Georg Salden-Die Schriftkunst an der Folkwang Schule

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Folkwang Universität der KünsteGeorg SaldenMalin Paucke, Samuel Tellez
Folkwang Universität der KünsteGeorg SaldenMalin Paucke, Samuel Tellez
Wir beginnen an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf im Jahr 1903. In diesem Jahr wird Peter Behrens Direktor der Schule. Er verfolgt das Interesse, Schriftkurse für Kunstgewerbeschullehrer anzubieten und steht dazu in engem Kontakt mit Edward Johnston, einem renommierten Britischen Schriftkünstler, der am Royal College of Arts unterrichtet. Dieser schickt seine Schülerin Anna Simons als Stellvertreterin nach Düsseldorf. Im Mai 1905 findet zum ersten Mal ein solcher Schriftkurs an der Kunstgewerbeschule statt. Geleitet wird er durch Peter Behrens, der Maler und Lehrer der Kunstgewerbeschule Fritz Helmut Ehmke dient als Assistent und Anna Simons unterrichtet die Teilhabenden im Schreiben nach der Schule von Edward Johnston. Diese Kurse finden noch zwei weitere Male an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf statt, bis Peter Behrens im Jahr 1908 sein Direktorat niederlegt. Noch rund 25 Jahre nach ihrer ersten Begegnung mit Behrens leitet Anna Simons Schriftkurse in einer Reihe von deutschen Städten, zweimal auch in Zürich.Sie verbreitet dabei die progressive Auffassung von Schrift ihres Lehrers Johnston und trägt erheblich dazu bei, dass sich Schrift in Deutschland allmählich von einem als notwendig angesehen Übel zu einer berechtigten Notwendigkeit entwickelt. Zur Zeit Behrens an der Kunstgewerbeschule studieren dort auch der spätere Typograf und Grafiker Max Burchartz, so wie vermutlich auch Wilhelm Poetter, die beide ein paar Jahre später an der Kunstgewerbeschule Essen unterrichten werden. 
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Ab 1928 übernimmt er die Abteilung für Schrift und Plakatkunst und nach einer Reform - leitet er als Professor die Abteilung für Gebrauchsgrafik bis 1932. Aus dessen Schriftkursen stammen die Schriftmappen seines Onkels, in die Georg Salden schon als Jugendlicher erste Schriften malt und das detaillierte Schreiben übt. 1926 holt Alfred Fischer Max Burchartz an die Schule, wo er die Fachklasse für Werbegrafik und Fotografie leiten wird.  Drei Jahre später, 1929 beginnt Helmut Salden, der Onkel von Georg Salden und späterer renommierter Schrift- und Buchgestalter, sein Studium an der Folkwang. Hier besucht er die Kurse von Poetter und Burchartz. Ab 1930 arbeitet Helmut Salden als Assistent von Max Burchartz und übernimmt ab 1931 die Abteilung für Fotografie in der Position eines Hilfslehrers. Im selben Jahr entlässt die Folkwang Schule Max Burchartz aus wirtschaftlichen Gründen. Auf Grund seiner offen kritischen Einstellung zur Herrschaft der Nationalsozialisten, emigriert Helmut Salden im Jahr 1938 zunächst über Mallorca in die Niederlande. Alfred Fischer, der von 1909 bis Ende 1910 ebenfalls an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf lehrt, führt seine dort gewonnenen Erkenntnisse als Direktor der späteren Folkwang Schule fort. 1911, mit Beginn seines Direktorats stellt er ein neues Lehrerkollegium auf und sorgt dabei für die Einrichtung von Fachrichtungen. Darunter die Fachklasse "Grafik". Noch bezeichnet sich die Schule als Staatlich genehmigte Essener Handwerker- und Kunstgewerbeschule. Erst 1927 findet die Umbenennung in Folkwang Schule für Gestaltung statt. Wichtiges Mitglied des damaligen Lehrerkollegiums ist der Maler und Grafiker Wilhelm Poetter, der bereits seit 1908 an der Städtischen Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Essen, der späteren Folkwang Schule lehrt.
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Im Jahr 1933 wird Alfred Fischer beurlaubt und kurz darauf frühzeitig pensioniert. Seine Stelle als Direktor übernimmt Albert Mankopf, Mitglied der NSDAP. Unter ihm kommt 1935 Hermann Schardt als Lehrer an die Folkwang, der ab 1940 die Kurse zur Gebrauchsgrafik leiten soll, jedoch noch im selben Jahr einberufen wird. Hermann Schardt war von 1931-1933 selber Schüler der Folkwangschule für Gestaltung. Er besuchte Kurse bei Poetter, Burchartz und Salden. Der zweite Weltkrieg stellt die Folkwang Schule vor eine große Herausforderung. Viele Lehrende werden entlassen oder einberufen. Erst ab 1948 gelingt der Wiederaufbau. Hermann Schardt wird erster Direktor nach dem Krieg. Er holt Max Burchartz zurück an die Folkwang, der bis 1959 die Vorklasse leitet und zudem die Schriftabteilung um den Bereich der Reklamegestaltung für zwei Jahre erweitert. Ein Jahr nach Burchartz wird Hans Nienheysen als Fachlehrer für Schriftgestaltung eingestellt. Er legt großen Wert auf die Schriftkunst und die spontane Handschrift als künstlerisches Ausdrucksmittel.Hans Nienheysen war bereits 1937 Student der Abteilung Grafik an der Folkwangschule gewesen. Nach dem Krieg schloss er sein Studium in Düsseldorf ab. Bei ihm lernt auch Georg Salden, den Nienheysen ab seinem Studienbeginn im Jahr 1950 im Fach Schrift unterrichtet. Neben Prof. Hans Nienheysen unterrichtet Wilhelm Buck als Fachlehrer die gebrochenen Schriften. Auch zu Max Burchartz hat Salden eine enge Verbindung. Von ihm erhält Salden während seiner Studienzeit regelmäßig Aufträge für grafische und schriftgrafische Ausführungen. Georg Salden beendet sein Studium in Jahr 1954 und kehrt einige Jahre später von 1960 bis 1965 als Lehrer für Schrift an die Folkwang für Abendschule-Kurse zurück. Bis heute ist die Schriftgestaltung wichtiger Teil des Lehrangebots an der Folkwang Universität.

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