iL-Stuttgart Redebeitrag Nachttanzdemo8.03.2018 Abgelaufene PDF 4098 Aufrufe Speichern Drucken Weiterleiten PDF an Freunde weiterleiten: Ihre IP-Adresse wird aus Sicherheitsgründen gespeichert um kriminelle Aktivitäten und unerlaubten Spam zu unterbinden. Leiten Sie nur E-Mails weiter, wo der Empfänger mit dem Versand auch einverstanden ist. Ihre E-Mail Adresse Ihr Name Empfänger E-Mail Adresse Empfänger Name Ihre zusätzliche Nachricht [recaptcha] Eigene PDF Hochladen PDF & Publisher Info (QR-Code downloaden) Stuttgart, 13.03.2018 https://pdf-ins-internet.de/?p=23176 Teilen: nicht aufhören. Den beschissenen Verhältnissen und dem weltweiten Erstarken reaktionärer antifeministischer Kräfte erwidern wir: Jeder Tag ist ein feministischer Kampftag! Dass uns die Abscha?ung der Geschlechterverhältnisse, des Patriarchats und des Kapitalismus nicht an einem Tag gelingen kann, zeigt die Geschichte. Sie zeigt uns aber auch, dass sich Ve- hemenz und Radikalität lohnen. Deshalb hört unser Feminismus nicht bei Quoten im Vorstands- zimmer und der Ehe für Alle auf. Wir kämpfen für eine gerechte Aufteilung von Sorge-Arbeit und eine bedürfnisorientierte, flächendeckende, soziale Infrastruktur für Alle! Wir kämpfen für das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung in vielerlei Hinsicht - ob es um Schönheit- sideale, Schwangerschaftsabbrüche, die Zuordnung zu einem Geschlecht oder sexuelle Orientierung geht. Wir stellen uns gegen den erstarkenden Antifeminismus, der auf rassistischen Ideologien aufbaut und sich weigert über überholte und einengende Geschlechterrollen hinweg zukommen. All die- se Kämpfe gehören zusammen und lassen sich nicht spalten. Wir erleben in den letzten Monaten einen aufkommenden Rollback, bei dem sich Konservative, religiöse Fundamentalist*innen und rechte Akteur*innen wie AfD und Identitäre Bewegung die Hände reichen und auf der Straße wie in den Parlamenten den Rechtsruck weiter voran treiben. Der sogenannte "Frauenmarsch" der AfD in Berlin vor knapp 3 Wochen zeigt klar: Es sind letztendlich Rassisten (Die TN waren vorallem männlich), die die Rechte von instrumentalisieren um ihrer Menschenfeindlichkeit freien Lauf zu lassen, um ihrem Rassismus freien Lauf zu lassen, um nach mehr Abschiebungen schreien und um gegen Geflüchtete und vor allem Muslim_innen zu hetzen. Mit Nichten interessiert sie dabei der Abbau von Geschlechterhierachien oder der Schutz vor sexualisierter Gewalt. Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen: Feminismus ist und bleibt ANTIRASSISTISCH! Sexismus und Gewalt gegen Frauen und queere Menschen sind keine Importware. Werden sie als solche betrachtet, verpasst die gesamte Gesellschaft die Chance, den eigenen Sexismus und die heteronormative Männerdominanz als Machtverhältnisse zu bekämpfen. Indem es von konservativer Seite ein Geschwätz über "Leitkultur" gibt, wird vergessen, dass zur sogenannten deutschen Leitkultur auch ein Patriarchat gehört, dass sexistische und gewaltvolle Verhältnisse bei uns legitimiert. Wer allerdings diese Debatten verschweigt, trägt dazu bei, dass Sexismus hier noch genauso lange existiert wie der Rassismus selbst. Feminismus geht nur antirassistisch! Wir lassen unseren Feminismus nicht von Rassist*innen instrumentalisieren: Schon immer stan- den Rechte und Konservative zwischen uns und dem schönen, freien Leben. Und auch heute ist das nicht anders: Widerlichster Antifeminismus verbindet Neue Rechte, Ultra-Konservative und religiöse Fanatiker*innen weltweit. In ganz Europa stellen sie unsere Errungenschaften in Frage und bedrohen die Leben von Frau- en, Lesben & Schwulen, Bisexuellen, Inter;- Transsexuellen und queeren Menschen. Sie stehen für die patriarchale Ordnung - ganz deutlich derzeit bei der Debatte um ärztliches Informa- tionsrecht bei Schwangerschaftsabbrüchen und ignorieren sexualisierte Gewalt. Nur wenn es um migrantische Täter geht, wollen sie plötzlich die Retter der deutschen, weißen Frau sein?! Wir sagen: Nicht in unserem Namen. Worum es geht, ist der Kampf um das gute Leben für Alle. Das Streiten für ein Leben ohne Angst und Diskriminierungen, für eine solidarische Gesellschaft! Redebeitrag der interventionistischen Linken Stuttgart (Nachttanzdemo Queerfeminismus Stuttgart 8.03.2018) Liebe alle, heute, am 8. März tragen Frauen*, Lesben, trans- und intersexuellen Personen (FLTI*) ihre täglichen Kämpfe auf die Straße und führen sie zusammen. Solange Sexismus und patriarchale Verhältnisse weltweit die Realität sind, werden wir damit auch Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de. Die AfD ist da vielleicht der sichtbarste Gegner, aber Sexismus, Rassismus und die Ausgrenzung sozial Schwacher ist tief im Alltag, tief in der so genannten "Mitte" der Gesellschaft verankert. Auch hier müssen wir für echte Alternativen streiten, müssen uns einmischen und der Politik von Angst, Abschottung und Ausgrenzung die Idee einer solidarischen Gesellschaft ent- gegenhalten. Wir lassen unseren Feminismus auch nicht kapitalistisch instrumentalisieren: Im Kapitalismus ist die geschlechtliche Rollenverteilung gut verwendbar. Ganz im Sinne der Humanressource / ka- pitalistischen Vewertungsideologie sollen sich seit einigen Jahrzehnten alle Menschen in der Lohnarbeit nützlich machen - also auch FLTI* und das bei geringerem Lohn. Das Interesse an der Teilhabe von FLTI* am Arbeitsmarkt orientiert sich dabei am wirtschaftli- chen Wachstum und nicht an der Emanzipation. Während also FLTI* für Lohnarbeit schlechter bezahlt werden - in Deutschland erhalten Frauen im Schnitt knapp 23% weniger Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit - erhalten sie für die weiterhin zum Großteil von ihnen ausge- führte Reproduktionsarbeit weder Lohn noch Annerkennung. Das Abfeiern einer neoliberalen Feminismus - im Sinne von besserer Arbeitsmarktverwertbarkeit und Selbstoptimierung - einhergehend mit allen Doppelbelastungen - ignoriert das internatio- nale Klassengefälle, welches sich als Ausbeutung von Frauen*arbeit unter verschärften Bedingungen im globalen Süden. Diese - teils globale - Verschiebung patriarchaler Ausbeu- tungsmechanismen zeigt sich beispielhaft in den Bestrebungen, die Erziehungs- und Familien- arbeit auf arme Migrantinnen* abzuwälzen. Deutlich wird, dass Feminismus im Neoliberalismus als Label fungiert, unter dessen Deckmantel die falsche Freiheit reicher, weißer Frauen im glo- balen Norden auf Kosten von Arbeiterinnen im globalen Süden und Migrantinnen* garantiert werden soll. Die vermeintlich progressiven Gegenprojekte zu den Trumps, Le Pens und Orbans machen den entscheidenden Fehler: Der Kampf um Vielfalt und Emanzipation wird nicht mit dem Kampf um (globale) soziale Gerechtigkeit verbunden. Feminismus dieser Art wird so seines befreierischen Gehaltes restlos entleert und von autoritären, neoliberalen Projekten instrumen- talisiert. Diese Entwicklung manifestiert sich in unserem neoliberalen Zeitalter, welches nicht die stärkere Zunahme von Gleichheit aller Menschen sondern den Aufbau einer Gesellschaft der Leistungsbereiten und Fähigen fokussiert. Der bürgerliche Staat steht dabei nicht auf der Seite von FLTI*. Er selbst zwingt Menschen in die Zweigeschlechtlichkeit, verbietet Schwangerschafts- abbrüche, hält Frauen*häuser finanziell am Existenzminimum (oder darunter) und überlässt Al- leinerziehende der Armut. smash patriarchy! Unser Feminismus stellt sich dem gesellschaftli- chen Rechtsruck, dem Kapitalismus und dem bürgerlichen Staat entgegen. Die Markierung patriarchaler, konservativer und rechter Institutionen ist Teil unseres kämpferi- schen Feminismus, für den wir jeden Tag grade stehen! Ein Feminismus, der allein reiche weiße Frauen im globalen Norden adressiert, ist nicht der Feminismus, den wir meinen. 50 Jahre seit der postulierten sexuellen Revolution erleben wir in immer neuen Auflagen die Übernahme die- ser progressiven Idee des Feminismus durch neoliberale Politiker_innen. Dieser Unterdrückung gilt es, den Kampf anzusagen: Dazu lohnt es, einen Widerstand zu erfinden, der die Zukunft im Hier und Jetzt sichtbar macht. Unser Feminismus stellt sich dem gesellschaftlichen Rechtsruck, neoliberaler Verwertungslogik und dem Kapitalismus gegenüber. Wir sind bereit, Grenzen zu überschreiten, so wie es unsere Vorgänger*innen getan haben. Von den gegenwärtigen Vergewaltigungs- und Morddrohungen gegen Feminist*innen lassen wir uns nicht abhalten, gegen den erstarkenden rechten Diskurs einzutreten. Wir wissen, dass wir uns dabei in einem weltweiten und solidarischen Zusammen- hang befinden und sind mit unseren Herzen heute bei allen Menschen/ Frauen* weltweit, die nicht müde werden, gegen Ungerechtigkeiten und für das gute Leben einzustehen. Feminismus bleibt antirassistisch! Grenzenlos feministisch! Für das gute Leben für alle! Eingestellt über www.PDF-ins-Internet.de - Haftung für Inhalt und Inhaber aller Rechte ist der Puplisher Kontaktdaten und Anbieterkennung des Puplishers/Autors entnehmen Sie bitte dem PDF-Archives auf www.PDF-ins-Internet.de.