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Helga Lauffs zu retten was zu retten war. Bei der Verleihung im Jahr 2005 hatte Lauffs noch gesagWÅ'LHVLVWHLQH(KUXQJYRQJURHU'i- mension, sie macht mich sehr, sehr stolz. Ihre Stadt Krefeld ist nicht erst seit heute auch mei- QH6WDGW´(VKDOIDEHUDOOHVQLFKWV,QGHU=Hi- tung DIE WELT41.vom 4. April 2008 konnte PDQGLHhEHUVFKULIWOHVHQÅ.UHIHOG verliert die auf 400 Millionen Euro geschätzte Kunst- sammlung Lauffs. Sotheby´s will 34 Werke ver- VWHLJHUQ´:HLWHUKLHHVÅ$OOHUGLQJVZROOWHLQ den letzten Jahren das Sammlerglück nicht recht gedeihen. Krefeld vernachlässigte das 41 Zeitung DIE WELT. 04.04.2008 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 84 Haus am Karlsplatz, die längst notwendige Modernisierung wurde immer wieder aufge- VFKREHQ1DFKGHP"GLH6DQLHUXQJVSOä- ne ungeachtet aller Zusagen und Versprechun- gen nicht voran kamen, verlor Helga Lauffs die Geduld. 2007 erklärte sie, dass sie alle Leihga- ben zurückziehen werdH´'DVJHVFKDK Der Bericht in der Zeitung DIE WELT endet PLWGHQ=HLOHQÅ'HU.UHIHOGHU)DOO]HLJWHLn- mal mehr, wie riskant es für eine Stadt ist, sich in ihrer Museums- und Sammlungspolitik auf die Großzügigkeit eines Sammlers zu verlas- VHQ´ $P Februar 2015 ist Helga Lauffs verstorben und in Bad Honnef beigesetzt wor- den. HUVFKLHQGHU%DQGÅSammlung Helga und Walter Lauffs im Kaiser Wilhelm Museum Krefeld´zur Ausstellung 15 Jahre Sammlung vom 13. November 1983 bis 8.April 1984 im Kaiser Wilhelm Museum. Krefelder Kunstmu- seen, 1983. Zum Schluss ein paar Bemerkungen: Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 85 Berufsverteilung Ein kurzer Blick noch auf die verschiedenen Berufe der 22 Krefelder Ehrenbürgerinnen und ²bürger, wobei eine genaue Abgrenzung fast unmöglich ist: Mit Dr. Märklin war ein Arzt vertreten, zu den vier Künstlern zählen Brües, Lauffs, Luther und Wember. Die zwei Priester waren Schwamborn und Reinarz. Die Politker waren Aldehoff, Hauser, Hellenbrock, Johan- sen, Roos und von Rheinbaben. Aus der Wirt- schaft kamen Angerhausen, Emil und Fritz de Greiff, Mauritz, ter Meer und Theißen. Als So- zialpolitiker wurden Cattepoel und Engländer geehrt, Billstein als Widerstandskämpfer. Ehrung der Machthaber Krefeld hat, dem Beispiel vieler anderer Städte folgend, auch den Machthabern der jeweiligen Zeit die Ehrenbürgerwürde verliehen, ebenfalls die bis 1929 selbständige Stadt Uerdingen. In Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 86 zeitlicher Reihenfolge: 1895 erhielt Reichskanz- ler Otto von Bismarck, gemeinsam mit vielen Mitgliedstädten des Rheinischen Städtebundes, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Krefeld. Die Stadtverordneten-Versammlung hatte dies am 11. März 1895 beschlossen, nicht ohne zahlrei- che Gegenstimmen. Der Rheinische Städte- EXQG KDWWH EHVFKORVVHQ ÅGLH (UWKHLOXQJ GHV Ehrenbürgerrechtes an den ehemaligen Reichs- kanzler Seine Durchlaucht den Fürsten Bis- PDUFN"DQ]XUHJHQXQGGDEHL]XEHWRQHQGD es sich in keiner Weise um eine parteipolitische Handlung, sondern einzig und allein um eine Huldigung und Dankeserweisung für den *UQGHUGHVGHXWVFKHQ5HLFKHVKDQGHOW´42. Im gleichen Jahr hatte auch Uerdingen so verfah- ren und 1917 den Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg ge- HKUW ,P %HLWUDJ Å'LH (KUHQEUJHU GHU 6WDGW 42 REMBERT, Karl: Die Ehrenbürger der Stadt Krefeld, DIE HEIMAT, Jahrgang 31/1960, Seite 8 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 87 8HUGLQJHQ´43 im Jahrbuch DIE HEIMAT be- ULFKWHW(PLO)HLQHQGHJHQÅ%LVPDUFNXQG+Ln- denburg sind ja Ehrenbürger der Rheinstadt geworden nicht um örtlicher, sondern um all- JHPHLQGHXWVFKHU 9HUGLHQVWH ZLOOHQ´ 6FKRQ unmittelbar nach der Kommunalwahl vom 12. März 1933 setzten die Nationalsozialisten sich eindrucksvoll in Pose. Sie nutzten auch die ers- te Sitzung des Krefeld-Uerdinger Stadtparla- ments für zahlreiche Veränderungen. Im Be- ULFKW´'LH$QIlQJHGHUQDWLRQDOVR]LDOLVWLVFKHQ Herrschaft in Krefeld44 KHLWHVÅ%HLGHU6Lt- zung des Stadtrates zeigten die neuen Herren sofort, wer nun das Sagen hatte. Gleich als ers- tes wurden Reichspräsident von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler zu Ehrenbür- gern der Stadt ernannt. Die Urkunde für Hitler wurde am 6. April 1933 ausgestellt. Eine Foto- 43 FEINENDEGEN, Emil: Die Ehrenbürger der Stadt Uerdin- gen, DIE HEIMAT, Jahrgang 31/1960, Seite 13 44 MERTENS, Hans-Günther u.a.: Die Anfänge der national- sozialistischen Herrschaft in Krefeld, DIE HEIMAT, Jahrgang 50/1979, Seite 179-182 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 88 grafie dieser Urkunde ist im Jahrbuch DIE HEIMAT45 abgebildet. Die Rheinstraße in Krefeld-Mitte hieß von Ap- ril 1933 bis März 1945 Adolf-Hitler-Straße. Von 1919 bis 1947 gab es in Krefeld einen Hindenburgplatz, der heute Konrad-Adenauer- Platz heißt und die heutige Westparkstraße hieß von 1919 bis 1947 Hindenburgstraße. Auch in Hüls gab es eine solche von 1933 bis 1947. Von 1904 bis 1930 kannte man in Uerdingen eine Bismarckstraße, die heute Kurfürstenstraße heißt. Nur Bismarckplatz und ²straße in Kre- feld bestehen ununterbrochen seit 1889/1891. Viele Informationen enthält der sehr informati- YH%DQGÅ6FKLOGEUJHUXQGLKUH9RUJlQJHU Geschichte der Straßennamen´KHUDXVJe- geben vom Krefelder Fachbereich Vermesungs- und Katasterwesen. Das handli- che Buch, dem mehrere Stadtkarten beigegeben 45 Ehrenbürgerbrief der Stadt Krefeld für Adolf Hitler, Jahr- buch DIE HEIMAT, Jahrgang 14/1935, Seite34 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 89 sind, beschreibt nicht nur die Geschichte der Straßennamen. In ergänzenden Kapiteln geht Georg Opdenberg auch auf verschiedene The- PHQHLQ]XP%HLVSLHOÅ:LHGLH0HQVFKHQ]X ihren Straßen kamen und die Straßen zu ihren 1DPHQ´ Freedom oft he City Am 5. September 1972 erfuhren die Krefelder von einem ungewöhnlichen Stadtbürgerrecht. Oberbürgermeister Hansheinz Hauser über- reichte dem britischen 16th. Signal-Regiment, das sich in Krefeld befand, die Urkunde Å)UHHGRP RI WKH &LW\´ 'LHVHV LQ EULWLVFKHU Rechtstradition übliche Recht erlaubt den Ver- liehenen, Persönlichkeiten oder Truppen, die Stadt frei zu betreten. Da Nordrhein-Westfalen nach dem Krieg unter bri-tischer Verwaltung stand, hat sich die Übung im Lande verbreitet, auch in Krefelds Nachbarstädten. Die Urkunde gestattete dem Regiment, jährlich in einer festli- chen Parade durch die Stadt zu marschieren. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 90 Als das Regiment Krefeld verlies, endete diese Besonderheit. Ehrengrabstätten Kurz soll noch auf das Thema Ehrengrabstät- ten eingegangen werden, denn die Stadt Kre- feld bietet sie den Ehrenbürgern an. Nicht jeder beziehungsweise jede Familie nimmt das Ange- bot an. Das bekannteste Beispiel ist Prälat Gre- gor Schwamborn, der in Unkel beigesetzt ist, dem Ort seiner ersten Pfarrstelle. Im Jahrbuch DIE HEIMAT46 finden Interessenten einen ausführlichen Beitrag zum Thema. 46 BERROTH; Veit und andere: Ehrengrabstätten in Krefeld, DIE HEIMAT, Jahrgang 85/2014, Seite 104-118 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 91 Zum Verfasser Heinz Webers (1935), geboren in Krefeld- Dießem, pensionierter Stadtbeamter, Verfasser zahlreicher Mundart-Veröffentlichungen, hat durch seine berufliche Tätigkeit die Geehrten ab 1967 meist persönlich gekannt. Zu Otto Brües (Ehrung 1967) und Hansheinz Hauser (Ehrung 2002) hatte er ein besonderes Verhält- nis. Brües traf er 1966 mehrfach, um ihm tech- nische Hilfe für die Memoiren zu geben und für Oberbürgermeister Hauser übernahm er jahrelang Repräsentationsaufgaben. Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 92 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 93 Inhalt Porträt Seite Aldehoff (1938) 43 Angerhausen (1963) 49 Billstein (1990) 70 Brües (1967) 52 Cattepoel (1988) 67 Emil de Greiff (1907) 22 Engländer (1973) 60 Fritz de Greiff (1915) 25 Hauser (2002) 78 Hellenbrock (1970) 57 Johansen (1930) 38 Lauffs (2005) 81 Luther (1990) 74 Märklin (1875) 14 Mauritz (1893), 20 Reinarz (1863) 11 Roos (1881) 17 Schwamborn (1950) 45 ter Meer (1922) 31 Theißen (1927) 34 von Rheinbaben (1918) 28 Wember (1986) 63 Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 94 Notizen Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. 95 Zusammengestellt für den VHS-Vortrag und bearbeitet im Frühjahr 2020. Heinz Webers, Sollbrüggenstraße 78 b, 47800 Krefeld TEL 02151/503326 ² MAIL heinz.webers@gmx.de Infos zur Mundart: www.krieewelsch.de Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de.