Martin Echt, Wikipedia Informationen

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Martin Echt  (* 9.November 1766 in Großendorf 4.Oktober 1851 in Zipkow ) war 
Dorfschulze und Bauer in Zipkow ( früheres Pommern) und verfasste einen Brief an König 
Friedrich Wilhelm IV bittend um Namensänderung bedingt durch das Attentat auf den König 
vom 26. Juli 1844 begangen von Heinrich Ludwig Tschech. 
Herkunft Martin Echt wurde als Sohn des Bauern Michael Czech am   
9.November 1766 in Großendorf  geboren. Am 1.November 1791 heiratete er in Glowitz (Pommern) 
Maria, geb. Wojaczke. Sie gebar in der Ehe 13 Kinder von denen die meisten als Babys 
wieder starben. Martin verstarb im hohen Alter von 85 Jahren am 4.Oktober 1851. 
Leben und Wirken 
Echt war in seinem Heimatort Zipkow (damals Pommern - heute Polen) Dorfschulze und  
betrieb zusätzlich noch einen Hof als Bauer. Er übernahm schnell den väterlichen Hof und 
bekleidete das Amt des Dorfschulzen von Zipkow fast 50 Jahre. Wir erfahren aus seinem Brief, 
dass er den Gutsbesitzer Zipkows, Bernhard von Blankensee , als seinen Herren betrachtete. 
Er scheint somit obrigkeitshörig gewesen zu sein weshalb er sich auch über das Attentat an 
"seinem" König so entrüstete. 
Im Jahr 1844 erfuhr er, dass es ein Attentat auf den König Friedrich Wilhelm IV im Juli des 
gleichen Jahres gegeben hatte und dass ein Mann namens Tschech dieses begangen hatte.             
Martins Familienname war zu der Zeit noch Czech und da er nur mündlich vom Attentat hörte verband 
er den Namen des Attentäters mit seinem eigenen. Beide Familiennamen wurden phonetisch gleich 
ausgesprochen und er war entrüstet darüber, dass ein Mensch mit gleichen  Namen dies getan hatte. 
Dann am 14. August schrieb er einen Brief an den König in dem er sagte, er könne nun nicht mehr unter 
diesem Namen leben dem man nun mit einem "abscheulichen Attentäter" verbinden würde und bat den 
König, ihm, seinen 5 Kindern und den Enkeln einen neuen Familiennamen zu geben. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Der Brief (Abschrift) 
Mein allergnädigster Herr Konig ich habe gehört, das ein 
abscheulicher Mensch Sie mit der gnädigen Frau Königin hat 
todtschießen wollen, ich bin schon 78. Jahr alt aber so was 
habe ich noch kein mal von unserm Könige gehört, und zu meinem 
größten Aerger höre ich, das der Mensch Czech geheißen hat, 
ich heiße auch Czech, ob es mein Verwandter ist ist, das weiß 
ich nicht, aber dieser Name ist mir jetzt doch so zum Ekel, 
dass ich nicht mehr Czech heißen will and ich unsern gnädigen 
König sehr bitte mir einen anderen Namen zu geben, ich bin 
zwar ein armer Bauer und bin 78. Jahr alt und habe den Dienst 
als Dorfs Schulze 44. Jahr ehrlich and treu vorgestanden mein 
Herr der Herr von Blankensee ist nun todt aber der gnädige 
König können dieses auch bei unserm Landrath befragen, ich 
würde diesen Fluch von den Leuten über diesen Namen nicht 
mehr lange hören, aber ich habe 5 Söhne welche haben schon 
wieder Söhne, führte unser Herr Gott von diesen noch welche 
in die Welt oder bei die Soldaten und die Leute ihr den 
fragen würden ob sie vielleicht aus der Familie wären der den 
König hat todt schießen wollen. Ich will daher den 
allergnädigsten König nun bitten mir einen anderen Namen mit 
meinen Söhnen und ihren Söhnen ganz nach Ihrem Willen zu 
geben und unserm Pastor zu schreiben, daß unsere Namen im 
Kirchenbuche alle umschreibt.ich mit meinen Kindern 
verspreche dem gnädigen König unsern neuen Namen eben so 
ehrlich and treu zuführen, als wir so lange unser alten Namen 
geführt haben. Der liebe Gott beschütze unsern gnädigen König 
noch sehr viele Jahre für ähnliche abscheuliche Menschen, 
damit ich und meine Kinder uns seiner Huld lange erfreuen 
können.        
Zipkow bei Stolp 4ten August 1844 gez.Czech Dorfs Schulze   
 
 
 
 
 
 
 
  
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Der König antwortet (Abschrift) 
Auf  das  anliegende  Gesuch  des  Schulzen Martin   C z e c h   zu  Zipkow  bei  Stolpe und                
                     auf die gleichfalls  beigefügte  protocollarische  Erklärung desselben  genehmige  und  bestimme        
Ich hierdurch,  dass der  Bittsteller  und  seine  Descendenz  den  Familien-Namen   Czech   ablege 
und  sich  hinfort  E c h t   benenne. 
Lauchstaedt,  den  19ten  September  1844. gez.. Friedrich Wilhelm. 
                                    
 Friedrich Wilhelm IV erlässt folgende Order am 15.Oktober 1844: 
Beigehend erhält die Königliche Regierung beglaubte Abschrift der Allerhöchsten Ordre vom 
19ten v.M., mittelst welcher des Königs Majestät dem    Schulzen Martin    C z e c h    zu   
Zipkow  bei   Stolp  zu   gestatten geruhet haben, für sich und seine Descendenz den Familien- 
Namen Czech ablegen und sich hinfort  E c h t  benennen zu dürfen, nebst den urschriftlichen 
Anlagen derselben, zur Benachrichtigung des Bittstellers und zur Veranlassung der 
öffentlichen Bekanntmachung, in welcher der Antrag des Bittstellers und die allerhöchste  
Beilegung des neuen Namens besonders zu erwähnen ist. 
Berlin, den l5ten Oktober 1844 
Ministerium des Innern, Erste Abtheilung. 
gezeichnet  v. Patow 
 
 Veröffentlichung im Amtsblatt Köslin

Zeitgenössische Quellen 
x Anonyme Flugschrift: Des Hochverräthers Heinrich Ludwig Tschech mörderischer Angriff         
auf das   Leben des Königs von Preussen, weshalb er den 14. Decbr. 1844 bei Spandau 
hingerichtet wurde. Wiedergegeben in Rudolf Schenda (Hrsg.): Tausend deutsche populäre 
Drucke aus dem neunzehnten Jahrhundert. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 11,6-7 
(1971), S. 1466±1651, hier S. 1509, S. 1551 
x Elisabeth Tschech: Leben und Tod des Bürgermeisters Tschech, welcher am 26. Juli 1844           
auf den König von Preußen schoß und den 14. Dezember 1844 in Spandau hingerichtet wurde. 
Druck und Verlag von Jenni, Sohn, Bern 1849 (Technisch mangelhaftes Digitalisat im Münchener 
Digitalisierungszentrum) 
 
 
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Literatur 
x    0DWWKLDV%OD]HNÄ$WWHQWDWXQG%HVWUDIXQJ± Der Fall des Heinrich Ludwig Tschech ± Die      
+LQWHUJUQGH]XGHQ*HVFKHKQLVVHQYRP-XOL³,QPreußische Mitteilungen Nr. 192  
und 193/2009 
x Sven Felix Kellerhoff: Attentäter. Mit einer Kugel die Welt verändern. Böhlau, Köln [et al.] 
2003, ISBN 3-412-03003-1 
Weblinks

Commons: Heinrich Ludwig Tschech ± Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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