Tempora mutantur

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8.) Tempora mutantur 
 
Im Sommer nach der vierzig Jahre lang für unmöglich gehaltenen großen Wende 
bummelten sie mit dem Wohnmobil an Mecklenburg-Vorpommerns weitgehend 
heil gebliebener Ostseeküste entlang. Das Wetter war gut, die Strände voll, voller 
Nackedeis, nackter als die zuvor besuchten Urwald-Indianer im innersten Amazo-
nasgebiet.  Das  Ehepaar  Grübler  aus  dem  nach  wie  vor  prüden  Schwabenland 
fühlte sich in der gewohnten Badekleidung eher fehl am Platz. Da war es also, das 
DDR-Paradies,  welches  sie  zuvor  bei  ihrer  langen  Rundreise  durch  dieses 
Vorzeige-Musterländle des Sozialismus vergeblich suchten! 
Wie wir seit ihrem heldenhaften Husarenritt 'durch die Maginotlinie' wissen, durf-
te Martina schon erste Erfahrungen mit Freikörperkultur sammeln, als sie noch 
ein junges, womöglich tatsächlich unschuldiges Martinchen war und gleich der-
maßen,  dass  dieses  sonst  so  artige  Mädchen  ihre  Lehrerin  eine  'dumme  Kuh' 
nannte, weil sie die ihr anvertrauten Schulkinder so erschrecklich irreführte und 
dann offenbar vor eigenem anschwellenden Staunen zu rufen vergaß: 'Voilá des 
hommes,  fermez  les  yeux!',  wie  es  unser  gestrenger Moralprediger  Wilhelm 
Busch für solch überraschende Situationen befahl. Allerdings erschreckten sich 
ihre Zöglinge bei jener legendären Wanderung durch Westerländer Dünen weit 
weniger als zunächst befürchtet, besonders auch von Martin. Andererseits scheint 
dieses in jenen sittenfesten Zeiten seltene Erlebnis die frommen Mädchenherzen 
und vor allem -hirne dann doch etwas in Rage sowie den Brunnen der Hormone 
zum Sprudeln gebracht zu haben, wie der junge Liebhaber und sein Liebchen, 
eigenartigerweise fast gleichzeitig bemerkten und zwar bald nach diesen Som-
merferien auf  Sylt, als sich Martinchens Bluse auf einmal wie von Geisterhand 
zu heben begann zur beiderseitigen Freude. 
Später, so um 1968 herum, als in der Bundesrepublik Deutschland der Terroris-
mus erfunden wurde, konnte der frischgebackene Oberregierungsrat Grübler eine 
Weile dienstlich in Spanien tätig sein. Die Sonntage verbrachten sie nach Mög-
lichkeit an einer der schönen Playas. Es begab sich, dass Martin ein wenig über 
den weit flach auslaufenden Sandstrand ins ruhige Mittelmeer hinauswaten woll-
te. Er hatte gerade das übliche Ufergetümmel hinter sich gelassen. Nur eine rassig 
ideal gereifte Ibererin, zuvor schon im Vorübergehen bewundert, folgte ihm auf 
den  Fuß,  echt  zufällig  -  ehrlich!  Doch  dann  rollte überraschend  eine  größere 
Welle heran und wirbelte einiges durcheinander. Als er sich prustend im nun wie-
der  hüfthohen  Wasser  aufrichtete  und  die  Augen  auswischte,  kam  just  etwas 
Textiles auf ihn zugetrieben, das er sofort als damenloses Bikini-Oberteil identifi-
zierte,  während  die  bildhübsche  junge  Spanierin  ohne  ein  solches  unmittelbar 
hinter ihm noch um sicheren Stand rang, jedoch schnell ihre schier hoffnungslose 
Situation erkannte: Vor dem Fremden wegdrehen durfte sie sich nicht, sonst hät-
ten ja viele, auch männliche Zeitgenossen detrás de ella die schöne Bescherung 
gesehen! Zu allem Unglück konnte sie nicht einmal die Hände schützend davor 
halten, weil sie mit den Armen im zurückflutenden Wasser um  Gleichgewicht 
rudern musste. Also ergab sie sich ohne noch mehr Aufmerksamkeit erregendes 
Geschrei in ihr unabweisbares Schicksal, wählte wild entschlossen in Martin das 
kleinere Übel, hoffend, dieser sei mit Blindheit geschlagen sowie auf dessen edel-
mütige Einfang- und darüber hinaus entgeltlos-freiwilligen Überbringerdienst, 
 
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sonst  hätte  sie  sich  unausweichlich  und  in  jeder  Hinsicht  äußerst  bedauerlich  
ertränken müssen! Denn in diesem Zustand an Land zu schlingern und durch die 
vielen  'curiosos'  am  Strand  zur  en  el  fondo  lagernden  Großfamilie 
Spießrutenlaufen  -  undenkbar!  Mit  diesem  'escándalo'  hätte  sie  de  ninguna 
manera weiterleben können!! 
Doch der pflichtbewusste deutsche Beamte gestattete sich lediglich einen einzi-
gen flinktiefen Blick, fischte das wertvolle Treibgut aus den nun wieder modera-
ten Wellen und überbrachte es, demonstrativ wegschauend wie ein echter 'edler 
Ritter'. Hastig verpackte die Schöne ihre herausragende  Herrlichkeit, wobei er 
sich schlitzohrig-verstohlen nochmals ein großes Auge voll gönnte von all dem 
Purpur in jungfräulichem Weiß, das offenbar zum ersten Mal von Sonnenstrahlen 
geküsst wurde. Artig bedankte sie sich mit 'muchas gracias, caballero', während 
er, ebenso dankbar lächelnd, mit grandeza und 'no hay de que' antwortete, obwohl 
das  Gegenteil  angebrachter  gewesen  wäre.  Die  in  solchen  Situationen  vorge-
schriebene weibliche Errötung fiel dem dann doch etwas nasskalten Wasser zum 
Opfer. Neue Erkenntnisse gab es dabei für den Dr. rer. nat. keine; seine Martina 
alemana hatte bis ins Kleinste dasselbe. Aber so war das eben damals: Wollte man 
einmal ethno-anthropologisch rassenübergreifend vergleichen, mussten geduldig 
derlei Unfälle auf hoher See abgewartet werden. 
Bald darauf verbrachten die Grüblers abermals einen Picknick-Sonntag fast an  
gleicher  Stelle,  nicht  etwa  hoffend,  nochmals  auf  jenes  holdselige  Wesen  im 
Wellengetose zu treffen, das er fast schon vergessen hatte, sondern weil sie so 
schön war, die Stelle natürlich. Alsbald ließen sich zwei junge, englisch sprechen-
de Damen neben ihnen nieder. Anfänglich legten sie sich im warmen Sand auf 
den Bauch, den BH-Verschluss am Rücken lösend. Doch dann drehten sie sich 
fast gleichzeitig um, die ziemlich ausgepolsterten Hüllen lediglich zur Seite schie-
bend, welche ohnehin nicht allzu viel verbargen; vielleicht schlief Martin deswe-
gen so schnell ein, ungeachtet der greifbaren Nähe! Aber urplötzlich wurde er von 
rauen Männerstimmen unsanft geweckt. Im Halbschlaf glaubte er zunächst, etwas 
verbrochen zu haben, und dass man ihn deshalb anschrie. Indes wollte man gar 
nichts von ihm, sondern von den beiden Anglistinnen nebenan. Diese sollten sich 
nämlich gefälligst ordentlich ankleiden, niemand wolle das hier anders, es seien 
schließlich auch Kinder da! Vor den zwei im flach liegenden Zustand noch flache-
ren und auch sonst recht schmächtigen Avantgardistinnen standen voll heiligen 
Zorns drei korpulente 'hombres honrados' mit geballten Fäusten, weitere Sitten-
wächter rotteten sich alsbald hinzu, als hätten sie von Moses höchst persönlich 
den göttlichen Auftrag, die Lasterhaften zu steinigen, besser gesagt, zu sandigen; 
denn die im alten Israel allenthalben stets griffbereit herumliegenden, am Ende 
der gottlosen Prozeduren todsicheren Wurfgeschosse, gab es hier nicht! Trotzdem 
bedeckten  unsere  'Sünderinnen'  erschrocken  die  geringe  Blöße,  sprangen  auf, 
rafften  ihre  Sachen  zusammen  und  verzogen  sich  vorsichtshalber  eilends  in 
Richtung Pinienwald im Hintergrund. Erst nach einigermaßen gefahrloser Ent-
fernung wendeten sie nochmals den Kopf, spuckten, wie abgesprochen, simultan 
herzhaft  über  die  Schultern  auf  die  'tierra  sacrosanta  catalana'  und  riefen 
todesmutig laut: "Uf Spain, pooh Spain!" Die fünf eifernden 'hombres honrados' 
konterten schnaubend unter dem Beifall weiterer in unrein mehrstimmigem Chor: 
"Putas - fulanas - rameras!" Dabei hatten die so Titulierten noch Glück, dass sie  
 
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wohl  in  glücklicher  Unkenntnis  puh  'Spain'  und  nicht  etwa  'Cataluña'  keiften. 
Sonst wären sie am Ende doch noch 'gesandet' oder zumindest irgendwie verdro-
schen worden. 
Als Martin mit Familie nach einem Jahrzehnt wieder einmal an diesen ehemali-
gen Lieblingsplatz an selbiger Playa kam, hieß diese inzwischen 'platja', und vie-
les, eigentlich alles, war irgendwie anders, ja fremd geworden mit der aus dem 
Untergrund  geholten  altehrwürdigen  Sprache.  Die  Entwicklung  ging  also  hier 
nicht voran, sondern eindeutig rückwärts! Hatte man glücklich einigermaßen spa-
nisch gelernt, muss man jetzt auch noch català, weiter südlich valenciano und, 
wenn  auch  weniger  genötigt,  andalú  verstehen,  wenn man  dort  dienst-  oder 
geschäftlich  unterwegs  ist.  Welch  indiskutable  Zumutung,  Triumph  von 
engstirnig-provinziellem  Patriotismus!  Selbstverständlich  sollen  ursprüngliche 
Sprachschätze erhalten und gepflegt werden, aber doch nicht vorrangig! Die oft 
mühsam  errungene,  regionale  Grenzen  überbrückende, alles  erleichternde 
Amtssprache darf aus übergeordnet-praktischen Gründen nicht künstlich in den 
Hintergrund gedrängt werden! In einer Weltstadt wie Barcelona z.B. die Straßen-
namen  plötzlich  nur  noch  in  catalán  anzuschreiben, erschwert  doch  nur  die 
Orientierung,  statt  Besuchern,  wie  beabsichtigt,  zu  helfen!  Man  sollte  sie 
unbedingt auf Spanisch belassen, und wenn man Geld übrig hat, eventuell die 
provinziellen  Bezeichnungen  daruntersetzen  zwecks  Befriedigung  lokalpatri-
otischer Gefühle! Kein  vernünftiger Mensch wird im Elsass französisch durch 
deutsch ersetzen wollen oder in Pennsylvanien englisch durch deutsch oder im 
Freistaat  Bayern  hochdeutsch  durch  bajuwarisch,  obwohl  dies  dort  jeder 
Eingeborene schon mit auf die Welt bringt (s.2, 6!). 
Auch die guten Sitten haben sich, wenn auch vielleicht weniger gravierend, geän-
dert, woran aber nicht unbedingt die catalàylonische Sprachverwirrung schuld ist. 
Dass nämlich an der nunmehrigen 'platja' oben ohne zur neuesten Mode wurde, 
stört heute niemand mehr. Ja sogar die nach wie vor edlen Frauen mit den aktuel-
len  Durchschnittsmaßen  112/85/115  derselben  Sittenwächter,  die  damals 
brüschdle-freie Gästinnen gnadenlos verscheuchten, nehmen es längst nicht mehr 
so  genau  mit  den  alten  Tugenden.  Sie  verzichten  z.B.,  als  sei  es  nie  anders 
gewesen, beim An- und Ablegen der Badekleidung auf das doch höchst umständ-
liche Verfahren des sich total Einhüllens in echt seidene, gänzlich undurchsichtige 
Morgenbatas  und  brokatdurchwebte  Riesenhandtücher, gewähren  vielmehr  der 
Öffentlichkeit  grandiose  Einblicke,  lassen  auch  schon  mal  im  Sonnenbad  das 
Oberteil des immer noch züchtigen Badeanzugs ungeniert salopp herunterfallen, 
und sei es auch nur einseitig; immerhin bleibt sodann das interessante Gegenstück 
noch  eine  Weile  geheimnisvoll  verborgen,  ehe  auch  dieses  zur  Abwechslung 
enthüllt  wird,  um  nun  ebenfalls  mediterran  schmackhaft  braun  gebraten  zu 
werden,  sonst  müssten  ja  ihre  inzwischen  auch  in  die  Jahre  gekommenen 
Señores=Senyores-Azul=Blau-Grana-Fans  mit  einem  mulattierten  und  einem 
käsigen  Knautschball  spielen.  (
Fußnote:Azul  auf  Katalanisch  =  Blau;  Grana  spanisch  und 
katalanisch ausnahmsweise mal gleich, nämlich scharlachrot; Vereinsfarben des FC Barcelona: Grana-azul 
= grana-blau =scharlachrot-blau)
 
Aber  dies  sind  nicht  alle  Eindrücke  dieses  aufschlussreichen  Tages  an  jener 
bekannten Playa-Platja im Wandel der Zeiten. Eine den jungen Katalaninnen an 
Körper-Attraktivität keineswegs nachstehende 'Touristen-Alemana', Typ Walküre- 
Bavaria-Loreley-Mischung, konnte es sich sogar störungsfrei leisten, eine ge- 
 
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schlagene  Stunde  lang  unmittelbar  vor  dem  dabei  ausnahmsweise  mal  nicht 
grübelnden  Grübler  Martin  wie  eine  Fakirin  auf  einer  Strandliege  kniend,  in 
einem schlicht gebundenen Büchlein lesend. Dabei stützte sie sich weit nach vorn 
auf die Unterarme und hielt ihm ihre knackigen fünf Buchstaben buchstäblich 
unter die Nase. Es wurde nicht einmal der von der penglichen Königin ihrem 
ferzoglichen  Gatten  abgeforderte  Zwei-Schritt-Mindestabstand  eingehalten. 
Allerdings schien die junge Deutsche weder einen verdorbenen Hummer noch 
Saubohnen verzehrt zu haben wie weiland Alfred Winter gemäß Band 1 Seite 62! 
Dennoch waren die beiden lecker sonnengeräucherten Schinken anstandshalber 
durch einen zum Aufhängen wohl zu dünnen Strick voneinander getrennt, der sich 
über dem vorderen Spundloch etwas verbreiterte, schließlich war es das einzige 
Kleidungsstückle. Bis heute ist Martin nicht klar geworden, welche Vorteile diese 
Position beim Lesen bringen soll, obwohl er sie zu Hause im stillen Kämmerlein 
unter Ausschluss der Öffentlichkeit selbst ausprobierte. Er hielt es gerade mal 
kümmerliche  acht  Minuten  aus.  Vielleicht  liegt  es  am  unterschiedlichen 
spezifischen  Gewicht  von  Frau  und  Mann,  oder  er  hatte  mit  Roches 
'Feuchtgebiete'  einfach  nicht  die  erforderlich-spannende  Literatur  gewählt. 
Vielleicht versucht es mal jemand mit Kants 'Kategorischem Imperativ'! Am Ende 
war jenes faszinierende Strandensemble gar ein von Bildhauerhand arrangiertes, 
Seiten umblätterndes, ab und zu lüpfend-, folglich lebendes Kunstwerk, eine Art 
'Wutzensau',  wobei  der  erwähnte  Strick  ein  gestrecktes  Ringelschwänzchen 
symbolisieren mag. Heutzutage älles denkbar! Ein anderer Könner formte neben 
der  Standpromenade  eine  Figurengruppe  aus  Sand  nach  Dürers  Kupferstich: 
'Ritter auf Pferd mit Hund, Tod und Teufel' und erhoffte sich ein paar Münzen 
zum Überleben, aber möglichst nicht aus Kupfer! 
Diese Erlebnisse wurden sogar noch übertroffen, nämlich bei der bereits erwähn-
ten DDR-Massen-Fleischbeschau 1990 an Mecklenburg-Vorpommerns Gestade. 
Ein  Nachmittagsbericht  soll  dies  dokumentieren:  Da an  dem  kilometerlangen 
Sandstrand kein weniger aufregendes Plätzchen zu finden war, ließ sich das Ehe-
paar Grübler irgendwo dazwischen nieder. Zum Greifen neben ihnen sonnte sich 
eine echte Blondine von ca. 30 Jahren wie Eva vor dem Sündenfall. Sie hatte und 
zeigte alles im Überfluss, was Männeraugen bei solch einem Anblick suchen und 
geizte nicht damit. Mal lag sie auf dem Rücken, mal auf der einen oder anderen 
Seite, mal auf dem Bauch; in diesem Fall ließ ein wie vom Körper geschnittenes 
Töchterle aus dem hohlen Händle jede Menge Sand in Mamis Po-Spalte rieseln. 
Es wäre wohl eine Beleidigung gewesen, bei einem solchen Augenschmaus in 
sein gewohntes Mittagsschläfchen zu verfallen. Und so wartete der schwäbische 
Biologe  gespannt  darauf,  ob  dieser  Sand  nicht  endlich  mal  aus  biologischen 
Gründen weggepustet würde. 
Neben  ihm  versuchte  Martina  ihr  Nickerchen  zu  machen,  doch  ebenfalls 
vergeblich;  denn  gerade  hatte  sich  knapp  zwei  Meter  von  ihr  entfernt  ein  an-
sehnlicher junger Mann seiner gesamten Garderobe entledigt und sich rücklings 
in den warmen Sand gestreckt. Die Ellbogen stützte er in die leicht ansteigende 
Düne, mit unverkrampftem Kennerblick das elysische Strandleben beobachtend. 
Und schon begann sein dreiviertel eregierender Pimmel oder Stößel unablässig  
unaufhaltsam  hoch-  und  abzuwippen,  worauf  Martina  ihren  Gatten  verstohlen 
grinsend durch Augenverdrehen hinwies; dabei waren ihre Pupillen trotz des hel- 
 
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len Sonnenlichtes weit geöffnet! Doch dies fiel wiederum nur ihm, dem studier-
ten Biologen auf, und der wusste auch, dass sie dafür absolut nichts konnte. 
Neben diesem fast statischen Betrieb gab es auch einen recht dynamischen: Weib- 
und Männlein jeglichen Alters flanierten in schier endloser Polonaise im Bereich 
der auslaufenden Wellen vorüber. Dabei konnte man wohl ziemlich alle Busen-,  
Po-  und  Penisvarianten  der  ehemaligen  Deutschen  'Demokratischen'  Republik 
geruhsam studieren. Eine magere, Frau fortgeschrittenen Alters unterbrach ihre 
Strandwanderung und begann genau vor den Grüblers mit einem kleinen Spaten 
nach irgendnichts oder -etwas eine Grube zu graben. Ihre Brüste hingen dabei wie 
leere Strümpfe herab, nicht nur dem Biologen bewusst, dass sie dafür auch nichts 
konnte, sondern eben nur als Musterbeispiel für 'sic transit gloria mundi'. Sonder-
barerweise schaufelte sie verkehrtrum, den abfallenden Strand hinab. Wenn Mar-
tin nach Angelwürmern grub, stand er immer mit dem Meer im Rücken, um sich 
nicht so tief bücken zu müssen. Dies machte jedoch der vielleicht früheren Bri-
gadeführerin offensichtlich nichts aus. Es schien, als ob sie den beiden kapitalis-
tisch gekleideten Wessies in solcher Haltung besser zeigen konnte, was sie von 
ihnen hielt, nachdem diese es wohl nicht für nötig hielten, sich an die ortsüblichen 
Unkleidungssitten  anzupassen.  Bei  dem  so  unnötig  neureich-teuer  behosten 
BRDler weckte das derart ungeniert demonstrativ Dargebotene Erinnerungen an 
seines  Großvaters  gescheckte  Kuh  Bertha,  wenn  sie  mit  dem  Schwanz  nach 
Fliegen  schlug  und  dabei  ihr  Hinterteil  entblößte! Apollonia  entschuldigt  sich 
nachdrücklich für diesen Vergleich, aber er kam Martin halt so in den Sinn, und er 
wollte  doch  älles  schonungslos  bekennen,  was  ihn  jemals  bewegte!  Dabei 
verspürte er eigentlich einen Mordsrespekt vor der ergrauten Dame, weil sie es 
mutig den Jüngeren gleich tat, und wer sich daran störte, konnte ja wegsehen. 
Zweifellos  hatte  sie  das  Kapitel  über  kommunistische  Gleichheit  gut  gelernt, 
wonach  eben  alle  Menschen  unter  der  Kleidung  im  Grunde  gleich  sind  -  nur 
sehen  sie  nicht  alle  gleich  aus.  Ihr  Hinteranblick schien  Martin jedenfalls  das 
hässlichste, was eine Frau zu bieten vermag, er musste dabei nicht mal an einen 
entweichenden Furz denken oder gar anderes nach hinten-vorn.   
Gegen Abend näherten sich aus dem Hinterland dann noch zwei nach Martins 
Kennerblick gerade pflückreif gewordene weibliche Wesen auf Rädern. Vermut-
lich hatten sie den Tag über gearbeitet und wollten sich nun am nahen Strand 
etwas erholen. Sie belegten ausgerechnet das bisschen Platz zwischen Martina 
und dem jungen Mann mit dem Denger, weil gerade dort der schmale Pfad durch 
den  Strandhafer  endete,  über  den  sie  ihre  Tretmühlen  letztlich  heranschoben. 
Diese ließen sie dann einfach fallen, genau wie - eins-zwei-drei- auch ihre Hüllen. 
Und schon rannten sie übermütig hinab ins erfrischende Wasser. Den immer noch 
wippenden  Pimmel,  Stößel  oder  Lingam  würdigten  sie keines  noch  so 
verstohlenen Blickes, obwohl er sich wie eine Winkerkrabbe gebärdete. Offenbar 
waren die beiden DDR-Schönen von solchem Vorzeigen übersättigt, genau wie 
von  Trabis,  Beweis  für  die  Fehlkalkulation  ihres  Politbüros,  durch  Schaffung 
wenigstens solcher paradiesischen Zustände dem Bevölkerungsschwund infolge 
'Abstimmung  mit  flüchtenden  Füßen'  entgegenzuwirken!  Man  sah  aber  sofort, 
dass die beiden 'Bernsteinchen' gut schwimmen konnten, alte ostzonale Schule! 
Wer sagt denn, dass dort alles schlecht war?! 
Nach einer Weile kamen sie zurück, rieben sich mangels Dusche das Salzwasser  
 
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aus den Augen, schüttelten es wie begossene Pudelchen von den herrlich in der 
untergehenden Sonne glänzenden Leibern und schwarzbraunen Haaren, die den-
noch überall angeklatscht blieben, ließen sich dann auf einem Handtuch nieder, 
und was nicht darauf passte, im panierend-warmen Sand. Sie versperrten nunmehr 
Martina etwas die Sicht auf jene angesichts ihrer Nichtbeachtung nun doch all-
mählich erschlaffende schiwanische Zeugungskraft, was ihr boshafter Gatte auch 
noch guthieß, weil zu der missgönnenden Ansicht gelangt, sie habe bereits viel zu 
viel davon gesehen. Er fürchtete die allzu stürmische Rückkehr ins hinter den 
Dünen parkende traute Wohnmobil, denn selbst hierbei gilt: Was zu viel ist, ist zu 
viel! Deshalb vergaß er nicht, von der Blonden zu seiner Rechten als auch von 
den Haselnussfarbenen links, über sein nach wie vor züchtig bekleidetes Weib 
hinweg, je ein gehörig stimulierendes Sinnenmaß mitzunehmen zwecks eigener 
Aufrüstung. Und er konnte sie brauchen! 
Von der 'unruhigen' glatt-aufwühlenden Ostsee allmählich gesättigt und befrie-
digt,  fuhren  sie  nach  Berlin  und  steuerten  dort  neben  sehr  viel  anderem  im 
nunmehr mauerfreien Ost-Westen auch das gern besungene 'Pack die Badehose 
ein! -Strandbad Wannsee' an. Doch auch hier waren bereits obszön-schamfreie 
Zeiten  ausgebrochen.  Nach  einem  durchaus  angenehmen  Bad  zwischen  doch 
deutlich  mehr  westlichem  Bauch-  und  Pospeck  suchte Martina  als  erste  eine 
Dusche auf, während Martin die Sachen bewachte. Bei der Rückkehr mahnte sie 
zur Vorsicht: "Die Geschlechtertrennung in den Kabinenteilen wird nicht konse-
quent eingehalten!" Dann ging er! 
Schnell fand sich eine leere Zelle in der durch alte Schilder gekennzeichneten 
Männerabteilung, wo jedoch tatsächlich auch nackte Tatsachen herumliefen, von 
denen der Vogeldoktor geschworen hätte, dass sie zum sexus femininus gehörten. 
Die feuchtwarme Klause ließ sich lediglich mit einem Plastikvorhang vom Flur 
trennen. Innen gab es einen kleinen Vorraum mit Haken für Handtuch und Hosen, 
offen dahinter die eigentliche Dusche, wie gewöhnlich. 
Er hatte gerade die Wassertemperatur der gut funktionierenden Brause geregelt, 
als plötzlich eine junge Dame zu ihm hereinhuschte, nur höchst notdürftig mit 
einem Halskettchen bekleidet. Den zurückgehobenen Vorhang ließ sie hinter sich 
wieder fallen, schaute ohne Verlaub und Verlegenheit an ihm hinunter, wie selbst-
verständlich  seinen  verständnislos  fragenden  Blick ignorierend.  Es  war  eine 
attraktive Mittzwanzigerin, offenbar frisch gewaschen, geföhnt und gebürstet, die 
Haare fielen wohlgeordnet bis auf die Schultern herab, weiter unten ebenfalls un-
übersehbar trocken naturgoldfarben. Ihr stattlicher Körper erschien Martin nicht 
zu üppig; als Rubensmodell hätte sie wohl noch nicht dienen können, eher für 
eine Venus von Botticelli. Jedenfalls eine personifizierte Anfechtung, uriges Sinn-
bild weiblicher Sinnlichkeit ohne Fehl, nur mit dem Tadel, dass sie überhaupt und 
gar in diesem verteufelten Aufzug zu ihm hereingeschlüpft kam wie eine hei-
melnde Katze. 
Martin  konnte  unter  dem  laufenden  warmen Wasser  eine  fast  sekundenschnell 
eintretende starke Erektion nicht verhindern. Schlagartig spürte er, dass der Ver-
gleich mit der Katze keineswegs ausreichte; die Ärmste wollte ihm offenbar nicht 
nur liebkosend die Beine umschnurren; sie befand sich, offenbar von der ganz-
tägigen  Wannsee-Pimmelparade  übererregt,  zweifellos  in  jener  schon  öfter  zi-
tierten Verfassung einer läufigen Hündin, die zu Hause durchbrennt, um irgend- 
 
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wann und -wo einen mannbaren Rüden aufzuspüren und diesen nun ausgerechnet 
in ihm, dem Grübler Martin aus Luthershausen, schließlich fand! Einige Wochen 
danach  sah  dieser  eine  gelungene  Verfilmung  der  bekannten  Aristophanes-
Komödie  'Lysistrate',  in  der  griechische  Feministinnen  teilweise  hartnäckig  in 
einen Ehestreik treten, um ihre bekloppten Männer endlich vom Kriegsspiel ab-
zuhalten. Wie sich doch auch diesbezüglich die Zeiten änderten! Heutzutage pro-
testiert  nicht  mal  die  sogenannte  Frauenbewegung,  wenn  selbst  Geschlechts-
gleiche das Kriegshandwerk erlernen und sogar ausüben. Mögen diese nie in die 
Hände  ungezügelter  männlicher  Gegner  fallen.  Apollonia  hat  aus  grausigen 
Jugendjahren  unauslöschlich  das  Bild  einer  jungen  Deutschen  vor  Augen,  
während des 2.Weltkrieges bei den Funkern eingesetzt, gefangen von russischer 
Soldateska sexuell brutal zu Tode gequält; mit einer Wodkaflasche in der Scheide 
lag  sie  am  Straßenrand,  bereits  von  Aasfliegen  umschwirrt.  Solch  unter-
menschliche Barbarei kann zwar auch unbeteiligten Zivilistinnen geschehen; bei 
Soldatinnen ist aber die Gefahr ungleich größer und sollte nicht frei- oder gar 
mutwillig herbeigeführt werden! Als kleineres Übel würden solche in aussichtslo-
ser  Situation  sich  wohl  besser  selbst  töten,  als  lebend  in  die  Hände  erregter 
Bestien zu fallen. In 'Lysistrate' verweigern sich die Frauen relativ geschlossen 
erstaunlich lange ihren stets kriegslüsternen Ehepartnern und lösen dadurch einen 
geradezu katastrophalen sexuellen Notstand aus. Nicht genug damit zeigte man 
den Schmachtenden auch noch ein hüllenloses Weib von erotisch starker Aus-
strahlung. Als Martin dieses 'Folterwerkzeug' zu Gesicht bekam, wurde er lebhaft 
an  jenes  in  der  Duschkabine  am  Wannsee  erinnert.  Sie  könnte  es  in  der  Tat 
gewesen  sein,  die  man  den  heißhungrig-darbenden  Hellenen  auf  einer  hoch-
ziehbaren Schaukel, fast zum Greifen nah, hinhielt, aber eben nur fast, was ihre 
Tantalusqualen  dermaßen  ins  Unerträgliche  steigerte,  dass  sie brüllten  wie  ein 
festgebundener Stier beim Wittern eines heißen Rindes.  
Auch unserem herkunftsgemäß sonst so beherrschten Schwaben entglitt damals in 
Berlin um ein Haar die Kontrolle. 'Herr hilf!', schoss es ihm gerade noch durch 
den Kopf. Und mit letzter Kraft raffte er sich zu der mehr als saublöden Frage 
auf: "Was willst du?" Wie aus der Trance gerissen, starrte sie ihn zunächst sekun-
denlang fassungslos an. Dann kam es mehr lispelnd-stöhnend als stotternd und 
kaum vernehmbar: "Kann ich etwas Duschgel haben?" Dabei schien dies in ihrem 
offensichtlich frisch gewaschen-verführerisch-wohlriechenden Zustand eher das 
Letzte, was sie ausgerechnet im Männerabteil von einem ebenfalls Nackten in 
dessen Séparée benötigte, zumal in der Nähe zweifellos auch Geschlechtsgleiche 
duschten; aber lesbisch war sie offenbar nicht, zumindest im Augenblick. Doch 
auch Martin erwachte jetzt aus seiner anfänglichen Verblüffungsstarre, drehte sich 
erst mal um, Wesentliches ihrem brünstig-gierigen Blick entziehend und deutete 
wortlos mit dem Kopf auf die neben ihm in einer Wandschale stehende Flasche. 
Sie ihr zu reichen, schien ihm in dieser immer noch gespannten Situation wenig 
ratsam; denn dabei musste er sie ja fast berühren, und der Teufel hätte vielleicht 
doch noch die Oberhand gewonnen. Erneut schaute sie ihm, wenn auch bereits 
etwas  melancholisch-fragend-bittend,  ja  bettelnd  mit  offener  Iris  tief  in  seine 
bestimmt ebenfalls weithin lüstern wirkenden Augen. Doch die Überrumplung 
war ihr missglückt, vertan die Chance der ersten Sekunden à la BBB (
Fußnote: 
Beckr-Besenkammer-Bumser) und kam nicht wieder; denn nun hatte sich der Grübler   
 
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wieder  im  Griff  und  konnte  betont  barsch  sagen:  "Nimm  sie  mit,  aber 
verschwinde!" Und tatsächlich! Sie warf sich nicht in wildem Begehren grap-
schend  an  ihn,  sondern  folgte  ernüchtert  wendend,  nahm  die  Flasche  weit 
vorgebeugt und entschwand wortlos. Dabei bemerkte er noch mannhaft, dass sie 
ihm auch von hinten unheimlich gefiel. Welch ein Stück Fleisch!! Als hätte es der 
Leibhaftige eigens für ihn geformt. Deshalb stellte sich ihm nach und nach das 
beruhigende Gefühl ein, dem Geschlechtstrieb doch nicht wie ein Tier hilflos aus-
geliefert zu sein, wenn auch einmal mehr nur mit der in äußerster Bedrängnis er-
betenen göttlichen Hilfe. Unser Herr Jesus konnte gemäß Evangelien Versuchun-
gen ganz anderer Dimension souverän abwehren, z.B. als ihm vom Satan die gan-
ze Welt angeboten wurde, selbstverständlich inklusive all ihrer schönen Frauen. 
Spontan-orgienhafter Ehebruch im Stehen unter laufender Dusche wäre zweifel-
los ein vom Teufel für sich gefordertes Anbeten Martins als Gegenleistung gewe-
sen, egal in welcher Stellung; manche Affen koitieren Bauch an Bauch und Men-
schen manchmal wie Hunde. 
Schon zur hosenäußerlichen Unauffälligkeit abgeschlafft, aber seelisch weiterhin 
beklemmend  mitgenommen,  ja  erschüttert,  kehrte  Martin  zu  seiner  auch  von 
hinten nicht weniger reizvollen Krone der Schöpfung zurück und immer noch 
gepflegt  wie  neu,  jedoch  vom  Schöpfer  eigentlich  ganz  speziell  für  ihn, 
wohlgeformt  zur  vollen  Genüge,  wenn  auch  leider  zweifellos  gott-ungewollt 
missgebraucht und deshalb ihm keine Hilfe mehr in Versuchungen so wie einst 
bei  Tina  (1,Kap.31).  Denn  Martina  lebte  nicht  immer  gottgewollt,  sondern 
manchmal mehr nach dem Hurenmotto: 'Mein Arsch gehört mir und gelegentlich 
öfter auch meinen Böcken, Bullen, Hengsten, Rüden, Chef-Sauebern, je nach-
dem.' Sie lag nämlich auf dem ebenfalls noch flachschönen Bäuchlein und den 
hervorragend festen Brüsten, damit ihr die Sonne den un(m)fassbar schönen Po 
durchwärme und vor allem den nach wie vor entzückenden Rücken, den trotz 
seiner häufig- (fach-)männisch weit hinunter-reichenden Massage leider oft etwas 
verspannten. So konnte sie ihm nicht in die wohl immer noch verräterisch offenen 
Augen sehen und fragte nur schläfrig: "Liefen bei euch auch Frauen herum?" Er 
antwortete ehrlich: "Ja! - In welche Tasche soll ich das Duschgel tun?" Über 
dieses wäre er beim Verlassen der Kabine beinahe gestolpert. Es stand nämlich 
wie  von  Geisterhand  und  ohne  Dankeswort  auf  dem  Boden  hinter  dem 
Plastikvorhang, dünkte ihm allerdings auch fremd unbenutzt. Vielleicht war es 
nicht ihre Marke! 
Wie Gattin Martina das gefährliche Abenteuer 'Duschen am Wannsee' überstand, 
welche Begegnungen und Regungen sie dabei zu bestehen hatte, von denen sie 
nun träumend zehren konnte, blieb wie immer hinter ihrer Stirn verborgen. Nach-
fragen zwecklos! Und er konnte ja nicht einfach die Badesachen allein lassen, um 
sie heimlich um Ecken herum oder von den Bäumen des Grunewalds herab zu 
beobachten. Da ließ sich einem krankhaft Eifersüchtigen alles erzählen, falls er es 
wissen wollte. Aber nur ein psychopathisches Gehirn denkt stets auch an Böses 
wie z.B. an solche undenkbaren Denkmöglichkeiten wie 'Im Hain' (1, Kap.61.1). 
Um ihn, ihren trotzdem und mit allen Freibriefen ausgestatteten  Geehelichten, 
schien sie sich keine übertriebenen Sorgen zu machen. 'Welch beglückendes Ver-
trauen und Gefühl muss das sein!', denkt Martin manchmal voll Neid und ist den-
noch froh, es wieder einmal nicht hochverdientermaßen missbraucht zu haben, 
wenn auch abermals nur sehr sehr knapp (s.Kap.1, 31) und keinesfalls, weil er so  
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ein willensstark-feiner, allzeit beherrschter Kerl ist, sondern unübersehbar bloß 
mit erbeten-überirdischer Kraft von außen, die Gott den Seinen in Not gewährt 
(s.auch  2,51f),  und  von  der  er  als  Mensch  im  schroffen  Gegensatz  zum  Tier 
Gebrauch  machen  kann,  sofern  er  es  eisern  will.  Als  potenter  Ziegenbock, 
Elefantenbulle, Eselhengst, Boxerrüde hätte er in ähnlich gelagertem Fall keine 
Chance gehabt, als Chef-saueber bei gutem Willen schon; aber ohne einen sol-
chen gibt es auch für ihn keinen Ausweg, wenn sie nun mal will (s.z.B.1, S.509), 
gleich  jenem  Deutschen  Doggemann,  der  sich  nach  schier  endlosen  Fehl-
versuchen in eine Pinscherdame zwängen musste, als sie auf die schier unglaub-
liche  (tatsächlich  beobachtet!)  Idee  kam,  sich  vor ihm  auf  einer  Treppe  zu 
positionieren, ähnlich wie 's Kathren beim langen Gasmo (s.1, S.69). 
Unser Grübler erinnert sich immer mal wieder an jenes teuflisch-eindrucksvolle 
Wannsee-Erlebnis, insbesondere beim Duschen, so wie wohl 'Heinrich' Johannes 
Faustus an die vom gleichen Bösewicht arrangierte Liebesnacht mit der schönen 
Helena und fast ganz im Sinne Wilhelm Buschs, nur müsste er, der stinknormale 
Christ, für sich und Gleichgesinnte das Wörtchen 'schmerzlich' durch 'fröhlich' 
ersetzen, durchaus wahrheitsgemäß, ob man's glaubt oder nicht: 
       
  Doch schmerzlich denkt manch alter Knaster, 
der von vergangenen Zeiten träumt, 
an die Gelegenheit zum Laster, 
die er versäumt. 
 
Insofern änderten sich also die Zeiten in Martins persönlichem Leben nicht, ange-
fangen bei Tina bis heute, ansonsten schon und wie!! 
 
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Tempora mutantur

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