Sexuelle Belästigung Erfurt

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Sexuelle Belästigung auf den Straßen Erfurts 
Sexuelle Belästigungen finden überall statt, sie haben mehr als nur sichtbare 
Auswirkungen. Übergriffe dieser Art und die damit verbundenen Folgen für die 
Betroffenen sind für den Rest der Stadt nicht sichtbar. Aber genau diese 
Sichtbarkeit braucht es, um aufzuklären und mehr Bewusstsein und Solidarität 
unter Passant*innen zu schaffen. Und um genau den Menschen die sich das 
Recht raus nehmen andere zu belästigen einen Spiegel vorzuhalten.  
Menschen mit unterschiedlichem Alter und Gender berichten von ihren 
Erfahrungen mit sexueller Belästigung in Erfurt. 2 von 3 Frauen erfahren in 
ihrem Leben sexuelle Belästigung. Sowohl nicht-binäre Menschen* als auch 
Männer sind davon ebenfalls betroffen - Das Gefühl was bleibt, ist unabhängig 
vom Gender. 
Falls du von sexueller Belästigung betroffen bist, hol dir Hilfe!  
Zum Beispiel bei Passant*innen, Freund*innen oder dem Heimwegtelefon 
(0301207418)  
 
Ein kleiner Einblick in den Arbeitsprozess: @sexuelle_belaestigung_erfurt 
 
(english version below)  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Fritz-Büchner-Straße 
21 
Ich bin an einem Sommerabend nach Hause gelaufen. 
 
Während ich lief, hatte er seine Hose runtergelassen und hat schon 
angefangen, mit seiner Palme zu wedeln. 
Ich musste an ihm vorbeilaufen, da mein Reifen platt war, ich musste also 
schieben. 
 
Er ist mir bis nach Hause gefolgt und hat sich die ganze Zeit einen 
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Es war furchtbar! 
 
Fritz-Noack-Straße 
23 
Der Täter verwickelte mich in ein Gespräch, kam mir dabei zu nah und fasste 
mich an. 
Ich sagte, ich müsse zur Bahn, er fragte, ob er mit mir kommen darf, ich sagte 
"Nein". Aber er ließ mit der Frage nicht locker, ich sagte immer wieder "Nein" 
und ich wollte gehen. 
Aber er hielt mich am Handgelenk fest, ich sagte, dass er loslassen soll und 
zerrte mich auch halb aus seinem Griff. Er machte dabei die ganze Zeit 
Luftküsse. Ich ging dann mittlerweile heulend weg von ihm und er ging mir 
hinterher, bis zu dem Moment, als andere Passanten eingriffen. 
Ich habe mich währenddessen eigentlich überfordert und hilflos gefühlt und 
war sehr verzweifelt, weil ich nicht wusste, wie ich ihn loswerden sollte. 
Danach spürte ich Wut, Ekel, Traurigkeit und Angst. 
 
Augustinerkloster 
20 
Das ist zwar nur eine von vielen Situationen, aber die ist mir schon sehr im 
Gedächtnis geblieben. 
Als ich diesen Sommer an der Haltestelle Augustinerkloster ausgestiegen bin, 
kam ein Auto an mich herangefahren. 4 männliche Personen saßen dort 
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drinnen. Sie hielten plötzlich an, und die Türen flogen auf. 2 davon fingen an, 
mir solche Sachen zu ]XUXIHQZLHÄ(\*HLOH³Ä6WHLJHLQ³Ä%OHLEPDOVWHKHQ³XQG
so was ... der eine hatte sich sogar ein wenig aus dem Auto gelehnt, als wolle 
er gleich aussteigen. Ich bin schnell weitergelaufen, aber sie kamen neben mir 
hinterher gerollt. Währenddessen haben sie die ganze Zeit weiter gepfiffen 
oder irgendwas gerufen. 
In dem Moment dachte ich wirklich, dass die Männer mich jeden Moment ins 
Auto zerren, weil sie immer wütender geworden sind. Ich hab direkt meiner 
)UHXQGLQJHVFKULHEHQZRLFKELQXQGÄ+LOIH³"Lch hatte solche Angst, dass 
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Wie gesagt, solche Sachen sind leider keine Seltenheiten (GOTT, ich liebe 
den Winter, weil man so dicke und lange Sachen an hat, da passiert das 
deutlich weniger), aber ich hab mich so hilflos gefühlt. 
 
Parkplatz Kalif 
19 
Ich war im Kalif, ich wollte nach Hause gehen und musste mein Fahrrad 
abschließen und mein Licht anmachen, damit ich nach Hause fahren kann. 
=ZHLJURH0lQQHUNDPHQYRQ]ZHL6HLWHQVFKQHOO]XPLU8QGKDWWHQYRU"
ich weiß nicht, was sie vorhatten, und ich will es mir auch gar nicht richtig 
ausmalen.  
(LQHUPHLQWHÄ+L6H³,FKKDWWHVXSHU$QJVWXQGKDWWHJHQDXDQGHP7DJ
mein Pfefferspray vergessen, ich bin dann ganz schnell weggefahren. Bin 
geflohen. Ich war super eingeschüchtert, hatte Angst, dass es in einem 
sexuellen Übergriff endet. 
Ich habe mich sehr hilflos gefühlt und wusste nicht genau, wie ich damit 
umgehen soll. 
 
Magdeburger Allee, Ecke Storchmühlenweg 
23 
Er hatte mich mehrere Kreuzungen verfolgt und lief unmittelbar hinter mir, was 
mir große Angst bereitete. Wie sich später herausstellte, hatte er sich sehr 
wahrscheinlich auch während des Verfolgens schon einen runtergeholt. 
Später überholte er mich. Er bog links ab, wartet jedoch unmittelbar hinter der 
Ecke auf mich. Ich bin erschrocken, als ich ihn hinter der Ecke sah, seine 
Hose hatte er bis zu den Knien heruntergezogen. Er beobachtete mich mit 
lüsternen Blicken, während er onanierte. 
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Erst war ich in Schockstarre, danach ging ich schnell über die Kreuzung. Sein 
Körper drehte sich mir stets zugewandt, während ich die Straße überquerte, 
um der Situation zu entkommen. Im ersten Moment fühlte ich nichts. Dann 
Angst und Ekel. 
Ich rief sofort beim Notruf an. Meine Situation wurde leider nicht ernst 
genommen, es wurden keine Rückfragen gestellt und in dieser Situation wurde 
mir nicht geholfen. Leider wurde mir erst später geholfen, als ich Anzeige 
erstattet habe. Fassungslosigkeit. Ich fühlte mich schmutzig. Allein gelassen. 
Trauer und Wut darüber, wie damit umgegangen wurde. 
Bis heute habe ich Angst, weil es schwer ist, solche Menschen in unserem 
Rechtssystem einzusperren und sie draußen unterwegs sein dürfen. Seither 
begleitet mich das Pfefferspray. Ich habe auch schon mit einem Freund 
trainiert, wie ich abfeuere, wenn es dazu kommen sollte. Jedes Mal, wenn ich 
an dieser Kreuzung vorbei laufe, dreht sich alles in meinem Magen um. Jedes 
Mal schaue ich in die Straße rein und sehe ihn dort stehen vor meinem 
inneren Auge. Ich bin enttäuscht. Traurig. Es tut weh, allein gelassen zu 
werden. Und es macht mich wütend, dass so Menschen draußen rumlaufen 
dürfen 
 
Ilversgehofener Platz 
19 
Ich war mit einer Freundin auf dem Weg Richtung Anger, wollten feiern gehen. 
Als wir dort also auf die Bahn gewartet haben, stand ein älterer Mann neben 
uns, hat sich die Hose runtergezogen & sich einen runtergeholt und uns 
angestarrt. Absolut verstörend. 
Danach fühlt man sich einfach dreckig und entmachtet. Man kann in dem 
Augenblick nichts machen. 
 
Hauptbahnhof 
20 
Ich war auf dem Weg zu den Straßenbahnen, wo immer ganz viele Menschen 
entlanglaufen, steuerte plötzlich ein Mann um die 30 Jahre alt direkt auf mich 
zu. Und während ich noch versuchte, mich zu erinnern, woher ich den über 
Ecken kenne, lief der auf mich zu, fasste mir einfach an die Brust und lief 
dann weiter, als wäre nichts gewesen.  
Ich habe erst gar nicht gecheckt, was da eigentlich passiert ist, weil ich das so 
völlig absurd fand. Ich bin die Situation mehrmals im Kopf durchgegangen, 
ohne eine andere, logischere Erklärung zu finden. Als ich gecheckt habe, dass 
das gerade wirklich passiert ist, ist mir ein bisschen schlecht geworden. Es 
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war ein bisschen wie das Gefühl, barfuß in eine Nacktschnecke zu treten. 
Aber vor allem auch einfach total surreal, weil es so völlig jenseits dessen, 
was ich für denkbar gehalten hätte, war. 
 
Domplatz, Ecke Kettenstraße 
20 
An einem späten Nachmittag im Sommer lief ich mit einer Freundin in die 
Kettenstraße, schon im Laufen sah ich aus dem Augenwinkel einen Mann auf 
uns zXNRPPHQ,QVHLQHU+DQGKLHOWHUHLQHQ¼- Schein, aus dem nichts 
IUDJWHHUÄ=ZDQQLIUHLQHQ)LFNLQGHQ$UVFK"³,FKZDUNRPSOHWWYHUZLUUWXQG
wütend, wir liefen aber direkt weiter. Er schaute uns noch hinterher und ich 
habe mich so unwohl und beobachtet gefühlt. 
Diese Willkür, er hatte den Schein schon bereit und er hätte jede Person 
angesprochen. Neben uns liefen Kinder, auch darauf hat er komplett 
geschissen. 
Warum macht man so was? 
Nordbad

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